Die bestgeprüftesten(!) Abituraufgaben Deutschlands?
Auf dem Weg nach Hause hörte ich gestern im Radiosender Eins Live einen Bericht über das Zentralabitur in Nordrhein-Westfalen (NRW). In den letzten beiden Jahren lief das ganze etwas chaotisch ab, dies führte dabei aber wenigstens zu so blumigen Begriffen wie Oktaeder des Grauens ((bei einer aufgrund der Aufgabenstellung unlösbaren Aufgabe)). Da die Landesregierung deswegen ein wenig unter Druck geraten ist, soll es diesmal besser werden.
Schulministerin Barbara Sommer (CDU) lässt daher die zentralen Abiturprüfungen von einer unabhängigen Kommission überprüfen. Eins Live brachte dann dazu einen sogenannten O-Ton des Leiters der entsprechenden Kommission, der sinngemäß ((leider habe ich keine Aufzeichnung davon; vielleicht landet das ganze ja bei den O-Ton-Charts)) folgendes sagte (das fettgeschriebene Wort ist direkt zitiert):
Das sind die bestgeprüftesten Abituraufgaben in Nordrhein-Westfalen oder sogar in Deutschland.
(siehe dazu auch das Interview in der Neuen Ruhr/Neuen Rhein-Zeitung (NRZ))
Ich ((und auch der Radiomoderator von Eins Live)) finde es schon ein wenig amüsant, wenn es bei einem solchen Thema vom Vorsitzenden der Expertenkommission zu einem solchen Fehler kommt – denn „bestgeprüftesten“ gibt es nicht.
Es sind die „bestgeprüften“ Aufgaben – eine Steigerung dazu gibt es nicht. Das ganze nennt man übrigens Hyperlativ ((ja, ich gebe es zu – ohne Wikipedia hätte ich diese Bezeichnung nicht gekannt)). Ein klassischer Hyperlativ ist das Wort „einzigst“, was auch nicht korrekt ist, da es von „einzig“ keine Steigerung gibt, denn einzig ist nun mal schon einzig. Mehr einzig geht nicht.
Warum ich jetzt darüber blogge?
Grundsätzlich wäre das meiner Meinung nach keinen Blogbeitrag wert – aber bei diesem sensiblen Thema, wo solche Fehler prüfungsrelevant wären, ist das schon interessant, dass der Vorsitzende der Expertenkommission, da einen Fehler gemacht hat.
Mich wundert jedoch, was im Spiegel Online-Artikel Abitur-TÜV in NRW: Die reife Prüfung zitiert wird. Dort heißt es nämlich:
„Das sind die bestgeprüften Abituraufgaben, die es in Deutschland je gegeben hat.“
Demnach hat Spiegel Online nachträglich das Zitat abgeändert und korrigiert.
Ich habs auch gehört, unglaublich:D
Vielleicht war die Dame ja Prüferin für die Mathematikaufgaben. In dem Fall könnte man ihr den Grammatikfehler verzeihen. Aber wer weiß…
die Dame?
@thomas (3):
;)