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Jens Matheuszik — 23. Mai 2009, 11:33 Uhr

Twitter bei der Bundesversammlung (und Twitterwall zur #bpw)


Der Reichstag in BerlinHeute entscheidet sich eine der wichtigsten Fragen des Landes. Damit meine ich jetzt nicht, ob der VfL Wolfsburg Meister wird oder Borussia Dortmund in den UEFA Cup die Europa League einzieht ((wiewohl es Stimmen gibt, die glauben, dass die Bundesversammlung schnell im ersten Wahlgang alles durchziehen will, damit man rechtzeitig zum Anpfiff wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit dem Fußball schenken kann)), sondern die Frage, wer der nächste Bundespräsident oder die nächste Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland sein wird.

Klarer Favorit ist Amtsinhaber Horst Köhler, der von CDU/CSU und FDP unterstützt wird ((und den Freien Wählern (FW) aus Bayern)), während – wie schon vor fünf Jahren – seine Gegenkandidatin Gesine Schwan auf die Stimmen von SPD und Bündnis ’90/Die Grünen ((sowie dem Südschleswigschen Wählerverband (SSW) aus Schleswig-Holstein)) hofft. Die weiteren antretenden Kandidaten haben eigentlich keinerlei Chance.
Sollten die Unterstützer Köhlers geschlossen für Horst Köhler stimmen, wäre die Entscheidung klar – gemeinsam haben CDU/CSU, FDP und FW eine Stimme mehr als notwendig für die absolute Mehrheit. Aber die vergangenen Sitzungen der Bundesversammlung haben gezeigt, dass nicht unbedingt immer alles so klar abläuft. Bei der letzten Wahl stimmte eine größere Anzahl von (mutmaßlich) CDU/CSU- bzw. FDP-Delegierten nicht für Horst Köhler, sondern für Gesine Schwan.

Das spannende an dieser Wahl ist – neben dem reinen Ergebnis… *grins* – auch die Tatsache, dass zahlreiche Mitglieder der Bundesversammlung auch beim Microblogging-Dienst Twitter angemeldet sind und auch von diesem Ereignis twittern werden:

So wird z.B. laut dem DerWesten-Bericht Politikerin twittert von der Bundespräsidenten-Wahl Julia Klöckner (für die CDU Mitglied im Bundestag) über ihren Twitter-Account @juliakloeckner über die Bundesversammlung berichten. Da sie selber Schriftführerin bei der Bundesversammlung ist, dürfte das sicherlich interessant werden, was sie berichten wird.

Doch auch andere Mitglieder der Bundesversammlung (zur einen Hälfte die Bundestagsabgeordneten, zur anderen Hälfte von den Landtagen gewählte Vertreter) sind für die Nutzung von Twitter bekannt und haben auch schon erklärt, dass sie das auch während der Bundesversammlung nutzen wollen. So z.B. Ralf Stegner, der Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD von Schleswig-Holstein (den ich vor kurzem auch zu Twitter im Pottblog interviewt habe), der bei Twitter unter @Ralf_Stegner schreibt.
Der großen Koalition folgend erwähne ich jetzt noch Kristina Köhler (MdB, CDU), die als @kristinakoehler schon jetzt berichtet. Zuguterletzt sei (von der großen Koalition) noch Garrelt Duin, der Vorsitzende der SPD Niedersachsen, genannt, der via @garreltduin berichtet.

Von den anderen Parteien weiss ich jetzt nur, dass noch Frank Schäffler von der FDP (@f_schaeffler twittern wird. Bei den Grünen könnte ich mir aber gut vorstellen, dass z.B. Volker Beck (@Volker_Beck) und Omid Nouripour (@nouripour) das machen, denn diese beiden twittern sonst auch regelmäßig.

Ãœbrigens: Wer seine Tweets zur heutigen Bundesversammlung mit dem so genannten Hashtag #bpw (für Bundespräsidentenwahl ((alternativ auch Bundespräsidentinnenwahl…))) versieht, sorgt dafür, dass man sich alle Tweets zu diesem Thema über die Twitterwall anschauen kann.

PS: Das verwendete Bild des Reichstages stammt von Cezary Piwowarski und wurde dem oben verlinkten Wikipedia-Artikel zur Bundesversammlung entnommen.


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Nils @ 23. Mai 2009, 12:36 Uhr

    Bin bekanntlich kein großer Freund von Twitter – Twitter ist für das Blogsterben verantwortlich -, aber in so einem Fall, bei einem solchen „Happening“, wo nicht jeder Zutritt hat, DA macht es Sinn zu twittern. Nur DORT ist es spannend, dem Stream zu folgen… Danke für den Hinweis.


  2. (2) Kommentar von Marco @ 24. Mai 2009, 10:55 Uhr

    Ob Twitter für Blog-Sterben verantwortlich ist, kann man nicht so einfach in den Raum stellen. Nützlich ist es bei solchen Veranstaltungen, aber auch bei kleineren Konferenzen und BarCamps sinnvoll, wenn man selbst nicht anwesend sein kann.


  3. (3) Kommentar von Jens @ 27. Mai 2009, 22:09 Uhr

    @Nils (1):
    Ich denke aber nicht, dass twitter für das Blogsterben verantwortlich ist. Weil es das meiner Meinung nach gar nicht wirklich gibt. Insofern kann Twitter auch nicht dafür verantwortlich sein. :)

    @Marco (2):
    Es gibt viele nützliche Anwendungsmöglichkeiten für Twitter – und mindestens genau so viele unnütze. Twitter ist halt ein Werkzeug, nicht mehr und nicht weniger. Das ist per se neutral und nur durch die Art der Anwendung wird daraus was gutes oder was schlechtes.


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