Bürgerentscheid in Bochum (I)
22.06.2008: Das vorläufige amtliche Endergebnis des Bürgerentscheides in Bochum gibt es hier!
Nachdem bis zum 4. März Unterschriften gesammelt wurden, stellte der Rat der Stadt Bochum fest, dass das Bürgerbegehren zwecks Erhaltes des Gymnasiums am Ostring erfolgreich war.
So sind jetzt am 22. Juni 2008 die Bochumer dazu aufgerufen beim Bürgerentscheid sich für „Nein“ und damit die städtischen Pläne (Zusammenlegung des Albert-Einstein-Gymnasiums mit dem Gymnasium am Ostring in einem neu zu bauenden Schulgebäude) oder aber für „Ja“ und damit gegen eine Zusammenlegung der beiden Schulen zu entscheiden.
Natürlich gibt es auch Wahlkampf in der Angelegenheit und so haben sowohl die Initiatoren und Befürworter des Bürgerentscheides in der Stadt entsprechend plakatiert, sondern auch die Gegner des Bürgerentscheides.
Bei der Werbung fallen (leider) beide Seiten nicht großartig mit Argumenten auf:
Während das erste hier abgebildete Plakat (oben) der Bürgerentscheidgegner (u.a. SPD und Bündnis ’90 / Die Grünen), wirbt einfach auf einem LC-Display „für eine moderne Schulpolitik“.
Inhaltliche Substanz verbirgt sich nicht wirklich dahinter.
Beim ersten Plakat der Befürworter des Bürgerentscheides (siehe zweites Bild; rechts) sieht es aber auch nicht viel besser aus, denn inwiefern eine „kleine Schule“ für eine „große Zukunft“ stehen kann, wage ich mal zu bezweifeln, da so Faktoren wie Lehrerzuweisungen sich natürlich an Zahlen wie den Klassengrößen richten. Als Grundlage des Motivs dient übrigens ein Junge, der wahrscheinlich den Slogan verkörpern soll und mich daran erinnern lässt, wer sonst noch so politische Werbung (oder gar Propaganda) mit Kindern zeigte…
Das zweite Plakat der Bürgerentscheid-Gegner will „versöhnen statt spalten“ und überwindet die „digitale Kluft“ und zeigt anstelle des LC-Displays eine Schiefertafel, wie sie wohl im letzten Jahrtausend üblich waren.
Die Bürgerentscheid-Befürworter bieten jedoch mit ihrem zweiten Plakat zumindestens ansatzweise Informationen (abseits von Werbesprüchen), auch wenn mich bei diesem Plakat ein wenig die europäischen Symbole unten links irritieren.
Etwas genauer informieren jedoch die Webseiten der Befürworter wie auch der Gegner:
Unter www.erhaltung-gymnasium-am-ostring.de informieren die Befürworter des Bürgerentscheides, während www.nein-beim-buergerentscheid.de seitens der Gegner des Bürgerbegehrens veröffentlicht.
Wer also sein „Abstimmungsbuch“ nicht mehr hat, kann sich auf den vorher genannten Internet-Seiten die notwendigen Informationen anschauen, bevor es dann zur Wahlurne geht.
Ehrlich gesagt finde ich die ganze Situation unnütz. Ich selber bin Bochumerin. Ich kenne die Schule. Da es keine ordentlichen und sachlichen Begründungen gibt, die Schule zu erhalten, außer, dass sie halt recht lange existiert, sehe ich keinen Grund der gegen eine Zusammenlegung spricht. Außerdem sind es doch ganz andere, die über die Schulen entscheiden und nicht die Stadt. Für kleinere Klassen wäre es doch eigentlich notwenig, mehr Lehrer einzustellen, dafür brauche ich kein altes Gebäude zu erhalten, welches Unsummen von Geld verschlingt. Aber wie gesagt, solche entscheiden werden nicht bei der Stadt getroffen.
Was mich wahnsinnig macht, sind diese Plakate, auf denen nur „Ja“ oder „Nein“ steht, ohne dass man mal irgendwo die verdammte Frage gestellt bekäme, die man bei der Abstimmung beantworten soll.
Jedes Mal, wenn ich ein Plakat sehe, rätsel ich, welche Position es nun vertreten soll.
@Nicole (1):
So sehe ich das eigentlich auch. Insofern verstehe ich nicht, wie auch Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, sich für den Bürgerentscheid einsetzen.
@Lukas (2):
Die steht doch im „Abstimmungsbuch“, was Du doch sicherlich bekommen hast.
JA = Befürworter des Bürgerentscheides; die wollen, dass das GAO erhalten bleibt.
NEIN = Gegner, die für die Zusammenlegung und einen Neubau sind.
@jens
und? nur weil es im abstimmungsbuch steht, heißt dass das meine keine argumnete mehr auf den plakaten braucht?
dann müssen im wahlkampf wohl auch keine plakate mehr aufgehnagen werden, oder wie? weil es steht ja alles irgendwo im parteibuch.
wer plakate aufhängt,sollte auch argumente für oder gegen etwas haben.
also ich stimme für: nein, weil ich die schule einfach schon immer gehasst hab, den alten asbest bunker
@Jack:
Wenn Du meinen eigentlichen Beitrag gelesen hättest, wüßtest Du ja, dass ich auch eher ein Gegner dieser inhaltlich nicht wirklich konkreten Plakate bin.