Bürgerentscheid in Bochum: Heute mit NEIN abstimmen…
22.06.2008: Das vorläufige amtliche Endergebnis des Bürgerentscheides in Bochum gibt es hier!
Heute haben die Bochumer die Möglichkeit am Bürgerentscheid (siehe hier) teilzunehmen um die Frage
„Sind Sie für den Erhalt des Gymnasiums am Ostring (GaO) an seinem jetzigen Standort Ostring und gegen die Ratsbeschlüsse vom 13. Dezember 2007, soweit diese dem Erhalt des GaO entgegenstehen und eine Zusammenlegung des GaO mit der Albert-Einstein-Schule (AES) in Wiemelhausen betreffen?“
entweder mit JA oder mit NEIN zu beantworten. Ich persönlich halte ein NEIN für vernünftiger, denn viele Argumente der Befürworter sind meiner Meinung nach falsch:
Kleinere Klassen?
Dass die Demographie für sinkende Schülerzahlen sorgt, sollte eigentlich klar sein. Die Befürworter des Bürgerentscheides argumentieren, dass durch den Erhalt des eigenständigen Gymnasiums am Ostring (GaO) die Klassen kleiner werden, was zu befürworten sei. Kleinere Klassen sind natürlich zu begrüßen – dem stehen jedoch Gesetze entgehen. So schreiben die Landesgesetze Nordrhein-Westfalens vor, wie groß die Klassen sind und für wieviel Schüler wieviel Lehrer zuständig sind. Sinken die Schülerzahlen, sinkt auch die Anzahl der Lehrer. Behält man dann eine Schule wie das GaO, wo die Anmeldezahlen rückläufig sind, dann bedeutet das in der Konsequenz, dass Lehrermangel herrscht.
Besseres Lehrangebot?
Auch die Aussage der Befürworter des Bürgerentscheides, dass mit der Zusammenlegung des GaO mit der Albert-Einstein-Schule (AES) das besondere Lehrangebot des GaO (Griechisch, Hebräisch und Latein – letzteres bereits ab der 5. Klasse) verschwinden würde halte ich für falsch. Gerade eine große, gesunde Schule wie sie zusammen aus AES/GaO gebildet werden soll, bietet viel eher die Möglichkeit, dass man viele verschiedene Kurse und Fächer anbieten kann. Je kleiner eine Schule ist (man erinnere sich an die sinkenden Anmeldezahlen des GaO), desto weniger kann sie dahingehend anbieten.
„Atmosphärisches“
Abgesehen von diesen „harten Fakten“, die meiner Meinung nach deutlich für ein NEIN beim Bürgerentscheid sprechen, gibt es auch weitere Gründe. So finde ich es z.B. dreist, dass die Befürworter des Bürgerentscheides anscheinend im sogenannten Abstimmungsbuch mit unwahren Aussagen argumentieren. Ebenfalls in die Kategorie „Dreist, aber leider wahr“ gehört auch, dass die Befürworter des Bürgerentscheides vermuteten, dass die Stadtverwaltung mit Toten das Ergebnis manipulieren würden.
Mein persönliches Fazit
Daher kann ich den Bochumer Wahlberechtigten nur empfehlen, am Sonntag an die Urne zu gehen und dort mit „NEIN“ zu stimmen. Deswegen gibt es in diesem Beitrag oben (und jetzt nachfolgend) Abbildungen der Werbepostkarten der Schulpflegschaft der Albert-Einstein-Schule.