nahraum.de, die neue Foto-Community des Medienhauses Lensing, ist gestartet
Das vor allem im Ruhrgebiet (mit den Ruhr Nachrichten (RN)) und in Münster (mit der Münstersche Zeitung (MZ)) aktive Medienhaus Lensing startet heute offiziell ((die Seite selber ist schon seit ein paar Wochen relativ unbemerkt im Netz)) die Foto-Community nahraum.de (siehe den Screenshot links, wo es sich diesmal wirklich lohnt direkt drauf zu klicken, da man dann den Screenshot auch in einer deutlich höheren – und damit lesbareren – Auflösung aufrufen kann), über die sich vor kurzem bereits Philipp Ostrop (RN) im Video-Interview äußerte.
Aus einer spontanen Idee unter der Dusche eines verantwortlichen Redakteurs soll jetzt das Fotogedächtnis einer ganzen Region werden. Die Besucher von nahraum.de können Bilder und Texte hochladen und damit „das Leben einer Stadt, einer Region [dokumentieren]“. Durch die Einbindung von redaktionellen Texten sollen dann die Zusammenhänge zwischen den einzelnen hochgeladenen Bildern und Texten der Besucher als auch der offiziellen Verlagsvertreter hergestellt werden.
Der Verleger Florian Lensing-Wolff sagt dazu in einer Pressemitteilung zum Start des Projektes:
„Wir wollen Geschichte aus den Fotoalben und Kellern herausholen. Das Internet ist der ideale Platz dafür. Lokale Geschichte in Bildern wird so für jedermann zugänglich – vor Ort und weltweit.“
Die Seite nahraum.de selbst ist bereits seit einiger Zeit im Netz, so dass auch schon ein gewisser Grundstock aus den Archiven des Medienhauses Lensing dort zu finden sind – nach Pottblog-Informationen weit über 37.000 Bilder.
Anlässlich des Starts der neuen Foto-Community werben die Verlagstitel MZ und RN in ihren diversen Ausgaben mit einer zweiseitigen Sonderseite (siehe rechts; und auch hier kann man natürlich draufklicken!) für das neue Internet-Angebot. Unter allen registrierten Mitgliedern werden auch diverse Preise verlost und jedes Mitglied (welches sich bis zum 25. November um 12:00 Uhr registriert) erhält einen Fotobuch-Gutschein.
Um die Seite mit guten Bildern zu füllen gibt es auch eine Art „Scanservice“, der dabei helfen soll, „historische Fotos“ zu übertragen. Den Scanservice kann man per eMail kontaktieren und nach Pottblog-Informationen soll dieser erstmal kostenlos sein.
Kurze Einschätzung zu nahraum.de
Die grundsätzliche Idee finde ich gut, ich finde es auch schön, dass man hier auch auf Interaktion setzt, was beispielsweise der Twitter-Account @nahraum dokumentiert.
Zum Teil kommt mir das ganze jedoch auch schon bekannt vor… denn mit der Borussia Dortmund-Community Heja BVB gibt es ja quasi einen „Vorläufer“, der zwar einen teilweise anderen thematischen Hintergrund hat, aber grundsätzlich ähnlich arbeitet. Vor ca. drei Monaten berichtete ich über diese Community und sprach dabei in dem entsprechenden Blogbeitrag auch die Nutzungsbedingungen an, die sich jetzt ((wenn ich mich nicht vertan habe)) sinngemäß 1:1 auch bei nahraum.de finden lassen. In den Kommentaren zum damaligen Beitrag gab es dann eine kurze Diskussion, aus der hervorging, dass meine Zweifel vielleicht unberechtigt sind – und außerdem zeigte sich dort auch Leserorientierung durch die RN im positiven Sinne…
Dennoch frage ich mich, warum beispielsweise der ebenfalls von mir angesprochene Punkt zu den Creative Commons-Lizenzen nicht angepasst wurde, denn ich bin weiterhin der Meinung, dass CC-Lizenz bei weitem nicht „gemeinfrei“ bedeutet.
Auch sollte noch vor allem am bereits existierenden Bildervorrat gearbeitet werden. Gebe ich beispielsweise den Suchbegriff „SPD“ ein, sehe ich fast direkt am Anfang die SPD-Kandidaten der Orte Dorsten und Schermbeck zur vergangenen Kommunalwahl.
In der Funktion als „Personengedächtnis“ schon nicht schlecht, aber dann sollte das einheitlich geschehen – dann müsste ich eigentlich auch (als Kommunalwahlkandidat in Olfen) dabei sein. A propos Olfen: Suche ich nach „Olfen 2009“ finde ich zwar einige wenige Bilder, aber davon sind einige erkennbar (schwazr-weiß!) nicht von 2009. Insofern ist es vielleicht nicht ganz praktisch die Bilder mit dem Zeitraum „2000 – 2009“ zu bezeichnen…
… das sind aber alles Kinderkrankheiten, die sicherlich irgendwann kurz- bzw. mittelfristig behoben sein werden.
Besonders gut gefällt mir übrigens der Scan-Service, vor allem weil dieser kostenlos sein soll (außer es stellt sich in kürzester Zeit heraus, dass dieser Service sehr gefragt ist und gleichzeitig sehr viel Arbeit macht).
Das erinnert mich auch ein wenig an das Konzept der Uploadparties, wie sie vom Essener Unperfekthaus geplant sind. Diese Upload-Parties sind jedoch derzeit ausgesetzt, wobei es da eigentlich bald einen neuen Ansatz geben sollte. Vielleicht können ja das Medienhaus Lensing und das Unperfekthaus dahingehend zusammenarbeiten?