Neuer Run auf .de-Domains ab kommender Woche
In Deutschland wird vor allem die so genannte Top Level Domain (TLD) .de verwendet ((für die ehemalige DDR gab es die faktisch nie verwendete TLD .dd, über die es hier einen interessanten Beitrag gibt)), wie beispielsweise im Pottblog, welches primär via www.pottblog.de erreichbar ist.
Die Preise für einen .de-Domainnamen sind inzwischen teilweise im unteren Cent-Bereich gelandet, so dass es nicht verwundert, dass Ende August 2009 bereits 13 Millionen .de-Domains registriert waren ((siehe einen Golem-Artikel)).
Ab dem 23. Oktober 2009 werden durch die Denic, die für die Verwaltung der .de-Domains zuständig ist, die Vergaberegeln liberalisiert. Zukünftig dürfen auch Domainnamen mit nur einem oder zwei Buchstaben registriert werden ((übrigens gab vw.de den Ausschlag für die Änderung der Regeln, denn Volkswagen wollte diese Domain und hat sich das gerichtlich gegen die Denic erstritten…)), auch dürfen die Bezeichnungen von KFZ-Kennzeichen (COE = Coesfeld usw.) und reine Nummern-Domains registriert werden.
Ohne die reinen Zahlen-Domains können also rund 1330 neue .de-Domains registriert werden. Die neuen Domains werden durch die Denic nach dem „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“-Prinzip vergeben. Ben schreibt bei Generation ZweiNull dazu:
Das wird spannend, zumal auch einige Hoster (s.o.) wieder “Vorregistrierungen†anbieten werden. Eigentlich praktisch, da ich z.B. dann im Urlaub bin. Natürlich werden sicherlich auch viele Leute bei unterschiedlichen Anbietern die Vorregistrierung nutzen, um ihre Chancen zu erhöhen. Am Ende wird das schon ein schönes Chaos werden und einige Leute freuen sich, dann einige schöne Kurzdomains verkaufen zu können.
Besim schreibt in blog@netplanet dazu:
Es gilt also, für Popcorn- und Cola-Vorräte vorzusorgen und abzuwarten, wie sich Inhaber von Namensrechten mit Domaingrabbern streiten werden und welche Kommune die erste sein wird, die jemanden auf Herausgabe des passenden Kfz-Domainnamens oder der korrespondierenden Vorwahl oder der Postleitzahl verklagt.
Mein Provider domainfactory ermöglicht natürlich auch die Registrierung der neuen .de-Domains an, dies wird jedoch nicht innerhalb von 6 Sekunden klappen (wie sonst üblich), denn das Verfahren wird diesmal etwas anders ablaufen. Im df-Blog wird auf einen Foreneintrag verwiesen, in dem unter anderem folgendes dazu steht:
Denn jedes DENIC-Mitglied darf pro Minute nur vier Vorregistrierungen vornehmen. Das bedeutet, die insgesamt über 270 Mitglieder werden bereits 60 Sekunden nach dem Start zusammen über 1.000 Domainregistrierungen versucht haben, nach 5 Minuten bereits über 5.000.
In dieser beispielhaft genannten Zeitspanne von gerade einmal fünf Minuten werden wir hingen nur zwanzig (!) dieser insgesamt mehr als 5.000 Registrierungsversuche unternehmen dürfen und können.
Das entspricht einem Anteil von gerade einmal 0,4%.
[…]
Aus den o.g. Gründen haben wir uns für eine Startplatzauktion bei domainFACTORY […] entschieden:
[…]
* Jedes Voranmeldung umfasst ein Platzierungsgebot in Euro (inkl. MwSt.) und einen zugehörigen Domainnamen. Das Platzierungsgbot ist nur zu zahlen, wenn die zugehörige, beauftragte Domain erfolgreich durch uns registriert wird. dF garantiert keine erfolgreiche Zuteilung/Registrierung der Domain.
* Für die entgegennahme der Voranmeldung fällt eine erfolgsunabhängige Servicegebühr in Höhe von 25,00 € inkl. ges. Mehrwertsteuer je Gebot (d.h. je Domain) an. Diese Kosten sind auch dann zur Zahlung fällig, wenn keine erfolgreiche Registrierung möglich sein sollte.
[…]
* Die am Ende tatsächlich vereinnahmten Platzierungsgebote der erfolgreich registrierten Domains werden durch dF an eine gemeinnützige Organisation gespendet.
[…]
Uns ist klar, dass aufgrund der Gesamtsituation keine der theoretisch denkbaren Optionen letztendlich alle Kunden gleichermaßen zufrieden stellen könnte. Denn auch z.B. die Anwendung des von bisherigen Voranmeldungen bekannten „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“-Prinzipes würde 99,x% unserer Kunden von jeder Erfolgschance ausschließen – denn es würde nur Minuten dauern, bis hunderte oder tausende Voranmeldungen (denen eine niedrige, zweistellige Zahl erfolgreicher Registrierungen gegenüber sehen wird) vorliegen würden und damit jede weitere Anmeldung faktisch unmöglich wäre.
Grundsätzlich hätte ich zwar Interesse an einer dieser neuen Domains gehabt – aber dieses Verfahren ist dann doch eher unpraktisch und unsicher für mich.
Warum die Denic nicht gleich ein paar Domains für wichtige Organisationen freigehalten hat. Wie zum Beispiel für 911.de oder 110.de bzw. 112.de das wäre wirklich fair gewesen.
Grüße DeBugger
Hallo!
Ich war mal neugierig und habe mal geschaut, ob es noch interessante und freie Domains gibt. Alle Domains sind zwar noch erhältlich, können aber nur noch über Auktionen erstanden werden. Dass ein Normalsterblicher an die Domains kommen konnte war eigentlich schon vorher ausgeschlossen. Die Frage darf aber gestellt werden, ob die Domains nur für reine Spekulationen registriert wurden. Auch bin ich gespannt, ob es igendwann irgendwelche Namensrechtkonflikte gibt. Man denke an 501.de für die Jeans bzw. 1435.de für die Bahn
Gruß
Dirk
@DeBugger (1):
Meines Wissens wurde beispielsweise die 110.de für das Innenministerium reserviert. Passend.
@Dirk (2):
Wieso 1435.de für die Bahn? Ist die durchschnittliche Verspätung im Fernverkehr 14 Minuten und 35 Sekunden? ;)
Moin Jens,
die offiziele Spurweite bei der Bahn beträgt 1435mm – deswegen heißt der Bahn Shop auch so. Die durchschnittliche Verspätung im Fernverkehr liegt derzeit gefühlt übrigens bei min. 30 Minuten – mit steigender Tendenz….. ;-)
Gruß
Dirk
@Dirk (4):
Ah – und wieder was gelernt! Wobei ich die Frage bzgl. der Zahlen und der rechtlichen Schützbarkeit wirklich interessant finde.
[…] kurzem berichtete ich über den Run auf die neuen .de-Domains. Wie bereits im vorherigen Pot(t)pourri (111) berichtet, habe ich doch mein Glück versucht […]
[…] über Olfen von einer anderen Seite aus berichten werde. Dahingehend kam mir übrigens der neue Run auf .de-Domains im letzten Jahr, seitdem man auch reine Domains mit Zahlen nutzen kann, etwas entgegen… […]