„Willkommen auf dem grünen Parteitag!“
Schon seit einiger Zeit bin ich jetzt auf dem Messegelände in Erfurt, wo an diesem Wochenende die Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen stattfindet.
Mit der „Corporate Identity“ bzw. Sprachregelungen halten es die Grünen nicht so sehr – während es meines Wissens offiziell „Bundesdelegiertenkonferenz“ heißt (deswegen gibt es ja auch den Tag „bdk08“ mit dem in Blogs, bei flickr und twitter Inhalte zum Parteitag zur Bundesdelegiertenkonferenz markiert werden), heißen die Grünen ihre Delegierten und Gäste mit einem großen Schild Willkommen auf dem grünen Parteitag! willkommen.
Einen interessanten Aspekt sprach Lukas an:
Anscheinend handelt es sich um die 28. Bundesdelegiertenparteitagskonferenz (siehe Bild unten). Dazu fragte Lukas, wie das denn gezählt wird, weil das ja insgesamt dann doch nicht so viele sein könnten, wenn doch schon im nächsten Jahr wieder zwei dieser Veranstaltungen geplant seien.
Die Antwort auf diese Frage haben wir leider (noch) nicht bekommen, mir fällt jedoch bei dieser Terminologie irgendwie die DDR und die SED ein, schließlich war es bei den Parteitagen der SED üblich, dem Parteitag eine Zahl voranzustellen, wie z.B. „XI. Parteitag“ ((diese Nummerierung wurde übrigens nur durch einen Sonderparteitag anhand der Maueröffnung aufgehoben)). Ich gehe aber davon aus, dass diese Ähnlichkeit eher zufällig ist… oder ist das vielleicht das Erbe des aus den ostdeutschen Ländern stammenden Bündnis 90?
PS: Details über die Modalitäten meiner Berichterstattung über den Bundesparteitag findet man hier und hier.
Hallo,
die Nummerierung der Parteitage hat euch gewundert. Nun: Einmal im Jahr finden sie auf alle Fälle statt. Und dann noch vor Wahlen. Daher gibt es dieses Wochenende die Jahres BDK. Im nächsten Frühjar die BDK zur Europawahl (für Programm und KandidatInnen) dann zur Bundestagswahl und dann im Herbst wieder die JahresBDK.
Alle Fragen geklärt?
Noch ein Nachtrag zur Nummerierung: mit der Vereinigung von Bündnis 90 und DIE GRÜNEN (IIRC 1993) wurde neu angefangen zu zählen. Ist also der 28ste Parteitag seit 1993, im Schnitt sollten es so 1 1/2 pro Jahr sein.
Und einer zur Benennung: einige grüne Landesverbände haben Mitgliederversammlungen (alle Mitglieder dürfen kommen, die, die da sind, dürfen abstimmen). Andere haben Delegiertenkonferenzen (jeder Kreisverband entsendet eine bestimmte Anzahl von vorab gewählten Delegierten hin). Daneben gibt es in einigen Landesverbänden Landesausschüsse (Delegiertenkonferenz mit nur halb so viel Personen und weniger Kompetenzen) und auf Bundesebene — neben der Bundesdelegiertenkonferenz, also einem Treffen von Delegierten der Kreisverbänden, insgesamt so 800 — noch den Länderrat (Treffen von Delegierten, die von den Ländern und von den Bundesarbeitsgemeinschaften entsand wurden, zusammen etwa 60 oder so).
Der Sammelbegriff für all diese Treffen ist dann schlicht „Parteitag“, möglicherweise noch modifiziert mit „kleiner Parteitag“ (die kleineren Treffen Landesausschuss bzw. Länderrat). Macht es der Presse einfacher. Ganz grün-intern ist natürlich trotzdem nur die Rede von LMV, LDK, BDK, LR und LA — organisiert vom BuVo, dem GLV, dem PR und der BGSt.
@Matthias und Till:
Danke für die Aufklärung. Da braucht man ja fast schon ein Wörterbuch Deutsch – Grün, Grün – Deutsch um das alles zu verstehen. :)
[…] wir also das, was schon beim jurblog, beim pottblog, bei julia seeliger und vielen anderen ein erprobtes und bewährtes mittel der berichterstattung […]
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