Protestblog zur WAZ-Mediengruppe

Unter der Adresse medienmoral-nrw.de gibt es seit wenigen Tagen das „WAZ Protestblog“, welches sich der Situation bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), der Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung (NRZ), der Westfälischen Rundschau (WR) und der Westfalenpost (WP) widmet.
Die dortigen Sparpläne (z.B. angeblich nur anzeigenbedingter und nicht dauerhafter Rückgang des Zeitungsumfangs oder der mögliche Verzicht auf die dpa) werden dort kritisch beobachtet.
So heißt es auf der Hintergrund-Seite:
Die WAZ-Mediengruppe schnürt gerade ein Sparpaket von 30 Millionen Euro. Die Äußerungen der Geschäftsführung zur wirtschaftlichen Situation der vier WAZ-Titel lesen sich, als ob der Gang zum Konkursverwalter kurz bevor steht. Andererseits ist es kein Geheimnis, dass die Mediengruppe seit längerem mit einem gut gefüllten Geldbeutel auf Einkaufstour ist. Die unerklärliche Eile und vor allem die Art und Weise, bereits eingeleitete Schritte wie die Reduzierung des Seitenumfangs aller Titel ohne ausreichende vorherige Information an die Belegschaft umzusetzen, führen zu einem desaströsen Arbeitsklima. Die Seite www.medienmoral-nrw.de soll dazu beitragen, Informationen schnell auszutauschen. Sie soll aber auch den Lesern, der Wirtschaft und der Politik in NRW die Gefahr aufzeigen, in großen Teilen des Ruhrgebiets künftig publizistischen Einheitsbrei zu erhalten. Auch Sie sind eingeladen, sich an der Diskussion über Presse- und Meinungsvielfalt zu beteiligen. Nicht zuletzt ist die Seite dazu da, eigene Befindlichkeiten, eigene Ängste und eigenen Ärger los zu werden. Absolute Vertraulichkeit ist garantiert.
Ich persönlich finde das Blog, für das sich übrigens der Deutsche Journalistenverband Nordrhein-Westfalen (DJV NRW) und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) verantwortlich zeigen sehr gut, da man hier Einblicke in die WAZ-Mediengruppe und deren derzeitigen Pläne erhält, die man ansonsten – da es ja das schöne Blog WAZsolls leider nicht mehr gibt – wohl nicht erhalten hätte.
Da erfährt man dann – z.B. durch diesen Kommentar dass der Regelumfang der vier Titel WAZ/NRZ/WR/WP dann wohl doch nicht bei den angeblichen 32-38 Seiten lag, sondern intern eher immer mit 40 Seiten gerechnet wurde, so dass dies für die Zeitungskäufer doch ein deutlicher Einschnitt ist, vor denen die Betriebsräte der WAZ-Mediengruppe in einem Rundschreiben gewarnt hatten.
[…] Der Pottblog berichtet in einem Artikel über den WAZ-Protestblog, der mir vorher auch unbekannt war. Der Blog “Medienmoral-NRW” bietet Berichte und Kommentare zur aktuellen Situation bei WAZ, NRZ, WR und WP. Wie bekannt ist, soll bei der WAZ massiv eingespart werden, dies auch in Verbindung mit Entlassungen und Reduzierung des Zeitungsvolumens. Wir hier in Gelsenkirchen bekommen das auch zu spüren, so dass ich diesen Blog nur weiterempfehlen kann! […]
[…] mehr vorbildlich weist übrigens der Pottblogger und “WAZ”-Kenner Jens Matheuszik auf dieses Blog […]
[…] Neue Rhein Zeitung (NRZ), der Westfälischen Rundschau (WR) und der Westfalenpost (WP) widmet. (via) Autor: Thomas Gigold Veröffentlicht am: 02.11.2008, 15:06 […]
[…] Ein Protestblog von DJV NRW und DJU, das gerade erst online gegangen ist – und dessen Echo immer größer wird, u.a. hervorgerufen vom Pottblogger. […]
Die Geschäftsleitung der WAZ hat es ruckizucki fertig gebracht, alle Redakteure des ganzen Ladens gegen sich aufzubringen. Das sind 900 Journalisten, die ihren Chefs und den Eigentümern jetzt auf die Finger kucken. Bitter enttäuschte Redakteurinnen und Redakteure, die bereit sind, jede Fehlleistung und jeden Fehltritt dieser Leute auf zu spießen und als Blog ins Netz zu stellen.
Andere Medien werden es lesen und aufgreifen. Wie ärgerlich. Die WAZmänner sind doch bisher immer gerne im dunklen Hintergrund geblieben. Die waren früher fast so unbekannt wie diese ALDI-Brüder. Damit ist es jetzt wohl vorbei.
[…] Zeitungen in deutlich geringerem Umfang erscheinen sollen (32 statt 48 Seiten). Nachtrag: Wie im Pottblog zu lesen war, wurde zum Thema ein eigenes Blog mit dem Titel “Medienmoral NRW” […]