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Jens Matheuszik — 9. Februar 2010, 06:23 Uhr

Regina van Dinther ändert heimlich ihre Internet-Seite ab: Doch zu wenig Beiträge an die CDU gezahlt?


Regina van DintherDie nordrhein-westfälische Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU) ist längste Zeit Landtagspräsidentin gewesen. Diese Behauptung kann man derzeit wohl aufstellen und auch als Wette eingefleischten CDU-Mitgliedern vorschlagen, denn gerade diese sind sicherlich am wenigstens darüber erbaut, dass ihre Parteifreundin Regina van Dinther neben der legalen aber nicht unbedingt legitimen Annahme von 30.000 Euro durch die RAG für zweimal „Kekseessen“ in den letzten Tagen vor allem durch die Zahlung oder Nichtzahlung ihrer CDU-Mitgliedschaftsbeiträge in die Diskussion geraten ist.

Im Rahmen einer fast schon legendären Pressekonferenz versuchte sich Regina van Dinther von diesen Vorwürfen freizusprechen, vergass jedoch anscheinend den CDU-Landesschatzmeister Lothar Hegemann in ihre Taktik einzuweihen, denn als sie ihn als Kronzeugen für die Zahlung der CDU-Mitgliedsbeiträge (wir reden hier von 60,- Euro Mindestbeitrag pro Jahr bei einem derzeit geschätzten Jahreseinkommen von 200.000 Euro) nannte, wies der das Ansinnen ab und erklärte, er hätte keine Belege gesehen.

Dafür hat jedoch die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), genauer gesagt die Lokalredaktion in Witten, etwas gesehen – nämlich eine klammheimliche Änderung der Internet-Seite regina-van-dinther.de:

Dem vom Umfang her eher kleinen Artikel Van Dinther ließ ihre Internetseite korrigieren: „Mitgliedsbeiträge“ gestrichen der Wittener Redaktion folgte dann bei DerWesten ein etwas ausführlicherer Artikel (Affäre: Landtagspräsidentin van Dinther korrigiert Internet-Seite (und auch die Rheinische Post berichtet inzwischen).

Bildvergleich: vorher/hinterher

Regina van Dinther: alter Text auf der HomepageIn der alten Fassung ihrer Homepage heißt es unter dem Menüpunkt Aktuelles wie folgt:

„Landesschatzmeister: Van Dinther hat alle Beiträge korrekt gezahlt“

(siehe Bild links: größere Ansicht durch Anklicken oder aber direkt hier!)

Regina van Dinther: neuer Text auf der HomepageIn der neuen Fassung, die seit kurzem online ist, heißt es etwas anders (Hervorhebung von mir):

„Landesschatzmeister: Van Dinther hat alle Beiträge korrekt gezahlt“

(siehe Bild rechts: – größere Ansicht durch Anklicken oder aber direkt hier!)

Regina van Dinther: Gegenüberstellung der ÄnderungenKlammheimlich wurden die Worte alle Beiträge entfernt.

Das lässt jetzt schon meiner Meinung nach irgendwie den Schluss zu, dass Regina van Dinther zwar irgendwas korrekt gezahlt hat (ihr Zeitungsabonnement? die GEZ-Gebühren? den Einwegpfand für eine Plastikflasche am Kiosk?), aber wohl nicht alle ihre Mitgliedsbeiträge – denn ansonsten würde es ja eigentlich keinen Grund geben, diese beiden harmlosen Worte zu streichen.

Es lag sicherlich nicht daran, dass dort kein Platz für die beiden Worte mehr war – und solche kraftlosen Erklärungsversuche würden wohl gerade in NRW nicht mehr ziehen.

Sollte Ministerpräsident und CDU-Vorsitzender Jürgen Rüttgers, der derzeit auf PR-Tour in den USA weilt das mitbekommen, wird sich seine Laune wohl noch unter den Level begeben, der auf den obigen van Dinther-Bildern zu sehen ist.

Ende der Karriere?

Insofern ist es meiner Meinung nach nicht verwegen zu behaupten, dass die politische Karriere der Regina van Dinther in wenigen Monaten enden wird. Sie wird voraussichtlich erneut nicht direkt in den Landtag gewählt werden und selbst wenn die deutlich schwächelnde CDU/FDP-Regierung im Amt bestätigt werden würde (wovon ich nicht ausgehe), würde der dann wohl nur noch CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers kaum seiner Parteifreundin so ins Amt helfen wie beim letzten Mal (wo ein direkt gewählter Landtagsabgeordneter sein Mandat nicht annahm, so dass van Dinther über die Reserveliste nachrücken konnte).

PS: Das verwendete Bild von Regina van Dinther stammt von der Website cdu-ruhr.de.


9 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Sascha @ 9. Februar 2010, 21:13 Uhr

    Die Website Regina van Dinther wurde zuletzt am 4.2. geändert. Warum sollte diese Änderung jetzt, fünf Tage später (am 9.2.) ein Hinweis darauf sein, dass sie inzwischen irgendetwas eingesehen hat oder zugibt? Nur weil ihr die Änderung jetzt erst merkt? Das ist doch unlogisch.


  2. (2) Kommentar von Andreas F. @ 10. Februar 2010, 11:19 Uhr

    Die Worte „heimlich“ und „klammheimlich“ könntest Du vielleicht aus Deinem Vokabular streichen, wenn Du über Änderungen bei öffentlich sichtbaren Webseiten schreibst, falls Du nicht den Eindruck erwecken möchtest, Du wolltest etwas über Gebühr aufbauschen.


  3. (3) Kommentar von Jens @ 10. Februar 2010, 12:35 Uhr

    @Sascha (1):
    Am 2. Februar erklärt van Dinther, dass sie alle Beiträge korrekt gezahlt hätte. Kurze Zeit später werden die Worte „alle Beiträge“ gestrichen. Das sieht für mich dann doch so aus, als ob sie zwar irgendwas gezahlt hätte, aber eben nicht alle Beiträge. Das wundert mich auch nicht, wenn man überlegt wie der Landesschatzmeister in der Angelegenheit mauert.

    @Andreas F. (2):
    Hmm… Du hast natürlich recht, dass es eine öffentliche Seite ist. Aber transparent ist das Verhalten von van Dinther (sowohl in der eigentlichen Angelegenheit als auch in Sachen Website) nicht. Heimlich würde ich es deswegen nennen, weil hier eine inhaltlich entscheidende Änderung einfach so vorgenommen wurde ohne da irgendwie drauf hinzuweisen. Aber wahrscheinlich sollte ich bei einer Politikerin nicht dasselbe Transparenzgefüge anlegen wie z.B. bei einer Bloggerin.


  4. (4) Kommentar von Andreas F. @ 10. Februar 2010, 15:54 Uhr

    @Jens: Das hervorheben von Textänderungen ist in der Tat eine Forum/Blog-typische Eigenart, die auf „normalen“ Websites eher unüblich ist. Dieses als Maßstab für die Transparenz einer Website zu nehmen, halte ich daher für etwas gewagt und oberflächlich.

    Aber ansonsten kannst Du gerne auf die Dame schimpfen und versuchen an ihrem Stuhl zu sägen. :-)


  5. (5) Kommentar von Horst @ 14. Februar 2010, 12:44 Uhr

    Wenn ich mich recht erinnere, habe ich über RvD in den Jahren 2003 / 2004 oder 2005 schon einmal Negativ-Schlagzeilen in der Presse gelesen. Damals hatte Sie über Ihre Politik-Kontakte versucht, den Umsatz der Firma Ihres Ehremannes anzukurbeln. Das sollten fleißige Journalisten doch mal nachrecherchieren, um die „Story“ komplett zu machen.


  6. (6) Kommentar von Jens @ 14. Februar 2010, 17:47 Uhr

    @Andreas F. (4):
    Okay, ich sehe ein, dass das vielleicht etwas übertrieben war.

    … aber ich glaube es sägt ein Vornamens-Initial-Vetter von mir viel effektiver an ihrem Stuhl.

    @Horst (5):
    Vielleicht lesen hier ja Journalisten mit. :)


  7. (7) Kommentar von Andreas F. @ 15. Februar 2010, 07:20 Uhr

    @Jens: Hmmm ein anderer Vorname, der mit dem Buchstaben „J“ beginnt? Da fallen mir in dem Zusammenhang nur Jonny, Jim und Jack ein.

    Passt sogar zur Jahreszeit. :-)


  8. (8) Kommentar von Michael K. @ 16. Februar 2010, 19:08 Uhr

    Es ist doch egal, ob bei von Dinther auf der Internetseite etwas geändert wurde oder auch nicht. Meinem Erachten nach stehen Summen von 30.000 Euro (DREISSIGTAUSEND EURO!!!) für derartige (jährliche !!!) Sitzungen in keiner Relation zu dem Aufwand der „geleistet“ wird/wurde.

    Mal abgesehen davon, bleibt ein bitterer Beigeschmack, wenn ein „Unternehmen“ (auch wenn die RAG mittlerweile eine Stiftung ist) Gelder für politische Beisitzer etc. in Aussicht stellt.

    Ein Schelm, wer da Böses denkt…..

    Entschädigungen für den Aufwand (Spritgeld und Spesen, wie es bspw. bei Gerichten etc. vorkommt) sind mE nach ok.

    Mit dem Satz nach Ihrer Wahl zur Landtagspräsidentin „Hier zieht ab sofort die neue Bescheidenheit ein“, wäre ich (nun !!!) im Erdboden versunken und hätte zu Hause keine Spiegel mehr an der Wand!

    Das Hemd ist bei manchen Menschen halt doch näher als die Jacke. Es lebe die Kommunikation und was alles mit Rhetorik, sofern man diese „beherrschen tut“, anzufangen ist – winden diese Empfänger – nachdem sie nun „enttarnt wurden“ sich nun wie die Aale.

    Ich für mein Dafürhalten, bleibe dabei:
    Ein „normaler“ Arbeitnehmer oder auch Angestellter hätte für solch eine „Glanzleistung“ mindestens ein Gespräch in der Personalabteilung (im Beisein vom Betriebsrat erhalten) und dürfte nun sehen, wie es weitergeht…

    In diesem Sinne:
    Lasst Euch nicht verbiegen und legt weiterhin Eure Finger in die Wunde, auch wenn es oftmals um „Führungskräfte“ oder „politische Wunderkinder“ geht!

    Auf einen Sozialstatt, der nur existieren kann, wenn ALLE an EINEM Strang ziehen.


  9. (9) Kommentar von Jens @ 16. Februar 2010, 21:02 Uhr

    @Andreas F. (7):
    Ich meine den Jürgen!

    @Michael K. (8):
    Ich finde das nicht egal, denn es dokumentiert meiner Meinung nach dann doch ein zumindestens zum Teil vorhandenes Unrechtbewußtsein. Oder aber – wenn man es harsch formulieren möchte – dass sie bisher anscheinend gelog… die Unwahrheit gesagt hat.


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