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Jens Matheuszik — 6. September 2008, 15:19 Uhr

INSM-Städteranking „Das Ruhrgebiet kann von Sachsen lernen“


Das Ruhrgebiet kann von Sachsen lernenHeute berichtet die Welt in einem Artikel namens Das Ruhrgebiet kann von Sachsen lernen über ein Städteranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der Wirtschaftswoche. In diesem Ranking schnitten die Ruhrgebietsstädte vergleichsweise schlecht ab, während vor allem die sächsischen Großstädte gute Platzierungen erzielten.

Dazu heißt es dann im Artikel:

„Vom Osten lernen, heißt Siegen lernen“, sagt Michael Inacker, stellvertretender Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“.

Ah ja. In dem gesamten Artikel findet sich natürlich kein Wort dazu, dass Städte im Ruhrgebiet wie Duisburg, Gelsenkirchen & Co. Schulden aufnehmen müssen, um im Rahmen der Solidarpakt-Zahlungen den Osten zu unterstützen. Während Städte wie Dresden inzwischen durch West-Subventionen schuldenfrei sind, müssen im Westen die Städte immer noch Schulden aufnehmen.

Wie man z.B. diesem Beitrag entnehmen kann, wäre z.B. meine Heimatstadt Olfen ohne den Solidarfonds Deutsche Einheit schuldenfrei und auch Bochum würde über 170 Millionen Euro mehr zur Verfügung haben.

Dazu schweigt die Welt. Doch selbst im Ruhrgebiet erscheinende Medien wie das Internet-Portal DerWesten erwähnen das ganze im dazugehörigen Artikel Ruhrgebiet im Städteranking nur Mittelmaß (und auch nicht in der 50-teiligen dazugehörigen Klickstrecke) nicht.

Ich denke solche wichtigen Punkte darf man nicht unterschlagen. Abgesehen davon, dass es irgendwie logisch ist, dass gerade im Osten mehr investiert wird – da gibt es ja auch einiges an Nachholbedarf.

PS: Man darf natürlich nicht vergessen, dass die INSM eine Lobbyorganisation ist, über die das INSM-Watchblog folgendes schreibt:

Die INSM ist eine Veranstaltung der Arbeitgeber aus der Metall- und Elektroindustrie, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Bürgern neoliberale und wirtschaftsfreundliche Reformen als Allheilmittel für die Probleme in Deutschland zu verkaufen.


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von el-flojo @ 6. September 2008, 18:54 Uhr

    Ich krieg ja immer so ein Kribbeln, wenn ich die Abkürzung INSM lese.
    Ich muss dir hier voll und ganz recht geben: es ist ein Unding, dass wir hier von uns mitfinanzierte Städte jetzt als Vorbild vorgesetzt bekommen. Das gleicht schon eher einem Schlag ins Gesicht für jeden hiesigen Politiker, der gucken muss, wie er seine Brocken beieinander halten kann. Zum §$%&… :-(


  2. (2) Kommentar von Stefan @ 6. September 2008, 19:31 Uhr

    INSM oder nicht: Die Studie beruht auf Statistiken. Wir sollten eher lernen als jammern: http://www.ruhrbarone.de/stadteranking-lieber-lernen-als-jammern/


  3. (3) Kommentar von Jens @ 8. September 2008, 11:50 Uhr

    @el-flojo (1):
    Die Methode ist ja auch besonders toll. Man nimmt westdeutschen Städten Geld, gibt dieses ostdeutschen Städten und zieht diese dann als Vorbild ran.

    @Stefan (2):
    Über die reinen Zahlen rege ich mich nicht auf. Die werden wohl schon stimmen. Aber wie soll bitte Gelsenkirchen vom Osten siegen lernen? Wiedervereinigigung mit Frankreich zum großen Habsburger-Reich und die Hoffnung, dass wir dann aus dem westlichen Reichsteil Solidarpaktmittel ins Ruhrgebiet bekommen?


  4. (4) Kommentar von Melanie @ 4. Dezember 2009, 14:26 Uhr

    Sachsen – Power!


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