WAZ gibt’s neues? Gute Klickstrecken bei DerWesten.de!
Die Klickstrecke ist eines der nicht unbedingt gern gesehenen Kinder der Onlineausgaben von Zeitungen. Gibt es sie doch vor allem um möglichst schnell viele Klicks des Besuchers zu erzeugen, die dann als sogenannte Page Impressions die Statistiken – und insbesondere die der IVW – nach oben treiben.
Ein wahrer Meister in Sachen Klickstrecken ist der Online-Ableger der Rheinischen Post namens rp-online.de, der u.a. damit zum regionalen Platzhirschen wurde und von den Wettbewerbern öffentlich – mit Preisgeld – gejagt wird. Beispiele für Klickstrecken liefern immer wieder gerne Lukas und Stefan in ihren Blogbeiträgen, wobei das sogenannte „Klickdoping“ natürlich nicht von rp-online.de verwendet wird.
Als ich dann gerade bei DerWesten.de, dem Internetportal der WAZ-Mediengruppe, den Artikel 26 Gründe, warum Jürgen Klopp jetzt in Unna wohnt sah ich schon eine wüste Klickstreckenorgie im Westen, die mich dazu animiert einen Verriss hier im Blog zu schreiben.
Ganz nach dem Motto, dass man entgegen anderslautender Aussagen von offiziellen Vertretern doch auf Klickstrecken setzt, um die eigene Besucherzahl zu erhöhen – um des schnöden Mammons willen, denn noch steht ja Bodo Hombachs Offerte.
Doch dann kam alles ganz anders:
Mir gefiel die Klickstrecke. Nicht, weil sie Jürgen Klopp, den neuen Trainer von Borussia Dortmund (BVB), zum Thema hat, sondern weil sie meiner Meinung nach handwerklich akzeptabel erstellt wurde. Nicht nur, dass der oben verlinkte Hauptartikel von A bis Z auf alle Elemente der Klickstrecke einzeln verweist, nein, auch die einzelnen Beiträge sind etwas mehr als zwei Zeilen dahingeschriebener Text mitsamt Miniaturbild, bei dem die Lupenfunktion des MacBook sich bezahlt gemacht, wie es z.B. bei rp-online.de aktuell in Sachen Hertie geschieht. Das sind komplette und teils auch richtig informative Absätze!
So eine Klickstrecke von der Ruhr gefällt dann doch eher, als das was so vom Rhein ans Ufer geschwemmt wird.
Die Krönung wäre es ja noch, wenn man jetzt dann noch weiß, daß sowohl Frauen (und Männer!) auch mehr als zwei Absätze innerhalb eines Textes verarbeiten können und dahingehend dann alle Punkte von A bis Z listenförmig auf einer Seite abdruckt. Das wäre zwar der Tod der Klickstrecke, dafür aber sicherlich nutzerfreundlicher (z.B. auch beim Ausdrucken).
PS: Das verwendete Foto stammt von bvb.de.
Das war auch nicht als Klickstrecke angedacht, ursprünglich. Es ist als Serie „Unna für Neubürger“ in der Westfälischen Rundschau, Lokalausgabe Unna, gelaufen!
Gruß
@Christian (1):
Hatte ich mir schon fast gedacht. Aber da haben sie es dann wenigstens sinnvoll übernommen.