Christian Stratmann, der Tausendsassa der FDP
Auf dem Bild (welches mir dankenswerterweise Stefan Laurin von den Ruhrbaronen gemacht hat) sieht man Christian Stratmann.
Den Ruhrgebietsbewohnern ist Christian Stratmann vor allem durch den Mondpalast von Wanne-Eickel bekannt, dem laut dem entsprechenden Wikipedia-Beitrag ersten Volkstheater des Ruhrgebietes, bei dem er als selbsternannter „Prinzipal“ fungiert ((und auf der Theaterseite u.a. dazu schreibt, dass er auf den Innovationspreis der SPD stolz ist…)).
Doch auch wer Christian Stratmann nicht durch den Mondpalast kennt, der kann zumindestens sein Gesicht durch die zahlreichen FDP-Plakate zur in Kürze stattfindenden Europawahl ((am 7. Juni 2009)) kennen, die in einem Großteil des Ruhrgebietes hängen.
Mich wunderte dabei, dass Christian Stratmann nicht nur in z.B. Essen und Bochum plakatiert wird, sondern auch zum Beispiel im Kreis Recklinghausen. Das wunderte mich insofern, als dass z.B. in Bochum für die SPD der Europaabgeordnete Bernhard Rapkay plakatiert wurde, während im Kreis Recklinghausen die Europaabgeordnete Jutta Haug zu sehen ist.
Das liegt jedoch daran, dass es bei den Europawahlen eigentlich keine verschiedenen Wahlkreise mit jeweils verschiedenen Kandidaten gibt, sondern die gesamte Bundesrepublik Deutschland das Wahlgebiet ist ((weswegen es auch dazu ggf. kommen kann, dass die CSU bundesweit gesehen aufgrund der 5 %-Hürde nicht ins Europäische Parlament einziehen kann)). Insofern kann man auch keinen Kandidaten direkt wählen, da die Plätze über eine Listenwahl vergeben werden.
Dennoch gibt es z.B. Plakate mit Jürgen Coße in Olfen, der als SPD-Kandidat für das Münsterland antritt, Bernhard Rapkay in Bochum usw.
Dies hat entweder den Grund, dass die Spitzenkandidaten der einzelnen Parteien keine Lust haben bundesweit im Wahlkampf (noch mehr als sonst) herumzutouren oder aber (und das wird es wohl sein…) weil man hierzulande daran gewöhnt ist, dass man Kandidaten vor Ort hat, die sich in Düsseldorf/Berlin/Brüssel für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen (sollten). Dies ist ja auch der Grund warum die jeweiligen Parteilisten für die Europawahlen einigermaßen regional ausgewogen sind.
Doch zurück zu Christian Stratmann:
Zum liberalen Tausendsassa wird er nicht dadurch, dass er für das halbe Ruhrgebiet in Europa antreten will. Denn ins Europäische Parlament wird Christian Stratmann kaum einziehen: Bisher hat die FDP sieben Vertreter in Brüssel und bei den Kandidaten für die Wahl 2009 ist er auf Platz 21 gelandet. Bei 99 zu wählenden Abgeordneten kann man sich ausrechnen, wie hoch seine Chancen sind…
Doch zusätzlich zum europäischen Engagement für das Ruhrgebiet will er jetzt auch noch Oberbürgermeister der Stadt Essen werden (siehe WAZ bzw. NRZ).
Hintergrund hierfür ist jedoch, dass der bisherige FDP-Kandidat für den OB-Posten (der parteilose Wolfgang Horn) ausgetauscht werden soll, nachdem dieser innerparteilich aufgrund eines Führungswechselwunsches in Ungnade gefallen war.
Da möchte man sich doch glatt fragen: Hat die FDP in Essen bzw. dem Ruhrgebiet keine anderen Politiker? Oder warum muss Christian Stratmann all die Kandidaturen ausüben?
Moin ;-)
Als ich Deinen Beitrag gerade las, fiel ich auf meinem Stuhl nach hinten über, denn da erschien links in einem Nebenfenster die Wahlwerbung der GRÜNEN *LOL*
Ob nun gewollt oder eher zufällig, ich fand’s witzig und wollte dies als meinen Beitrag (und meine Meinung) zu Deinem Artikel posten :-)
Nice day ;-)
@Tim Shady (1):
Bei mir ist da Werbung für Hotels in Bochum. Aber das hängt wohl auch ein wenig vom Zufall ab.