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Jens Matheuszik — 11. April 2009, 00:57 Uhr

re:publica 09: Familientreffen 2.0


re:publica 09Inzwischen ist die re:publica 09 Geschichte – insofern ein guter Zeitpunkt um mal ein Resümee über die Veranstaltung bzw. die vergangenen paar Tage zu ziehen.

Eigentlich hatte ich geplant mehrere Einzelartikel zu schreiben, aus diversen Gründen gibt es dann jetzt doch nur einen zusammengefassten und gekürzten ((ja, wirklich!)) Einzelartikel:

Dienstag, 31. März 2009

Dienstagmorgen sollte es von Bochum aus nach Berlin losgehen. Der Zug sollte um ca. 11:35 Uhr abfahren und als ich einige Zeit eher am Bahnhof ankam stand auf der Abfahrtsanzeige der ICE nach Berlin noch nicht einmal drauf. In den Ohren hatte ich Kopfhörer, so dass ich nur am Rande eine Lautsprecheransage wahrnahm, von der ich nur die (sinngemäßen) Fetzen „ICE nach München“, „Gleis 5“, „Notarzteinsatz“ und „fällt diesmal aus“ mitbekam. Flugs schaltete ich die Musik ab, aber dann kam natürlich keine Ansage mehr.

An Gleis 5 angekommen fragte ich die Bahnmitarbeiterin, ob das mit dem ICE nach München auch irgendwie Auswirkungen auf dem von gleichen Gleis abfahrenden ICE nach Berlin hätte. Sie erklärte mir daraufhin, dass es wohl Probleme am Gleis geben würde und dass es unsicher sei, ob der ICE diesmal über Bochum fahren würde. Um auf Nummer Sicher zu gehen sollte ich lieber mit dem Regionalexpress Richtung Paderborn fahren um in Dortmund auszusteigen und dort auf den ICE zu warten, der ganz sicher über Dortmund nach Berlin fahren würde. Kurze Zeit später wurde es auch über Lautsprecher angekündigt und nach einigen weiteren Zwischenfällen (plötzliches Ändern des Gleises in Dortmund usw.) kam ich dann auch endlich – mit einer gewissen Verspätung – in Berlin an.

Abends ging es dann zur pl0gbar in der kleineren Metropole Berlin ins St. Oberholz, doch schon vorher traf ich auf dem Weg Bekannte vom erst kürzlich stattgefundenen bar camp ruhr 2 in Essen. Im St. Oberholz traf man dann viele alte Bekannte, aber auch neue und zumindestens online bekannte Personen, deren Blogs, twitter-Accounts usw. man schon las (und liest), bevor man sie mal persönlich traf.

Wie es zu erwarten war gab es auch viele Anwesende mit Poken, die sehr begehrt waren und – anfangs in geringen Mengen – bei Kristin und Florian erhältlich waren:

„Du bekommst, wenn Du vorbestellt hast, maximal einen Poken! Es sollen am Donnerstag eventuell neue kommen, selbst Johnny [Haeusler; von spreeblick.com und Veranstalter der re-publica.de] hat nur einen bekommen, obwohl er mehrere wollte…“
– ein Poken-Käufer zu einem Poken-Interessenten

Hier im St. Oberholz begann dann auch das große Erklären rund um die Funktionsweise von Poken, wobei ich gleich eine harte Nuss hatte, denn ich erklärte Anthony (von The Hype Machine) das ganze auf Englisch ((und es ist ein Unterschied Harry Potter-Romane auf Englisch zu lesen oder sich aber englisch zu unterhalten – hat aber doch recht gut geklappt)).

Relativ früh ((im Vergleich zu einer normalen pl0gbar Ruhr)) ging es dann wieder zurück ins Hotel, was – zufälligerweise! – fußläufig bequem vom St. Oberholz aus zu erreichen war. Jedoch habe ich erfahren, dass Berliner für diese Strecke dennoch die Tram nehmen würden. A propos Tram: Die wird „Tramm“ ausgesprochen und ich habe festgestellt, dass ich jetzt zum ersten Mal mit einer Tram gefahren bin – und das obwohl ich in 2000 anlässlich meines Grundstudiums in Berlin gewohnt habe.

Mittwoch, 01.04.2009

Am offiziell ersten re:publica 09-Tag ging es dann mit der Tram (wo ich dann gleich Falk Lüke traf) Richtung Friedrichstadtpalast. Nach einem einigermaßen problemlosen Check-In ((ohne die Dame am Check-In hätte ich nie im Leben gewusst, dass ich einen komplizierten Nachnamen habe – und warum dieser auf meinem Ticketausdruck nicht stand, weiß ich auch nicht…)) ging es dann erstmal ‚rein in den großen Friedrichstadtpalast, wo man sofort altbekannte Gesichter (z.B. vom bar camp ruhr 2) sah.

Bild von der re:publica 09Im eigentlichen Theatersaal sah man auf der abgetrennten Theaterbühne neben den lustigen re:publica-Kuben ein Sprechpult und zwei riesige Anzeigetafeln. Der ((für die re:publica)) berühmteste Satz in einem Textverarbeitungsdokument wurde auf der linken Anzeigetafel angezeigt (siehe Abbildung links), doch sollte sich die Aussage „WLAN kommt bald.“ nicht wirklich bestätigen.

Mit einer gewissen Verspätung ((die sich quasi durch das gesamte Programm ziehen sollte)) fand dann nach den beiden offiziellen Begrüßungen dann auch gleich die Keynote „Shift happens“ statt, die Johnny Haeusler von Spreeblick ((und Veranstalter der re:publica 09)) hielt. Die Keynote wurde von Haeusler über sein iPhone gesteuert und auf die Frage was passiert, wenn jetzt ein Anruf hereinkommt, konnte er kurze Zeit später selber anrufen, denn diese Steilvorlage nutzte ein gewisser Matthias um Haeusler auf dem Präsentationswerkzeug anzurufen. Ergebnis: Die Präsentation läuft weiter.

Die Anekdote, dass Haeusler vor über 10 Jahren von einer Bank keinen Kredit bekam, da der Bankangestellte fragte, ob es denn noch in 10 Jahren das Internet geben würde und er mal hätte fragen sollen, ob es in 10 Jahren die Bank überhaupt noch gibt, kam trotz eines technischen Problems gut an und ich hegte auch ein wenig den Verdacht, dass die technischen Schwierigkeiten unter Umständen sogar geplant waren, damit die Keynote noch natürlicher und authentischer wirkt.

Mapping the global blogosphere
Bild von der re:publica 09
Nach der Keynote kam es dann zum ersten Vortrag, in dem Prof. Kelly anhand von vielen bunten Bildern die Unterschiede der verschiedenen Blogosphären (USA, Deutschland, Russland, Iran usw.) erläuterte. Interessant für mich war dort vor allem die Tatsache, dass es „Anti-Deutsche“ Elemente in der Blogosphäre gibt. Was sich jedoch genau hinter „Anti-Deutsch“ verbirgt, wurde mir da nicht so recht klar, eine mögliche Erklärung war jedoch, dass es sich um anti-nationale Elemente der Blogosphäre handelt.
Überrascht war ich ein wenig darüber, dass bei den meist verlinkten Seiten innerhalb der deutschen Blogosphäre neben den üblichen Verdächtigen auch z.B. die Nachdenkseiten auftauchten.

Blogs in Deutschland – Status Quo und Ausblick
Bild von der re:publica 09Der Untertitel dieser Session hätte eigentlich „Geld verdienen mit Blogs – die dritte“ ((nach entsprechenden Sessions auf der re:publica 07 und 08)) lauten können, denn auf dem Podium ging es natürlich auch um diese Frage. Aber auch die leidliche Diskussion Blogger vs. Journalisten machte mit ihrer Neuauflage Blogger & Twitterer vs. Journalisten hier Station – jedoch brachte das meiner Meinung nach nicht viel neues. Wobei ich die Geschichte von Sascha Pallenberg von Netbooknews.de ganz interessant fand: Dieser bloggte nebenbei über Netbooks, verdiente dann nachher soviel so Geld, dass er den eigentlichen Job aufgab und seine Arbeitserlaubnis verlor – und jetzt deswegen nach Taiwan zieht um direkt von der Quelle aus zu bloggen.

re:search – Deutschland sucht – Die Live-Game-Show
Abends fand dann, in bester Tradition von Spielen wie „Powerpoint-Karaoke“, „Domain-Name-Scrabble“ und ähnlichem, eine von Tanja und Johnny Haeusler konzipierte Gameshow statt. Hierbei hatten die Kandidaten die Möglichkeit mittels Internet & Co. ihre Antworten zu finden. Was natürlich nur so gut klappte, wie man auch Internet hatte. Die Bewerbung via Twitter-Wall war zum Beispiel aufgrund der technischen Probleme nicht wirklich möglich. Aber die Moderatoren Johnny Haeusler und Nils Bokelberg schafften es solche Längen durch kurzweilige Anekdoten zu überbrücken.

Schwule Mädchen Sound System by Fettes Brot
Abends legten dann die drei Jungs von Fettes Brot als DJs in der neben dem Friedrichstadtpalast gelegenen Kalkscheune auf. Da ich nur einen kleinen Teil davon mitbekommen habe, will ich lieber nicht drüber urteilen (vielleicht kamen die merkwürdigen Lieder wirklich erst am Ende, als ich dann auch anwesend war). Dennoch eine schöne Sache – das hätte nur durch ein echtes Konzert der Brote getoppt werden können, aber das hätte dann sicherlich extra Eintritt gekostet, die Leute hätten deswegen gejammert usw.usf. (aber dann hätte ich definitiv nicht mein Notebook zum Wiederaufladen ins Hotel gebracht).

Donnerstag, 02.04.2009

Leider erwies sich die Hoffnung, dass die WLAN-Probleme am Eröffnungstag nur ein subtiler Aprilscherz sein würden, als Fehleinschätzung, denn auch am zweiten Tag glühten die Surf-Sticks ((oder heißt es Surfstick?)), wie z.B. auch mein Fonic SurfStick ((Affiliate-Link, siehe auch hier)) (siehe diesen Erfahrungsbericht) überall. Ein Sponsor der re:publica 09 organisierte sich sogar kurzfristig noch solch ein Gerät, damit man die Sachen im Internet präsentieren konnte, die man präsentieren wollte.

Datenschutz: Aktueller Stand in Deutschland – Bundesdatenschutzbeauftragter Peter Schaar
Einer der Session-Höhepunkte am Donnerstag, den ich jedoch leider – da verschlafen – verpasst habe, war der Vortrag von Peter Schaar. Eigentlich wollte ich mir den Vortrag nachträglich bei make.tv anschauen, aber leider gibt es von diesem Vortrag anscheinend keine Aufzeichnung.
Im übrigen konnte ich feststellen, dass Peter Schaar auf Anfragen an ihn via Facebook prompt reagiert und Datenschutzmängel an der eigenen Website www.bfdi.bund.de schnell behoben werden.

Come play with me – Spielarten des Videojournalismus im Web
Bild von der re:publica 09Für 11:30 Uhr bis 12:00 Uhr war diese Session von Markus Hündgen, auch als @videopunk und Verantwortlicher für Videos bei DerWesten bekannt, angesetzt. Angefangen hat das ganze jedoch erst deutlich nach 12:30 Uhr und der Vortragende hatte auch noch mit anderen Tücken zu kämpfen, die er in einem Blogbeitrag für „Das fliegende Auge“ thematisierte.
Sehr schade fand ich es, dass die sich gerade anbahnende Diskussion aufgrund der Zeitblase, in der sich die ganze re:publica 09 befand ((um es mal euphemistisch auszudrücken, dass es ein deutliches Hinterhängen zum eigentlichen Zeitplan gab)), schon recht schnell wieder abebben musste, da der Conferencier der re:publica 09 nur eine begrenzte Anzahl von Fragen bzw. Wortmeldungen zuließ.

Vom stationären zum mobilen Internet – Partner-Talk: Herausforderungen und Chancen für Geschäftsmodelle im Shift zum mobile Web
Eigentlich hätte man bei diesem Titel ((Partner-Talk!)) ja vorgewarnt sein müssen, aber das das ganze zu einer einzigen Werbeveranstaltung der Telekom (oder in diesem Fall von T-Mobile) wurde, hätte ich vorher nicht geahnt.
Spätestens aber als der Referent im Publikum nach der Anzahl der Nutzer des Google-Handys G1 und nach Nutzern des Apple iPhones fragte, hätte das klar werden müssen. Denn nachdem sich einige Hände in Sachen iPhone reckten kam aus dem Publikum ((okay… von mir)) die Frage, wieviele davon offiziell über T-Mobile das iPhone haben und mit T-Mobile als Provider telefonieren. Diese Frage wollte der Referent dann aber doch nicht beantwortet wissen, wobei das sicherlich schon interessant war. Ich selber hätte natürlich da nicht aufgezeigt, da ich das iPhone ganz normal bei T-Mobile erworben habe, während aber z.B. mein Sessionnachbar zur Linken (jkorten vom jazzlog) sein iPhone ohne SIM-Lock und T-Mobile-Vertrag über den Pottblog-Affiliate Partner 3gstore.de ((Affiliate-Link, siehe auch hier)) erworben hat.

Im eigentlichen Vortrag lernte man dann, dass die Datennutzung immer intensiver wird, T-Mobile das ganze auch wünscht aber wenn man dann mit Tarifentwicklungen z.B. beim Apple iPhone konterte (wo die neuen Tarife seit März 2009 die mobile Datennutzung eher einschränken, da man die Daten-Flatrate nicht mehr mit der MultiSIM-Option verwenden darf), dann sollte man doch eher das große Ganze betrachten, wonach die Tarife in der mobilen Welt immer günstiger werden… was sicherlich – grenzüberschreitend – viel eher an der EU-Kommission als an T-Mobile & Co. liegt.

Ganz faszinierend fand ich die Aussage, dass T-Mobile der erste Provider gewesen sein soll, der seinen Nutzern „das freie Internet“ zur Verfügung gestellt hat, während man vorher noch mit geschlossenen Portalen (T-Zones bzw. Vodafone live bei Vodafone) gearbeitet hat. Als langjähriger ePlus-Kunde kann ich gar nicht sagen, wie lange ich schon mit ePlus „das freie Internet“ nutzen konnte – einige Jahre wird es schon her sein, dass das ermöglicht wurde.

Irgendwie – man mag es auch aus meinen Zeilen lesen – brachte mir diese Session nicht wirklich was. Vielleicht sehen das andere Besucher anders (vielleicht Markus von Vodafone, dessen Anwesenheit den Referenten fast immer dazu brachte Vodafone auch gleich zu erwähnen – nur nicht bei den Punkten, wo natürlich T-Mobile am besten sei…).

Bloggen & Recht – Do’s and Don’ts beim Bloggen aus rechtlicher Sicht
Bild von der re:publica 09
Diese Session hielten Thorsten Feldmann und Henning Krieg ab und wäre ich TV-Produzent, hätte ich die beiden gleich für irgendeine Fernsehsendung engagiert, da die beiden es geschafft haben das an sich trockene Thema abseits von Paragrafenreiterei zu präsentieren und dabei die Zuschauer, die sich aktiv mit ihren Fragen und Einwürfen beteiligen konnten, auch noch zu unterhalten.

Aus diesem Vortrag konnte ich, obwohl ich glaubte mich einigermaßen auszukennen, doch noch am meisten mitnehmen, insofern finde ich es besonders gut, dass die Vortragsfolien bei Slideshare zu finden sind.

Society 2.0 – What free culture is teaching politics, business, and culture about how creativity flourishes
Den fast schon legendären Auftritt von Lawrence Lessig, dem Kopf hinter den Creative Commons kann ich jetzt nicht bezüglich der anscheinend fulminosen Vortragstechnik loben. Ich saß soweit am Rande der Kalkscheune, dass ich den Vortrag nur akustisch verfolgen konnte (dank make.tv werde ich mir das aber noch anschauen).

A propos akustisch: Sorry an meinen Namensvetter, denn aus einem wichtigen eMail-Wechsel wurde kurzfristig auch ein wirkliches Gespräch, welches dann am Rande den Vortrag doch störte (aber auch dann schon zu Ende war).

Twitterlesung – Tweetertainment mit Twitkrit
Die Teilnehmer der Twitterlesung würden die Frage, ob Tweets urheberrechtlich relevant sind (und eine geistige Schöpfungshöhe aufweisen) sicherlich bejahren, Juristen sehen das unter Umständen vielleicht anders. Nichtsdestotrotz war die Twitterlesung – auch abseits von Kotz-Furz-Wichs-Tweets – zum Teil schon amüsant, wobei das ganze jedoch eindeutig auch von den Vortragenden durch die jeweilige Art und Weise beeinflusst wurde.

Freitag, 03.04.2009

Freitags begann für mich das offizielle Sessionprogramm etwas später, da ich erst einmal mein Gepäck zum Hauptbahnhof gebracht habe, da ich keine Lust hatte die ganze Zeit damit ‚rumzulaufen. Nach einem flughafenähnlichen Check konnte ich meinen Trolley abgeben und mich weiter auf den Weg machen.
Außerdem hatte sich an diesem Freitag schon recht früh ein weiterer re:publica-Gast sich nicht mehr nur eindrucksvoll angekündigt (wie die Tage zuvor), sondern war auch da: der Frühling!
Schönes Wetter bei schon recht sommerlichen Temperaturen bewiesen, dass meine Entscheidung auf die Winterjacke zu verzichten richtig war ((als ich das letzte Mal Mitte Februar in Berlin war lag sogar noch Schnee)).

Wikipedia, Wikia and the future of Free Culture
Auf diesen Vortrag hatte ich mich am meisten gefreut: Jim „Jimbo“ Wales, einer der Gründer der Wikipedia, sollte rund 40 Minuten über Wikipedia, das neue Projekt Wikia usw. reden.
Leider hatte ich mich auf diesen Vortrag wirklich gefreut und so wurde ich wahrscheinlich viel mehr enttäuscht, als wenn ich gar nichts erwartet hätte. Denn der Vortrag hatte ein großes Problem: die falsche Zielgruppe.
Eine Erklärung was Wikipedia ist, was die Vorzüge von Wikipedia sind usw.usf. – das richtet sich nicht wirklich an den typischen Gast der re:publica. Das die Zielgruppe im Theatersaal nicht zum Vortrag passte hätte Wales eigentlich spätestens dann auffallen müssen, als nicht nur auf die Frage, wer alles schonmal die Wikipedia benutzt hat, sondern auch die Frage, wer alles schon mal Einträge dort editiert hat, fast der gesamte Saal die Hand hob. Zu dem Zeitpunkt wäre es gut gewesen, den Rest des Einsteigervortrages zu ignorieren.
Daher habe ich mich entschlossen diesen Vortrag auch vorher zu verlassen und ein wenig in Berlin zu verkehren. Nichtsdestotrotz habe ich zwei Erkenntnisse aus dem Vortrag mitgenommen:

  • Das YouTube-Video Muppets Matrix soll sehr gut sein.
  • Die deutschsprachige Wikipedia soll eine höhere Qualität haben als die englischsprachige.

Zu Besuch in der Nordkurve bei der SPD
Willy-Brandt-Haus: SPD-Würfel im InnerenIch nutzte daher die Gelegenheit nicht nur einfach mal bei meinem Arbeitgeber in Berlin vorbeizuschauen ((nur von draußen – nachher hätten die noch unerwartet Arbeit für mich im Urlaub gehabt)) und dann zur nahegelegenen SPD-Zentrale ((oder zum SPD-Parteivorstand wie es offiziell heißt)), dem Willy-Brandt-Haus.

Im Willy-Brandt-Haus traf ich mich dann kurz mit Sebastian Reichel und fachsimpelte über die Bedeutung des iPhones für den Wahlkampf (die SPD hat bei SPD.de keine spezielle iPhone-Seite, kann aber dennoch vernünftig geladen wird – ganz im Gegenteil zu gruene.de, wo man auf dem iPod touch/iPhone statt der YouTube-Videos nur Fehlermeldungen findet.

Willy-Brandt-Haus: Nordkurve (Wahlkampfzentrale der SPD)Danach sah ich mir ((leider nur von außen)) kurz die Nordkurve, die offizielle Wahlkampfzentrale der SPD an. Für meine fußballerischen Ohren ist der Name natürlich ein Tabu, aber wenn’s gegen Schwarz-Gelb geht, passt das ja vielleicht sogar erst recht. Ich sah dann dort auch wirklich Kajo Wasserhövel, den Bundesgeschäftsführer der SPD und deren Wahlkampfleiter, der sich da um wahrscheinlich irgendwas wichtiges kümmerte.

Danach ging es dann auch langsam wieder Richtung Friedrichstadtpalast Kalkscheune, wo die nächsten und letzten Sessions stattfinden sollten.

Politik 2.0 – zwischen Marketing und Veränderung
Markus Beckedahl von netzpolitik.org stellte dabei die Ergebnisse der aktuellen 4. Kurzstudie: Politik im Web vor.
Im Grunde genommen ganz interessant, wobei ich einige Sachen da eher merkwürdig fand: So wurde z.B. die Löschung der SPD-Gruppe bei StudiVZ fast schon als SPD-eigenes Problem dargestellt (was es meines Wissens nicht war) und man freute sich nicht nur klammheimlich über die Hacks der Schäuble-Website, was auch anderen negativ auffiel.

Danach besuchte ich zwar noch eine weitere Session (darüber blogge ich auch noch), aber damit war dann die re:publica 09 für mich auch schon zu Ende, da es dann auch so langsam Richtung Hauptbahnhof ging, von wo aus der ICE Guido, Stefan und mich gen Heimat brachte.

Fazit

Das Fazit zur re:publica 09 zu ziehen ist schwieriger als gedacht. Neben einigen organisatorischen Mängeln (siehe z.B. diese Schilderung wodurch dann WLAN-Probleme usw. relativiert wurden) überwiegt doch die Freude einerseits soviele gute Bekannte und Freunde wiedergesehen, neue Leute kennengelernt und andererseits auch inhaltlich einiges mitgenommen zu haben.

Das war jetzt meine bisher dritte re:publica und nach der – im Nachhinein – beschaulichen re:publica 2007 und der etwas gewachsenen re:publica 2008 sorgte diese re:publica alleine von der Zuschauerzahl für neue Superlative. Wenn es so weiter geht, wird es im nächsten Jahrzehnt eine re:publica im Olympiastadion geben…


6 Kommentare »

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  1. (1) Pingback von 50hz - Werkstatt für Netzkommunikation » Blogarchiv » Die re:publica war klasse.. @ 12. April 2009, 12:17 Uhr

    […] der Duisburger Philharmoniker und zeigt rechts @pottblog, der die re:publica gewohnt informativ protokolliert […]


  2. (2) Pingback von re:publica 09 - Politische Blogs: Plötzlich mittendrin statt nur dabei » Pottblog @ 13. April 2009, 18:19 Uhr

    […] Resümee zur re:publica 09 (#rp09) habe ich bereits gezogen, aber da fehlte noch was: Meine 15 51 Minuten Ruhm – frei nach […]


  3. (3) Pingback von Talent Copies - Genius Steals » 2009 » April » 16 @ 16. April 2009, 21:18 Uhr

    […] (via Pottblog) […]


  4. (4) Pingback von Kinderhilfe-Seite dummerweise von Netzsperren-Gegnern gehackt » Pottblog @ 16. Mai 2009, 10:49 Uhr

    […] Das hat einige Unterstützer der Petition dazu gebracht, die Internet-Seiten der Kinderhilfe zu hacken und mal etwas zu verfremden (siehe das abgebildete Bild1). Das ganze geht gerade bei twitter herum und man mag eine gewisse klammheimliche Freude darüber erkennen (fast so, wie damals auf der re:publica 09 über den Hack der Schäuble-Seite berichtet wurde). […]


  5. (5) Pingback von Pot(t)pourri (90) » Pottblog @ 8. Juni 2009, 17:23 Uhr

    […] der re:publica 091 kannte ich den Terminus “literal videos” […]


  6. (6) Pingback von Muppet Matrix | Gedankenblasen @ 26. Juli 2012, 22:06 Uhr

    […] (via Pottblog) […]


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