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Jens Matheuszik — 25. Mai 2009, 05:23 Uhr

Doch keine betriebsbedingten Kündigungen bei der WAZ?


Über die Sparpläne der WAZ-Mediengruppe habe ich bereits einige Male im Pottblog berichtet.

Durch die Etablierung einer Art Zentralredaktion für die Titel Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Westfälische Rundschau (WR) und Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung (NRZ) sollen die genannten Titel ((aber auch die Westfalenpost (WP) )) bis zu 30 Millionen Euro sparen.

Betriebsbedingte Kündigungen wurden bisher im Rahmen der Umstrukturierungsmaßnahmen, die natürlich auch mit dem Abbau von Arbeitsplätzen verbunden sind, nicht wirklich ausgeschlossen. Doch jetzt sieht es doch so aus, als ob man auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten könnte:

Am vergangenen Wochenende berichteten sowohl die Süddeutsche Zeitung ((da bin ich via turi2 drauf aufmerksam geworden)) als auch die Welt am Sonntag ((da bin ich über den Ruhrpilot der Ruhrbarone drauf gestoßen)) über den neuen „Content Desk“ und die damit verbundenen Sparpläne.

Der SZ zufolge wird offiziell am Einsparziel von 300 Stellen festgehalten, aber weiter heißt es:

intern zeigen sich WAZ-Führungskräfte durchaus gewillt, „den Deckel draufzumachen“, wenn es am Ende um weniger als zehn Stellen geht. Den Makel, betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen, will man sich im Hause WAZ – das stets seine soziale Verantwortung betont – gern ersparen.

Im (ausführlicheren) Artikel der Welt am Sonntag wird Bodo Hombach, einer der beiden Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe sinngemäß mit einem möglichen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen zitiert.

Die Einsparmaßnahmen durch den „Content Desk“ wurden landauf und landab als Gefahr für die journalistische Unabhängigkeit und vor allem auch die Qualität der betroffenen Tageszeitungen bezeichnet. Doch laut WamS sei dem nicht so:

„Ich bin vom Ergebnis positiv überrascht“, sagt Markus Peters, NRZ-Betriebsratsvorsitzender. „Wir machen keine Kompromisse bei der Qualität“, sagt Ulrich Reitz, Chef des „Content Desk“ und Chefredakteur der WAZ. „Wir wollten sparen, aber gleichzeitig die Qualität verbessern. Das ist erkennbar gelungen“, sagt Bodo Hombach, einer der beiden Verlags-Geschäftsführer.

Weiter heißt es (Hervorhebung von mir):

Die Erfahrungen der ersten Tage beschreibt Betriebsratschef Peters so: „Es ist überraschend, wie viele Veränderungen und eigene Inhalte jetzt in den verschiedenen Blättern nach dem Start des Content Desk zu finden sind. Das Maß dessen, was die einzelnen Titel jetzt an eigenen Stories haben, ist nicht weniger geworden.“ […] Und Hombach findet: „Unsere Zeitungen sind authentischer geworden. Der Ehrgeiz der Titel-Redaktionen, möglichst viel Eigenes und Exklusives ins Blatt zu bringen, ist bemerkenswert.“

Nun ja. Dazu möchte ich einfach mal nur auf den Beitrag Gemeinsamer NewsDesk der WAZ-Mediengruppe gestartet? hier im Pottblog verweisen.
Die größten Unterschiede zwischen der dort gezeigten Seite der Westfälischen Rundschau und der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sind dann doch eigentlich nur die verwendeten Schriftarten…

Wobei man erwähnen muss, dass ich seitdem keine weitere Dopplung dieser Art gesehen habe und man könnte das ganze dann unter der Rubrik „Startschwierigkeiten“ verbuchen.


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