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Jens Matheuszik — 7. Oktober 2008, 16:23 Uhr

GlückAufStadt als neuer Name für ein geeintes Ruhrgebiet?



Alle Jahre (2006, 2007, 2008) kommt es zu einer Diskussion über ein vereinigtes Ruhrgebiet.

Ich persönlich finde die Idee gut, denn momentan hat das Ruhrgebiet trotz der unbestreitbaren Vorzüge (die jedoch leider viele von weiter weg nicht kennen – die halten das Ruhrgebiet ja leider immer noch für grau und staubig) einige strukturelle Nachteile dadurch, dass es sich beim Ruhrgebiet, einem der größten Ballungszentren Europas (das mal nur am Rande erwähnt), um ein Konglomerat von verschiedenen Städten, Kreisen und auch Regierungsbezirken handelt die oftmals nicht immer dasselbe Ziel vereint (was man bei den geschätzten Kollegen, den Ruhrbaronen leider immer wieder lesen kann).

Leider fordert die Politik hierzulande immer nur Mut und Anpassungsfähigkeit von den Mitbürgern – ist aber bisher nicht in der Lage das politische Geflecht, was sich wie Mehltau über das Ruhrgebiet legt, zu entwirren und z.B. einen einheitlichen Regierungsbezirk für das Ruhrgebiet zu schaffen.
Hier sind SPD, Grüne, CDU und FDP in einer größtmöglichen Koalition versammelt – der Koalition der Bremser. Während der jahrzehntelangen SPD-Herrschaft, zu denen sich in den letzten 10 Jahren auch die Grünen dazugesellten, hatte man es nicht geschafft (oder auch nicht gewollt), so dass man wenigstens (und nur!) dahingehend ein wenig Hoffnung mit dem Regierungswechsel hin zu CDU und FDP unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hegen konnte.

Doch CDU und FDP fallen in der Landespolitik nicht nur durch Chaos in der Schulpolitik („Oktaeder des Grauens“ beim Zentralabitur, Kopfnoten usw.) oder dem Skandal um die PFT-verseuchte Ruhr auf, sondern auch dadurch, dass sie ihr politisches Ziel – die Schaffung eines Regierungsbezirkes für das Ruhrgebiet – jetzt dann doch nicht durchsetzen wollen. Natürlich muss man nicht alle Oppositionsforderungen unbedingt in der Regierungszeit umsetzen (also keine Chance für eine Unabhängigkeit von Wattenscheid), aber dieses zentrale Versprechen – das wäre es wert gewesen.

Aber ich schweife ab – zurück zum eigentlichen Thema, dem leider nicht geeinten Ruhrgebiet:

Es gibt immer wieder Initiativen (wie z.B. die oben verlinkten) die sich dem Ziel eines geeinten Ruhrgebietes verschreiben. Heute wurde ich auf die neue Internet-Seite www.GlueckAufStadt.de aufmerksam, die sich auch dieses Ziel gesetzt haben. In einer Mail schreiben sie mir, dass die Internet-Seite zu einer erweiterten öffentlichen Diskussion über ein vereinigtes Ruhrgebiet animieren soll.

Zur Anregung der Diskussion habe man sich auch einen neuen Namen überlegt:

GlückAufStadt

Der alte Bergmannsgruß gefällt mir persönlich – was zum Teil sehr naheliegend ist – natürlich recht gut. Ob man jetzt das Ruhrgebiet danach benennen muss, das weiß ich jetzt nicht wirklich. Alleine international gibt es da ein Problem, da selbst Politiker wie der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht wissen wie man Glückauf ins englische übersetzt (siehe diesen Artikel).

Doch ich denke die Idee des vereinigten Ruhrgebietes ist wichtiger als der Name oder ein – meiner Meinung nach – suboptimales Logo.

Insofern freut es mich, dass es mit den Machern von www.GlueckAufStadt.de weitere Streiter in der Sache einheitliches Ruhrgebiet gibt!


15 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Andreas @ 7. Oktober 2008, 17:45 Uhr

    Der Name Glückaufstadt ist rückwärtsgewandt und damit kein guter neuer Name für das Ruhrgebiet.

    Wenn man nicht nur an irgendwelche Verwaltungsstrukturen denkt, braucht man natürlich auch einen Namen, mit dem sich die Menschen identifizieren können.


  2. (2) Kommentar von björn krüger @ 7. Oktober 2008, 18:19 Uhr

    hmm… soll dies ein witz sein??


  3. (3) Kommentar von Chajm @ 7. Oktober 2008, 18:36 Uhr

    Gelungene Satire! GlückAufStadt! Har har!! So, als wären die Menschen im Ruhrgebiet – in der Ruhrstadt – rückwärtsgewandte Menschen die immer noch an der Steinkohleförderung hängen. Auf der anderen Seite: In der Verltins-Arena wird auch immer Glück auf, der Steiger kommt gespielt. Von daher sollte das schon wieder sympathisch sein…


  4. (4) Kommentar von Stefan @ 7. Oktober 2008, 19:53 Uhr

    Wieso gibt es eigentlich keine vernünftigen Initiativen für diese Region, sondern immer nur solchen Quatsch? Ich finde ja prinzipiell auch alles nett, was sich für das Revier engagiert, aber Glückaufstadt ist wirklich totaler Käse. Ohnehin mag ich diese ganzen Namendiskussionen nicht: Das ist hier nun einmal das Ruhrgebiet. Punktum. In meiner Schulklasse war auch einmal ein Heribert. Kein schöner Name, aber ein netter Kerl (Wie das Ruhrgebiet). Er hat sich auch nicht einen neuen Namen gesucht.


  5. (5) Kommentar von Freddy Wache @ 7. Oktober 2008, 20:40 Uhr

    Glückaufstadt? Naja, erstmal ein alter Hut, aber ein Name für die Region darf nicht kurzlebig sein. Nur „Glück Auf“ steht zwar schon lange für das Ruhrgebiet, aber mit dem, was sich um „Glück Auf“ dreht, ist das Ruhrgebiet entstanden und gewachsen. Zum Einen machen wir heute im Großen auf Industriekultur und damit passt es und zum zweiten heißt „Glück Auf“ nichts anderes als, es geht nach oben!


  6. (6) Kommentar von Markus @ 7. Oktober 2008, 21:51 Uhr

    Das größte Hindernis für ein vereinigtes Ruhrgebiet sind die 3 Regierungsbezirke. Ein neuer Name muss da nicht her. Die Städte arbeiten zumindest teilweise und in einien Bereichen zusammen, auch ohne dass es einen übergreifenden Namen gibt. Und wenn, dann lautet der „Ruhrgebiet“ und nicht „Ruhrstadt“ oder gar „Glückaufstadt“.

    Mit letzerem könnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden. Glück Auf ist der Gruß der Bergleute, und eine „GutemMorgenStadt“ oder so ist mir auch noch nicht untergekommen.

    Ich bin der Meinung, dass die „Glückaufstadt“ ein schlechter Scherz ist.


  7. (7) Kommentar von Manni1904 @ 7. Oktober 2008, 22:03 Uhr

    In der Veltins Arena wird nicht nur das Lied „Glück Auf der Steiger kommt“ gespielt sondern nach einem Tor sagt der Stadionsprecher das Ergebnis an und anschließend nicht „Danke“ und die Fans „Bitte“ sondern er sagt „Glück“ und die Fans „Auf“. Das find ich total cool und das genau beschreibt doch unsere Kultur im Pott. Auch in Bochum wird bei jedem Heimspiel das Lied „Bochum“ von Herbert Grönemeyer gespielt. Wer schon einmal im Ruhrgebiet auf ein Grönemeyer-Konzert war und er sang dann „Glück Auf der Steiger kommt“, der weiß wovon ich spreche. Also, warum nicht GlückAufStadt?


  8. (8) Kommentar von Chajm @ 7. Oktober 2008, 22:33 Uhr

    Wann soll der Stadionsprecher dies das letzte Mal gesagt haben?


  9. (9) Kommentar von Blinkfeuer @ 8. Oktober 2008, 01:07 Uhr

    Geht nur, da äquidistant zum Erdmittelkreis gelagert-
    von DU bis DO mit viel alles dabei –
    und ekstra vill scharff:
    OVALIA.
    Guxtu Atlas!


  10. (10) Kommentar von Der Brüsseler @ 8. Oktober 2008, 09:08 Uhr

    „Eintopf“ fällt mir dazu nur ein. Alles in einen Topf, Deckel drauf und fertig ;-)


  11. (11) Kommentar von rantanplan @ 8. Oktober 2008, 12:58 Uhr

    Findest du es nicht langsam auch etwas traurig immer nur auf dieser Oktaeder Sache rumzureiten.
    Klar ist das nicht gut gelaufen, aber überdeckt etwas den guten Ansatz des Zentralabiturs. In ein paar Jahren läuft alles gut und kein Mensch ausser dir wird darüber sprechen was im ersten oder zweiten Jahr mal passiert ist.
    Immerhin macht diese Landesregierung mal etwas sinnvolles in der Schulpolitik. Die Vorgängerregierung hätte dafür ja Jahrzehnte Zeit gehabt, aber wer nix macht, macht nix verkehrt.


  12. (12) Kommentar von Jens @ 9. Oktober 2008, 21:51 Uhr

    @Andreas (1):
    Nun, „Glückauf“ steht aber auch für eine Tradition. Und Traditionen sollte man nicht vergessen.

    @björn krüger (2):
    Ich denke nicht.

    @Chajm (3):
    Das mit Schalke macht es eher unsympathisch – jedenfalls für einen Teil der Bevölkerung.

    @Stefan (4):
    Es ist jetzt natürlich einfach das zu kritisieren, wenn man selber nichts besseres macht. Wobei ich das nicht sagen sollte, denn bei mir verhält es sich ähnlich.

    Die Idee allen Stadtnamen ein Ruhr voranzustellen (Ruhr-Bochum, Ruhr-Dortmund usw.) finde ich übrigens immer noch gut.

    @Freddy Wache (5):
    Stimmt, der Name hat ja auch eine positive Aussage.

    @Markus (6):
    Ich denke auch, dass die Verwaltungsstrukturen sich ändern müssen. Die Regierungsbezirksfrage ist da sehr wichtig.

    @Manni1904 (7):
    Ein Grund gegen „GlückAufStadt“ wäre übrigens noch die Schreibweise…

    @Der Brüsseler (10):
    Du Sprotte Du. ;)

    @rantanplan (11):
    Nein, finde ich nicht.


  13. (13) Kommentar von Aki @ 16. Oktober 2008, 22:10 Uhr

    Ist es nicht eigentlich egal, wie die Sache am Ende heißt? Zumindest haben sie soweit recht, dass es uns sicher etwas bringt, als vereintes Ruhrgebiet aufzutreten. Vor allem Geld^^ und Arbeitsplätze.

    Sie müssen hundertprozentig noch an der Website etc. arbeiten… :D aber an sich ist die Idee nicht verkehrt…wenn sie was schaffen, ist das doch gut, oder nicht? oder hätte jemand hier total probleme damit, wenn das Ruhrgebiet eine einzige Stadt wäre?


  14. (14) Kommentar von Jens @ 18. Oktober 2008, 17:49 Uhr

    @Aki (13):
    Natürlich ist der Namen an sich egal, da die Idee, die dahinter steckt, viel wichtiger ist als ein Name. Namen sind schließlich Schall und Rauch.


  15. (15) Kommentar von Nobby @ 31. Oktober 2008, 12:05 Uhr

    GlückAufStadt?
    Klingt fast wie SchlickAufStadt

    Alle Jahre leiern die Separatisten von der Ruhr eine Diskussion über ein vereinigtes Ruhrgebiet an.

    Grundsätzlich wird dabei wird dabei vergessen, dass das Ruhrgebiet ein Teil des Rheinlandes und Westfalens ist. Diese Initiativen, ob Pro.Ruhrgebiet oder andere versuchen dabei ständig den Niederrhein zu teilen. Fakt ist aber, der Niederrhein ist unteilbar und Hagen ist Westfalen.

    Leider fordert die Politik (Ruhr-CDU) immer wieder ein separates Ruhrgebiet, des die Politiker in Hagen und im Kreis Wesel gar nicht möchten.

    Leider wird nie hinterfragt ob die Niederrheiner, ob Mömsche, ob Kettwiche , ob Westfalen überhaupt Ruhrpottler sein wollen. Nein, mir eine 1/3 Minderheit wird alles blockiert, damit weiterhin Ruhrpott ist.

    Leider kenne auch einige Herren nur das GlückAuf-Lied auf Schalke. Das beim BVB im ehemaligen Westfalenstadion das Westfalenlied gespielt wird, ist wohl keinen aufgefallen. Hie sind wohl mal wieder die Separatisten unter sich.

    Der Name Glückaufstadt ist rückwärtsgewandt und nur noch Satire!

    Das größte Hindernis für ein vereinigtes Ruhrgebiet ist der Separatismus.
    Fakt ist, das Ruhrgebiet ist immer noch Rheinland und Westfalen.

    NB


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