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Jens Matheuszik — 31. Oktober 2009, 15:53 Uhr

„Welt am Sonntag emag“ im Internet: Monatlich, multimedial, monetarisierend


Welt am SonntagBisher ist die Welt am Sonntag (WamS) im Internet kaum aufgefallen:

Wer die Adresse www.wams.de im Internet-Browser eingab, landete direkt bei welt.de ((warum man nicht direkt auf welt.de/wams landet, wo jeweils eine Themenvorschau zur aktuellem WamS veröffentlicht wird, bleibt unverständlich…)). Primär kann man bei der Welt vor allem ein Abonnement der Welt am Sonntag abschließen (von dieser Seite stammt auch das verwendete Symbolbild oben links).

Doch nach Pottblog-Informationen soll die Welt am Sonntag jetzt doch noch ins Internet kommen, wobei hier ein völlig anderer Ansatz als bei der „normalen“ Welt gewählt wird. Der neuen Strategie des Axel Springer-Verlages folgend soll die „Kostenlos-Kultur“ im Internet beendet werden; diesem Paradigma unterwerfen sich auch die Internet-Pläne der WamS.

Welt am Sonntag emag: Monatlich

Unter diesem Namen will die WamS ab 22. November 2009 online gehen, geplant ist jedoch – entgegen dem Titel – erstmal nur eine monatliche Ausgabe. Wahrscheinlich ist jedoch, dass bei einem Erfolg der Erscheinungsrhythmus sich noch ändern wird, denn „Welt im Monat „klingt auch ziemlich merkwürdig. Das ganze sorgt natürlich für ein völlig neues Redaktionskonzept, da die Inhalte „zeitloser“ werden müssen, da man einen ganzen Monat mit dieser einen Ausgabe erhältlich ist.

Welt am Sonntag emag: Multimedial

Nach Pottblog-Informationen soll das neue „Welt am Sonntag emag“ auf Flash basieren (und somit erst einmal alle Apple iPhone-Nutzer ausschließen, wiewohl das mögliche System auch für mobile Endgeräte den Content aufbereiten kann) und dabei allerlei multimediale Inhalte anbieten: Neben dem klassischen Text und Bildern sind akustische Elemente (O-Töne, „atmosphörische“ Sounds), Animationen (im Rahmen von beispielsweise Infografiken) aber natürlich auch Videos geplant.

Das könnte auf dem Monitor beispielsweise so aussehen:

Ausschnitt-aus-Editor-Publisher-emag

Dies ist eine Beispiel-Doppelseite von Editor & Publisher im eMag-Format, wie sie mit dem Produkt eMag Pro erstellt wurde (das Flugzeug oben rechts ist beispielsweise Teil eines Videos) ((weitere Demos sind auf dieser Seite zu finden)). Ob die WamS dieses System (oder das komplexere ePaper wie beispielsweise die (Sunday) Times) benutzen wird, ist (noch) nicht bekannt, von den geplanten Möglichkeiten her, wären jedoch beide Optionen möglich.

Die neue „Welt am Sonntag emag“ soll erst einmal pro Ressort nur ein Thema bieten, wobei unter anderem folgende Ressorts geplant sind:

  • Politik
  • Ausland
  • Sport
  • Wirtschaft
  • Finanzen
  • Panorama (Vermischtes)
  • Motor
  • Kultur
  • Wissen
  • Reise
  • Stil

Die Inhalte sollen exklusiv vorliegen, so dürfte es keine Gefahr geben, dass man nur irgendwelche Agenturmeldungen in der dreiundvierzigsten Variante lesen kann.

Welt am Sonntag emag: Monetarisierend

Getreu der neuen Springer-Devise soll mit dem Internet jetzt verstärkt Geld verdient werden und somit auch mit dem „Welt am Sonntag emag“. Dabei setzt man primär nicht auf das obligatorische Apple iPhone als mobile „Cash cow“ (wie es beispielsweise die zum gleichen Verlag gehörige B.Z. mit ihrer 79 Cent-App vorhat), sondern auf das flash-basierte Magazin, welches nach Pottblog-Informationen 1,50 Euro pro Ausgabe kosten soll, was auch der gleiche Preis für eine ePaper-Ausgabe der Welt am Sonntag ist (bei der man jedoch pro Ressort etwas mehr Artikel bekommt…).
Ob es für WamS-Abonnenten und/oder -Leser Vergünstigungen gibt (man zahlt ja ungern für etwaige gleiche Inhalte ((wobei Dopplungen vermieden werden sollen)) doppelt ).


5 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von 50hz @ 31. Oktober 2009, 16:44 Uhr

    Hört sich schwer nach Edelnische an. Nicht unbedingt ein Projekt, mit dem ich in Paid Content einsteigen würde.
    Viel Geld verdienen werden die damit kaum. Aber gut. Das könnte hübsch aussehen und vielleicht lernen sie was dabei.


  2. (2) Kommentar von hack job @ 5. November 2009, 10:46 Uhr

    This is what you call reporting?

    1) Adobe has announced that Flash applications will be able to be converted to iPhone apps.

    2) But that does not matter. Mobile users are much more interested in getting breaking news and alerts on their mobiles, not indulging in luxurious e-magazines.

    Your indication here is useless. Mobile media consumers are not the market for e-mag publishers.

    Did you bother even to pick up the phone and ask to talk with anyone at Axel Springer about this project? Clearly they have someone other than the mobile consumer in mind.

    You should have at the very least tried to talk with the project manager.

    And as a reader, I would assume also that you would name your source.

    This is sloppy reporting on your part. This continues to give bloggers a bad reputation in Germany.


  3. (3) Kommentar von Jens @ 5. November 2009, 22:29 Uhr

    @50hz (1):
    Jupp, ich halte es auch für eine eher kleine Marktlücke (falls es die überhaupt gibt), die dieses Projekt abdecken kann.

    @hack job (2):
    No, I don’t call this reporting.

    1) Adobe announces Flash for iPhones since some years. And Apple says „No!“ – and due to the special circumstances Adobe will not present Flash for (unbroken) iPhones without Apple. And in the moment Apple will not support Flash.

    2) You are certainly right that mobile users do not want rich media, video streaming, audio embedded and so on. But it’s the (publicly announced) strategy of Axel Springer to use the Apple iPhone as a cash cow, since the iPhone users are used to pay for content. Therefore it’s somehow risky to start a new project where the users have to pay for, when the people who are known as good payers could not use these project.

    3) Since I do not know someone responsible for this project I could not ask this unknown person. And in the history the officials of Axel Springer (which I knew for some projects) haven’t responded to my mails.

    I don’t know where you come from – but even in Germany it is not so seldom that sources will be protected (if they want it).


  4. (4) Kommentar von Hugo E. Martin @ 20. November 2009, 12:36 Uhr

    Hört sich doch wie eine super Idee für eine konfigurierbare Serie / Partwerk mit Multichannel, Multiformat sowie Multipackaging und Timing an. Die Verbindung zur WamS muss man aber a.s.a.p. kappen.


  5. (5) Kommentar von Jens @ 25. November 2009, 20:34 Uhr

    @Hugo E. Martin (4):
    Naja, konfigurierbar ist da nichts. Und da könnte auch Monatszeitung drüber stehen, da ist meiner Meinung nach kein Bezug zur WamS vorhanden.


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