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Jens Matheuszik — 17. Februar 2009, 19:05 Uhr

NRZ schießt gegen WP und WR in Sachen Berichterstattung über die Kommunalwahl


Schon lange ist die WAZ-Mediengruppe nicht mehr Thema hier im Pottblog gewesen – die Nachrichten die von dort kommen sind ehrlich gesagt fast schon zu traurig. Gerade jetzt erst wurde bekannt, dass das Sparziel von 260 auf 330 Stellen gesteigert wurde ((natürlich erfährt man das nicht im Unternehmensblog zu den Umstrukturierungen)).

Doch die aktuelle Politik bietet ein tolles Beispiel, wie die WAZ-Mediengruppe in der Vergangenheit gut mit getrennten Redaktionen arbeiten konnte:

Vor einiger Zeit beschlossen CDU und FDP den Termin der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl 2009 zu verschieben. Dieses Ansinnen reiht sich in andere unsinnige Entscheidungen (wie z.B. die Abschaffung der Stichwahl bei Bürgermeistern und Landräten) ein und da wundert es nicht, dass u.a. die SPD in NRW Verfassungsklage dagegen erhoben hat.

Anfang Februar wurde dann bekannt, dass eventuell der Kommunalwahltermin auf der Kippe steht. Grund hierfür war die erste mündliche Verhandlung in Münster, wo sich die Vertreter der Landesregierung anscheinend nicht mit Ruhm bekleckert haben.

Das interessante dabei ist, dass die Westfälische Rundschau (WR) und die Westfalenpost (WP) rund eine Woche danach schon berichteten, dass der Wahlermin gekippt sei.

Die – wie die beiden vorgenannten Blätter ebenfalls der WAZ-Mediengruppe zugehörige – Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung (NRZ) berichtet jetzt aktuell über das für morgen erwartete Urteil wie folgt (Hervorhebung von mir):

Die allgemeine Stimmungslage bedienten am Wochenende auch zwei Zeitungen, die bereits das entsprechende Gerichtsurteil als Fakt meldeten, ohne dafür allerdings belastbare Quellen nennen zu können. In der Landesregierung wehrt man ab. „Wir wissen von nichts“, beteuert Rüttgers-Sprecher Hans-Dieter Wichter auf NRZ-Anfrage, und auch SPD-Landeschefin Hannelore Kraft will den Richtern nicht vorgreifen. Gleichwohl bringen sich Verantwortliche in der Koalition vorsorglich in Deckung.

Ein solches Schießen der NRZ gegen die Schwesterblätter WP und WR – sowas wird sicherlich nicht mehr möglich sein, wenn die Redaktionen zu einem neudeutsch Newsdesk zusammengelegt werden. Schade eigentlich.


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