Schweinegrippe-Impfung: Ein Erfahrungsbericht
Die Schweinegrippe und eine mögliche Impfung dagegen, das Für und Wider dazu ist momentan ein großes Thema in den Medien und der allgemeinen Diskussion. Ob man sich jetzt gegen die Grippe mit dem H1N1-Virus impfen lassen will oder nicht, sollte jeder selber entscheiden, diverse Gründe für und dagegen gibt es ja.
Ich selber habe mich aus ähnlichen Gründen, wie im Ruhrbarone-Artikel H1N1 in EN – ein Impfversuch in Witten von Elmar Kok für die Impfung entschieden. Ohne dem ganzen jetzt großartig vorgreifen zu wollen – die Impfung an sich hat geklappt (was man auch unschwer an dem abgebildeten Ausschnitt aus meinem Impfpass erkennen kann).
Doch der Weg dahin war schon interessant:
Die Entscheidung in Sachen Impfung führte dann dazu, dass vor rund 10-14 Tagen ich mich erkundigte, wo ich mich in Olfen impfen lassen könne. Netterweise hat der Kreis Coesfeld neben einer Informationsseite zur Schweinegrippe auch ein Informationsblatt „Impfende Ärzte gegen Influenza A H1N1 – sogen. Schweinegrippe – im Kreis Coesfeld“ veröffentlicht, in dem ich einfach nachschauen konnte, wo ich mich impfen lassen könne.
Daraufhin wurde dann bei einem Arzt meiner Wahl angerufen und gefragt wie und wann man sich impfen lassen könne. Damals hieß es, dass man jetzt erstmal Interessenten sammeln würde, da man immer zu zehnt geimpft werden soll. Dies liegt daran, dass der Impfstoff aus zwei Komponenten besteht, die seitens der Arztpraxis vermischt werden müssen und dann innerhalb von 24 Stunden genutzt werden müssen. Aus den beiden Komponenten entstehen 10 Impfdosen und es wäre ja geradezu eine Verschwendung, wenn man dann nicht immer zehn Leute parat hätte, die sich impfen lassen wollen.
Für mich klang das erstmal so, als ob sich noch nicht so viele Leute gemeldet hätten, so dass ich deswegen noch warten müsse. Einige Tage später kam dann der Anruf, dass es am späten Donnerstagnachmittag klappen würde. Das war dann einer der Gründe, warum ich beispielsweise bei der Socialbar Ruhrgebiet abgesagt habe.
Vor der Impfung:
Zum geplanten Termin war es in der Arztpraxis und dem Wartezimmer recht voll. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das an den Personen lag, die sich haben impfen lassen und dann noch eine zeitlang im Wartezimmer gewartet haben. Bei der Anmeldung wurde der Impfpass abgegeben und im Gegenzug bekam ich dann den Beipackzettel des verwendeten Impfstoffes Pandemrix und eine Einverständniserklärung zum Ausfüllen. Auf der Einverständniserklärung muss man noch Angaben zu seiner Krankenversicherung machen (insofern sollte man also unbedingt als gesetzlich Versicherter seine Krankenkassenkarte mitnehmen, auch wenn die Impfung selber keine Praxisgebühr verursacht), etwas zu möglichen Akuterkrankungen (beispielsweise Fieber) mitteilen usw.
Die Einverständniserklärung füllte ich aus, gab sie wieder ab und wartete dann ungefähr 10-15 Minuten.
Die Impfung:
Danach ging es dann ins Behandlungszimmer, wo kurz darauf auch schon das medizinische Fachpersonal (Dr. und Sprechstundenhilfe). Anfangs gab es ein paar Informationen, ein-zwei Fragen zur Schweinegrippe wurden noch beantwortet, die Frage ob etwaige Allergien (insbesondere gegen Eiweiß) bestehen wurde von mir verneint und nachdem man mir sagte, dass aus medizinischen Gründen die Impfung wirklich empfohlen wäre und es bei bisher über 200 Impfungen vor Ort zu keinerlei Problemen gekommen sei, kam es auch schon zum eigentlich entscheidenden Moment: Im linken Oberarm wurde ich geimpft – und interessanterweise habe ich den kleinen Piekser nicht mal richtig mitbekommen.
Nach der Impfung:
Neben dem Eintrag im Impfpass (siehe Abbildung) bekam ich dann auch noch die Durchschrift meiner Einverständniserklärung zurück und wartete dann eine geraume Zeit im Wartezimmer noch ab. Ich nutzte diesmal die Chance endlich mal ein paar Artikel im Wartezimmer zu Ende zu lesen (ansonsten wird man ja bei Arzt, Friseur & Co. immer dann aufgerufen, wenn man gerade was spannendes liest). Das sich das medizinische Fachpersonal (in diesem Fall konkret: Dr.) auch noch am selben Abend selber impfen ließ, fand ich übrigens sehr überzeugend.
Symptome nach der Impfung:
Direkt nach der Impfung habe ich nichts gespürt. Ich hatte schon vorher den ganzen Tag über ein leicht flaues Gefühl im Magen (haha, wie doppeldeutig…), das hatte ich aber auch danach – insofern keine Änderung.
Theoretisch hätte ich sicherlich nach der Impfung direkt zur von mir bereits im Vorfeld abgesagten Socialbar Ruhrgebiet nach Essen fahren können, aber ich habe mir gedacht, dass es sinnvoller wäre bei etwaigen Komplikationen nicht gerade auf der A40 zu sein.
Irgendwann abends hatte ich mal kurz Kopfschmerzen, nachdem ich jedoch bei Harald Schmidt eingeschlafen bin und kurze Zeit später wieder aufwachte waren auch die Kopfschmerzen wieder weg.
Ein Tag nach der Impfung:
Einen Tag nach der Impfung merkte ich von der Impfung eigentlich nichts mehr, ich hatte nur an der Stelle der Impfung ein wenig ein Gefühl, was ich am ehesten mit einem Muskelkater vergleichen möchte. Faszinierenderweise schlief ich jedoch mit der Impfung deutlich eher ein als sonst üblich.
Zwei Tage nach der Impfung:
Der „Muskelkater“ hört so langsam auf, ich gehe davon aus, dass spätestens nach dem Wochenende ich gar nichts mehr davon merke.
Versorgung mit dem Impfstoff:
Obwohl ich einen Termin hatte und das ganze in einer Arztpraxis durchgeführt wurde, die vom Kreis Coesfeld als offizielle Impfstelle bezeichnet wurde, hatte ich schon ein wenig Glück, denn wie ich in der Praxis erfuhr, wurde der Impfstoff nicht wie geplant geliefert und seitens der Praxis musste man ihn sich wo anders (bei irgendeiner Apotheke in der nicht ganz so nahen Umgebung) organisieren. Wenn ich Pech gehabt hätte, dann hätte ich den Impftermin abgesagt bekommen…
Das ganze hört man nicht nur aus Olfen, sondern auch aus anderen Städten – so beispielsweise aus Bochum. Woran das liegt weiß ich nicht – ich finde das jedoch deutlich beunruhigender als alles andere rund um diesen Zusammenhang, denn eigentlich ging ich davon aus, dass die Logistik hier das geringste Problem darstellen würde.
Insofern weiß ich auch nicht, ob ich so sehr ein Hohelied auf die Pharmaindustrie singen wollen würde… denn organisatorisch ist da meiner Meinung doch einiges deutlich suboptimal gelaufen.
Ich habe mich am Donnerstag impfen lassen – der Arm tat ein wenig weh an der Stelle für etwa 2 Tage (Muskelkater ähnlich). Ansonsten hatte ich auch keinerlei Probleme – meine Mutter hatte sich auch impfen lassen, die hatte ein Tag später ein paar Stunden Fieber.
Ich habe lediglich vergessen meinen Impfausweis mitzunehmen und die eintragen zu lassen – gleich Montag mal nachholen.
@lelei (1):
Damit dürften wir dann zur großen Mehrheit gehören, wo es eher wenige bis gar keine Nebenwirkungen gab. Gut.