BILD vergleicht Krankenkassen auf merkwürdige Art und Weise
Heute wartet die BILD-Zeitung bei der Regionalausgabe Köln ((die Ruhrgebietsausgabe hat die Opel-Krise als Hauptschlagzeige und statt der nackten Angela Merkel im Kölner Zoch wird eine Schalke-Geschichte oben links thematisiert – der Krankenkassenvergleich findet sich bei der Ruhrgebietsausgabe recht klein unter der Opel-Schlagzeile)) mit dem Titelthema Die 50 größten Krankenkassen im Vergleich auf. Abgesehen davon, dass in dieser Ausgabe nur der erste Teil des Vergleiches (und damit nur 13 Krankenkassen) zu finden sind, ist dieser Vergleich meiner Meinung nach dann doch etwas fragwürdig:
Für jede der im Vergleich genannten Krankenkasse gibt es eine kurze Darstellung der wichtigsten Fakten (besondere Leistungen, Anzahl Geschäftsstellen usw.). Das ganze wird – schon vor den eigentlichen Fakten – mit einer kurzen Empfehlung im Stil von „Ideal für Singles und Sparsame“ abgerundet.
Irgendwie ist das ganze jedoch ziemlich unpraktisch, was wohl an den Tücken des Alphabets liegt. Denn der erste Teil des Kassenvergleichs vergleicht 13 verschiedene Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen). Besonderes Merkmal einer AOK ist, dass diese eigentlich immer nur ((es gibt gesetzliche Ausnahmen im Rahmen des Krankenkassenwahlrechtes die jedoch eher Einzelfälle betreffen)) von Versicherten im jeweiligen Kassengebiet genutzt werden können.
Wer z.B. eine Krankenkasse sucht, die „ideal für Senioren“ ist (hier würde mich dann auch mal interessieren, was denn der Unterschied zu „ideal für Rentner“ bei den „Bewertungskriterien“ bedeutet), der wird nicht unbedingt etwas mit der AOK Baden-Württemberg anfangen können, so er nicht gerade zufällig in Baden-Württemberg lebt.
A propos Baden-Württemberg:
Es kam mir merkwürdig vor, dass in einem Flächenbundesland wie Baden-Württemberg die zuständige AOK laut der BILD nur 3 (in Worten: drei) Geschäftsstellen anbietet, während z.B. die AOK Bremen/Bremerhaven 8 Geschäftsstellen hat. Aber dies ist wohl einfach nur ein Recherchefehler der BILD, denn alleine die Anzahl der Regionaldirektionen auf dieser Karte der AOK Baden-Württemberg übersteigt die Zahl „drei“ sehr deutlich.
Ergänzender Hinweis: Ich arbeite bei einer – in diesem Vergleichstest noch nicht erwähnten – Krankenkasse.
Interessant, dass Frau Ulla Schmidt zur selben Zeit auch eine Checkliste für Verbraucher im Zusammenhang mit der Krankenkasse herausgibt.
Quelle: Die Welt
Ansonsten ein mal wieder sehr merkwürdiger Artikel der Bild, den die AOK wohl bezahlt hat?
@Jens (Namensvetter, hallo!):
Darüber wurde am Rande im BILD-Artikel auch berichtet. Die Checkliste wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesverbraucherzentrale und der Stiftung Warentest herausgegeben.
Der Artikel ist zwar meiner Meinung nach merkwürdig, aber sicherlich nicht von der AOK gekauft. Dann wären solche Fehler (wie oben beschrieben) nicht vorgekommen.
Die Seite http://www.1a-Krankenkassen.de hat sich die Mühe gemacht bei den KRankenkassen nachzufragen welche Leistungen sie anbietet und in Form der Gesundheitskarte dargestellt und noch um einige Punkte erweitert. Für einen Schnellüberblick ganz hilfreich.
@Hannes (3):
Wobei es da inzwischen ja eine ganze Reihe von entsprechenden Portalen gibt.