Thüringer Allgemeine und die Lochthofen-Affäre: Links und Interview mit Kajo Döhring (DJV)
Die Ankündigung der WAZ-Mediengruppe, wonach Sergej Lochthofen, der bisherige Chefredakteur der Thüringer Allgemeine (TA), ab Januar 2010 nicht mehr Chefredakteur sein soll sorgte für einiges Aufsehen. Ob die Entscheidung der WAZ-Mediengruppe rechtmäßig war oder nicht wird sich eventuell noch in der Zukunft zeigen, doch schon jetzt zeigt sich, dass diese Entscheidung bei Lesern und Mitarbeitern der TA nicht auf Gegenliebe stößt.
Hierzu erst einmal eine kommentierte Linkliste und im Anschluß daran ein Interview:
27.11.2009: Thüringer Blogzentrale (Kommentar): Erklärung der Mitarbeiter der Thüringer Allgemeinen zum Rauswurf von Sergej Lochthofen (siehe auch den entsprechenden Kommentar im Pottblog) – Hier erklärt die TA-Redaktion ihre Solidarität mit Sergej und auch Antje-Maria Lochthofen und greift dahingehend Klaus Schrotthofer, den Geschäftsführer der Zeitungsgruppe Thüringen, an.
27.11.2009: Meedia: Die Hintergründe des Falls Lochthofen – das Medienmagazin Meedia versucht mögliche Hintergründe für die Entscheidung, die zur Entlassung der beiden Lochthofens führte, zu erläutern.
28.11.2009: die tageszeitung (taz): Gefeuertes Markenzeichen – Diesem Artikel zufolge soll vor allem Lochthofens Unwillen das „Newsdesk“-Konzept nach Thüringen zu importieren einer der Gründe für seine Abberufung sein.
30.11.2009: Süddeutsche Zeitung: Erfurt gegen Essen – Hier erfährt man primär, dass es hunderte von unzufriedenen Lesern gibt, die mit der Entscheidung zur Abberufung der Lochthofens nicht einverstanden sind.
30.11.2009 (?): Thüringer Allgemeine: Interview mit Geschäftsführer Klaus Schrotthofer – das (dem später verlinkten taz-Beitrag zufolge zu autorisierende) Interview mit Klaus Schrotthofer, dem Geschäftsführer der Zeitungsgruppe Thüringen, versucht die Entscheidung zu erklären.
30.11.2009: Thüringer Blogzentrale: TA zensiert Erklärung der Mitarbeiter – Die Erklärung der TA-Mitarbeiter wird nur in zensierter und veränderter Form abgedruckt. So werden beispielsweise die Forderungen der TA-Redaktion umformuliert und die Passagen in Bezug auf Klaus Schrotthofer gänzlich weggelassen… vor mehr als 20 Jahren war das wohl in diesem Teil Deutschlands noch üblich, aber heutzutage?!
30.11.2009: derFreitag: Ein Störfall – ein Mitarbeiter der TA nimmt zur Personalie Sergej Lochthofen Stellung.
01.12.2009: die tageszeitung (taz): „Das ist wie zu DDR-Zeiten“ – Die Verlagsleitung möchte alle Beiträge zum Thema Lochthofen vorab sehen, kritische Leserbriefe werden zurückgehalten und ein Redakteur erinnert sich, dass er so etwas zuletzt in der DDR erlebt habe, wo man vorab Beiträge der SED-Bezirksleitung zeigen musste…
Interview mit Kajo Döhring vom DJV:
Im Rahmen des Journalistentages NRW 2009 in Recklinghausen (#jnrw09) habe ich mit dem Hauptgeschäftsführer Kajo Döhring ein kurzes Interview u.a. dazu geführt:
Neben der Personalie in Sachen TA frage ich Kajo Döhring beispielsweise, warum in den Medien Stellenabbauprozesse wie bei der WAZ-Mediengruppe kaum thematisiert werden und welche Möglichkeiten der DJV in solchen Fällen hat.
Die im Video von mir erwähnte Domain medienmoral-thueringen.de wurde bereits im Auftrag des DJV gesichert. Eventuell gibt es dort bald ähnliche Inhalte wie bei medienmoral-nrw.de, welches primär die Aktivitäten der WAZ-Mediengruppe in NRW beleuchtet.
[…] Lesehinweis II: Das Pottblog hat eine kommentierte Linkliste zur Causa Lochthofen erstellt. Titel: “Thüringer Allgemeine und die Lochthofen-Affäre: Links und Interview mit Kajo Döhring (DJV)“. […]
Ein „Störfall“ wie Sergej Lochthofen bei der TA waren nach meiner Meinung auch die einstige WR-Chefredakteurin Kathrin Lenzer als Nachfolgerin von Klaus Schrotthofer, der damals nach Thüringen verschoben wurde, und ihr Stellvertreter Ernst Heßmann. Nur mit dem Unterschied, das Lenzer selbst der WAZ-Führung die rote Karte zeigte und sang- und klanglos ihre Position verließ. Für Heßmann war die „Ãœbernacht-Berufung“ von dem Gewerkschaftsfunktionär Malte Hinz zum neuen WR-Chefredakteur nicht annehmbar. Er verließ die Dortmunder aus freien Stücken. Lenzer und Heßmann konnten und wollten nicht das von den Verlagsexperten verordnete Sparkonzept mittragen, hatten andere Prioritäten gesetzt, um Synergie-Effekte zu erreichen. Doch sie wurden erst gar nicht angehört.
@Gerhard Hausen (2):
Ist eigentlich bekannt, was aus Lenzer und Heßmann geworden ist?
[…] II: Das Pottblog hat eine kommentierte Linkliste zur Causa Lochthofen erstellt. Titel: “Thüringer Allgemeine und die Lochthofen-Affäre: Links und Interview mit Kajo Döhring (DJV)“. Mit anderen […]