Oliver Wittke bald nur noch im Nebenjob Landtagsabgeordneter?
Der Politiker Oliver Wittke hat schon viele Ämter gehabt:
So war es für die CDU erstmalig nach gefühlten Jahrhunderten Oberbürgermeister in der traditionell SPD-dominierten Stadt Gelsenkirchen und zuletzt amtierte er in der Düsseldorfer Landesregierung als Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
Doch von diesem Amt musste er im Februar 2009 zurücktreten. Diesen Rücktritt habe ich damals im Pottblog als unnötig bezeichnet, da ich damals den Grund für den Rücktritt lächerlich fand. Im Kern ging es nämlich darum, dass er Ministerpräsident Jürgen Rüttgers über ein acht Jahre altes Straßenverkehrsvergehen, bei dem nichts passiert ist und niemand verletzt wurde, nicht informiert hat.
Das persönlich fand ich als Rücktrittsgrund unnötig was mir u.a. bei persönlichen Ansprachen auch Kritik aus der SPD eingetragen hat, aber ich bleibe dabei, dass dieser Rücktritt mit dieser Begründung nicht notwendig war. Aber egal – irgendwann bekommt man ja wieder gute Gründe für einen Rücktritt und schon wenige Monate später (jetzt…) gibt es einen Anlass:
Aktuell berichtet DerWesten, das Internet-Portal der WAZ-Mediengruppe, dass Oliver Wittke Geschäftsführer der Bauunternehmung Hellmich in Duisburg wird.
Nach seinem Minister-Rücktritt war Oliver Wittke als MdL „nur“ noch einfacher Abgeordneter des Landtages und obwohl er schon kurze Zeit später zum wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion gewählt wurde, scheint ihn das ganze nicht auszulasten.
Anders kann ich es mir nicht erklären, dass er den Vollzeit-Job im Bereich „Projektentwicklung“ bei Hellmich antreten wird.
Wenn Wittke diesen Job antritt, dann sollte er aus Fairness allen Wählerinnen und Wählern gegenüber sein Landtagsmandat abgeben – es ist ja nicht so, dass die Aufgaben eines Abgeordneten so gering sind, dass man die neben einem Vollzeit-Job erledigen kann.
PS: Wobei es einen Aspekt gibt, den man bei Wittkes Entscheidung verstehen kann: Er soll sich unter anderem um den Neubau von Stadien in Algerien kümmern. Vielleicht kann er dann endlich mal vernünftigen Fußball sehen. In seiner Heimatstadt ist das ja eher selten der Fall…
PPS: Das verwendete Bild habe ich dem verlinkten Wikipedia-Eintrag entnommen und stammt von Klaus Rassmann.