Kommunalwahl 2009: Ottilie Scholz (SPD) dominiert Bochum
Das bald ((am 30. August 2009)) Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen ist, erkennt man inzwischen auch wieder am Straßenbild, da die einzelnen Parteien so langsam aber sicher anfangen zu plakatieren.
So dominiert inzwischen Dr. Ottilie Scholz (SPD), die Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum, das Stadtbild mit ihren Wahlplakaten (siehe die Bilder im gesamten Beitrag).
Wahrscheinlich liegt es an der ernsten Lage der Stadt (Haushaltssperre, unter Umständen Rückzahlungen in Millionenhöhe usw.), dass die erste Bürgerin der Stadt auf ihrem offiziellen Wahlplakat eher ernst die potentiellen Wählerinnen und Wähler anblickt.
Ernst sehen übrigens die Ruhrbarone die Situation von Ottilie Scholz und schreiben von einer Genossendämmerung bzw. gar davon, dass die SPD Bochum verliert.
Kern dieser fast schon fatalistischen Beiträge ist der jüngst entdeckte „Finanzskandal“, wonach Kassenbelege für rund 35 Millionen verschwunden sind.
Angesichts einer angeblichen mangelhaften Informationspolitik fordert inzwischen die CDU Bochum den Rücktritt von Ottilie Scholz.
Das wundert mich nicht, das ist Aufgabe der Opposition in möglichen wie auch unmöglichen Zeiten einen Rücktritt zu fordern. Persönlich möchte ich diese Situation nicht klein reden – aber ich glaube nicht im Gegensatz zu anderen, dass sich dadurch schon die Wahl entschieden hat. Ich bin übrigens auch der Meinung, dass Ottilie Scholz zwar als Oberbürgermeisterin sicherlich politische Verantwortung trägt, aber keine persönliche.
Laut der offiziellen Pressemitteilung der Stadt Bochum liegen der Stadt Bochum noch keinerlei konkreten Forderungen vor, so dass ich es vernünftig finde, dass man erst einmal alle Fakten auf dem Tisch sehen möchte, bevor man darüber weiter diskutiert.
Aber zurück zum eigentlichen Thema – dem Wahlkampf:
Auf den Wahlplakaten von Ottilie Scholz wird auch ihre reaktivierte Internet-Seite www.ottilie-scholz.de beworben, die recht neu ist ((so neu, dass spd-bochum.de anscheinend noch nicht drauf verlinkt)):
In den vergangenen Monaten/Jahren war die Seite inaktiv bzw. die Domain wurde nur für eMail-Zwecke verwendet, doch jetzt ist die Seite neu gestaltet wieder online. Dort sieht man die Oberbürgermeisterin mit einem ähnlich ernsten Bild wie auf den Wahlplakaten und kann sich auch eine kleine YouTube-Ansprache zur neuen Homepage anschauen.
Ich bin gespannt was da noch kommen wird. Nutzerkommentare sind dort anscheinend leider nicht möglich – dies geht jedoch auf der Seite bwi-bochum.de (der Bochumer Bürger- und Wählerinitiative für Ottilie Scholz), aber vielleicht kommt das ja noch.
Hinweis:
Die Fotos der SPD-Plakate mit und ohne Ottilie Scholz (besonders gefällt mir ja das nebenstehende Plakat zur Sparkasse, welches vor der Deutschen Bank aufgehängt wurde) stammen allesamt von Frederik Görges von den Ruhrbaronen, der sie mir mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt hat.
Außerdem hat er beim Bilderdienst flickr eine Gruppe Bochumer Wahlwerbung gegründet, wo jeder ((der bei flickr angemeldet ist)) seine Bilder hinzufügen kann, so dass man dort hoffentlich nach und nach immer mehr Fotos vom Wahlkampf in Bochum sehen kann.
Das Problem bei der Bochumer Wahl ist, dass es keine vernünftige Alternative zu Otti gibt. Ich möchte auf keinen Fall einen Oberbürgermeister der sich von seiner Frau vor der Kühltheke zusammenkacken lässt und trotz jahrelanger Nachbarschaft uns immer noch nicht grüßt, klar ist ja auch schwer mehr als fünf Häuser weiterzudenken ;-)
Ich denke eine Anwärter für solch eine Position muss immer freundlich sein und nett grüßen.
@Marek (1):
Huch, so einer ist der Lothar Gräfingholt? Hätte ich nicht gedacht…
@Jens(2):
Seinem Lebenslauf nach hätte ich ihm mehr Professionalität zugetraut. Er ist mir unsympathisch, weil er immer mürrisch durch Riemke läuft. Sympathie hin und her. Wichtig wäre natürlich seine Kompetenz in Sachen Oberbürgermeister und dazu kann ich nichts sagen.
Hi Jens,
wenn jemand politische Verantwortung trägt, muss er diese in einem Skandal wie dem Millionenschreddern jetzt auch beweisen. Das tut sie aber nicht. Zudem gebe ich zu bedenken, dass die Fördermittel 2005 abgerechnet wurden. Die heiße Phase der Förderungen um die es geht, hat Scholz also auch als Kämmerin erlebt.
Ich finde das ganze sehr unsäglich.
@Marek (3):
Aber gibt es nicht immer Situationen, wo man plötzlich ganz klein aussieht?
@David (4):
Also wenn ich mir die neuesten Presseberichte durchlese, sehe ich fast schon einen Sturm im Wasserglas. Beispielsweise berichten die Ruhr Nachrichten, dass alle Belege als Kopien vorhanden sind. Nur nach den Originalen wird noch gesucht. Das relativiert doch einiges.
@Jens
Na klar.
Die Ruhmestaten der OB sind spärlich.
Die Wahlaussagen auf den SPD-Plakaten dürftig.
Die Missachtung des Bürgerwillens offensichtlich (siehe Verkauf der Kanalisation an US-Finanzhaie).
Warum also kein Wechsel im höchsten Bochumer Amt. Schlechter als bisher kann nicht werden.
@Briotto (7):
Tja, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Ich habe Herr Gräfingholt vor jahren gehört und gesehen als er Bürgermeister werden wollte,51 regelung und Geld von RWE im Rücken!Klasse wir müßen bis 67 gehen!!!Alle Städt.Töchter verkaufen,und dann???Heute bei der IGM hat er kein klaren Satz mehr raus bekommen.
@Thomas (9):
Fairerweise muss man sagen, dass Gräfingholt für die Rente mit 67 nicht zuständig war/ist.