Bionade wird mit merkwürdiger Begründung deutlich teurer
Bekanntlich wird ja alles teurer:
Die Milch, der Sprit usw.usf. Ob nun erhöhte Rohstoffpreise, gestiegene Nebenkosten, Steuern, gestiegene Nachfrage bei knapper werdenden Lagern oder gar erhöhte Entlohnung der Bauern – für all die Preiserhöhungen kann man logische Gründe finden.
Diese Mühen hat man sich in Ostheim vor der Rhön nicht gemacht. Dort kommt die Bionade her, die jetzt teurer wird, wie u.a. Die Welt (siehe Foto) aber auch DerWesten berichten:
Laut Peter Kowalsky, dem Geschäftsführer der Bionade-GmbH, soll die 0,33 Liter-Flasche von bisher 0,59 Euro auf 0,79 Euro teurer werden. Dazu heißt es in dem Artikel:
«Wir sind der Meinung, dass Bionade das wert sein muss», sagte Kowalsky. Mit der Preiserhöhung wolle sich die Firma vor allem von ihren Nachahmern absetzen. Bionade wolle den Anspruch des Originals behalten, und «das Original ist nun einmal das teuerste Produkt».
Es sind also nicht gestiegene Rohstoffpreise, erhöhte Steuern oder ähnliches – nein, es ist schlicht und ergreifend ein Luxusaufschlag, der Bionade von den günstigeren Discounterangeboten nicht nur geschmacklich sondern auch deutlich preislich trennen soll.
Da fehlen einem fast die Worte, wobei man sich diese Aussage aufbewahren sollte für den weiteren Text, denn dort heißt es weiter:
Bionade-Konsumenten seien bereit, den höheren Preis zu zahlen, sagte Kowalsky. Das habe eine Verbraucheranalyse gezeigt.
Ob wirklich alle Konsumenten dazu bereit sind? Hier schreibt ein Bionade-Konsument der es eher nicht ist…
Ob das angeblich erhoffte Ziel (Ausbau des Marktanteils und weitere Verbreitung bis hin zum „Volksgetränk“) durch eine Preiserhöhung dieser Art realisiert werden kann, wage ich zu bezweifeln.
Es ist meiner Meinung nach ziemlich dreist zu sagen, dass man als Original-Produkt teurer sein muss als die Wettbewerber und deswegen einfach so die Preise um ein Drittel erhöht. Mag ja sein, dass die Flasche Bionade immer noch weniger als einen Euro dann kostet (womit man dann auch ungefähr eine preisliche Schmerzgrenze seitens der Firma erahnen kann…), aber 0,79 Euro für 0,33 Liter sind meiner Meinung nach deutlich zu viel.
Diese Begründung ist ja wohl richtiges Arschgeigentum. Dabei hatte ich mich gerade an Orange-Ingwer gewöhnt. Ich fürchte allerdings, dass ich weiter dem Original treu bleiben werde, denn die Nachahmer schmeckten mir einfach nicht. Wie gut, dass ich mich heute nochmal zum alten Preis eingedeckt habe.
Bionade = Milch 2.0
Tja, so funktioniert freie Marktwirtschaft halt. Nicht der Hestellungspreis + feste Marge macht den Endpreis, sondern der zu maximierende Gesamtumsatz und der daraus resultierende Flaschenpreis. Wer darüber klagt ist naiv.
Sagen wir mal so: Der Hersteller diese komischen Getränks ist wenigstens ehrlich. Viele andere Produzenten machen es sicherlich aus dem selben Grund, würden es aber nie öffentlich zugeben. Das verdient eigentlich Respekt.
Ich würde es Prestige-Aufschlag nennen. „Wir sind etwas Besonderes, wir sind was Schönes – also zahlt mehr!“ Die Begründung ist extrem seltsam, sowas habe ich noch nie gehört.
Wie gut, dass ich diese Plürre nicht mag. *schauder*
Wie gut, dass ich auch die Produkte der Mitbewerber mag… Das gehört ja auch zur freien Marktwirtschaft. ;-)
Ich finde das super. In einer Zeit der zunehmenden Veraldirisierung des Marktes sagt eine Firma: „Ha ha, wir machen das einfach mal teurer, damit es wertvoller ist.“
Das könnte später mal als Zeitenwende der modernen Marktwirtschaft betrachtet werden.
Mal ganz unter uns: Bionade ist definitiv überbewertet, was ganz objektiv auch in einer der letzten Ausgaben der Zeitschrift ökotest zu lesen war. Dort landete Bionade trotz ihrer „tollen“ Zutaten mal gerade im Testmittelfeld.
Als Getränk für heiße tage ist es eh ungeeignet – wir greifen da lieber zu einem gekülten, selbstgemacht Fürchtetee ohne Zucker.
Muss ich wohl bei Wasser bleiben.
@bosch (1):
Ich schwanke ja, ob man es ehrlich oder tolldreist nennen soll.
Die Preiserhöhung soll meines Wissens ab dem 1. Juli gelten. Werde wohl vorher nochmal einen Getränkeladen abklappern.
@Christian (2):
Und die Marktwirtschaft funktioniert auch so, dass der mündige Bürger das nicht mitmachen muss und man dann vielleicht plötzlich beim Hersteller feststellt, dass man zwar pro Flasche mehr verdient aber weniger Flaschen verkauft.
Soviel ich weiß ist ja Bionade ursprünglich auch teurer gewesen und war da nicht so erfolgreich.
@Web-Junkie (3):
Ehrlich ist es schon. Dennoch sch… und ich weiß halt nicht ob ich in diesem Fall die Ehrlichkeit honorieren sollte. Denn wenn die Wahrheit dreist ist, dann bleibt es dreist.
@Nils (4):
Der „Apple-Aufschlag“ – jetzt auch bei Getränken. ;)
Das Dumme ist nur – ich mag Bionade inzwischen recht gerne.
@el-flojo (5):
Welche denn genau? Ich kannte bisher nur das was es bei Rewe gibt und das … nun ja … fand ich nicht so prickelnd.
@Lukas (6):
Hehe. Aber ich für mich beschließe schon daraus Konsequenzen zu ziehen – und bei meinem Bionade-Konsum ist das vielleicht wirklich eine Zeitenwende. ;)
@tboley (7):
Wer hat denn damals gut abgeschnitten?
@fabian (8):
Gilt ja frühestens ab 1. Juli – außer es werden benzinpreistechnische Verfahren auch bei der Preisfindung von Getränken genutzt. Was ich mal nicht hoffe.
@Jens: In der Ausgabe 1/08 war die Biolimo von Voelkel eine von dreien, die mit sehr gut abgeschnitten haben. Dennoch: auch in ihr ist eine nicht unerheblich Menge an Zucker: 6,5 Stücke pro 330 ml – in Bionade sind es in einer kleiner Flasche bereits auch schon 6 Stücke.
Elbphilharmonie ist wie Bionade…
Ja was soll’s? Na dann eben noch ein paar Millionen mehr für Ole von Beusts Liebelings-Leuchtturm, die Elbdisharmonie. Prestige, Prestige, Prestige. Nun stellt sich heraus, dass das Ole-Denkmal halt noch einmal einige Millionen mehr kostet wird …
für mich ist bionade jetzt leider zu teuer – es war schon zum alten preis ein luxusartikel (jetzt gibt es wieder apfelsaftschorle – dürfte sogar gesünder sein)
für marketing-studenten dürfte die aktion interessant sein weil sie gegen einige regeln für preiserhöhungen verstossen haben (nie viel auf einmal, plausible gründe für erhöhung usw.) für die treuen kunden ist quasi eine abstrafung für die markentreue.
aber letztlich müssten mehr als 33% der käufer bionade boykottieren bevor sie überhaupt einen gewinneinbruch merken – von daher können sie bei der aktion monetär fast nichts verlieren – die marke bionade ist aber vermutlich deutlich beschädigt worden.
es ist geradezu unverständlich mit welcher Überheblichkeit hier ein höherer Preis eingefordert wird.
Woanders würde ein Manger der derartige Aussagen macht wohl den Weg zum Personalbüro antreten müssen.
Ein MARKE der so viel Volks Sympathie entgegengebracht wird, so zu schaden, unglaublich.
2,37 für den Liter Limo, heftig.
Zur Zeit gibt es beim Lidl Süd ein Bioprodukt das sehr ähnlich ausschaut, sehr gut schmeckt im Angebot 18 x 0,33 für 5,99. Solange es das gibt fällt Bionade für mich flach, auch wenn wir uns es leisten könnten.
@tboley (10):
Ich sollte mir den Test mal anschauen.
@Andislaus (12):
In Gaststätten würde ich erstmal bei der Bionade bleiben, aber für den Privatgebrauch habe ich beschlossen die Glasflaschen nicht mehr zu kaufen. Jedenfalls nicht zu dem hohen neuen Preis.
@Werner (13):
Ich bin mal gespannt ob sich das mit der Preiserhöhung negativ auf den Markterfolg der Bionade auswirkt.
der hammer oder? ich habe bionade geliebt !
aber das war einmal…………kommt eh iwann ne bessere raus………………georgia oder wie das heisst kommt ja schon……………nunja scheiss teuer ! 17 euro ! ich will ganet überlegn was das in DM sind………..32 mark für sowas nunja dm war ma ^^ aber ich bin nich bereit für bionade 17 euro auszugebn……..lieber sich die kante gebn mit ner kiste bier is billiger und knallt :D
mfg……….
ich arbeite in einer kleien hippen werbeagentur und bei uns wurde natürlich nur 100% echte bionade gesoffen wie wasser. früher gabs immer becks, aber das gibts nicht mehr wegen des alkohols, nicht des geldes wegen. man ist hier auch nicht geizig mit den mitarbeitern – brot und spiele werden hier ganz groß geschieben. aber die merkwürdige preispolitik von bionade, die m. m. total gegen die werbebotschaften von bionade geht, hat die geschläftsleitung verständlicher weise als anlass genutzt uns den zuckerwasserhahn abzudrehen. nun gibt es wieder apfelschorle. aber unserer getränkeliefererant ist nicht froh, dass er nicht mehr 10-15 kisten bionade pro woche bei uns reinschleppen muss, denn die waren auch vor der preiserhöhung für alle schon ein gutes geschäft und gingen besser runter als wasser oder apfelschorle.
Hier reitet ein Unternehmen auf der Bio-Welle mit, aber m.M. nach nicht um den Menschen ein „gesundes“ Getränk zu bieten, sondern um finanziell abzukassieren.
Diese Entscheidung, dass Geld als primären Faktor zu sehen, steht jedem Unternehmen zu – hat allerdings auch Konsequenzen. Da für mich die Menschlichkeit an erster Stelle steht, werde ich Bionade nicht mehr kaufen (auch wenn ich es mir leisten kann).
@christina (17):
Natürlich geht es Unternehmen primär um das Geld verdienen. Das alleine ist ja nicht schlimm. Aber so wie das hier durch die Bionade GmbH kommuniziert wurde finde ich das schon dreist.
Mir war das Zeug schon vorher zu teuer, jetzt werde ich es nicht mal mehr gelegentlich trinken. Wer sein Prestige über sein Konsumverhalten definieren muss, ist eh ne arme Sau. Früchtetee mit Saft und Mineralwasser ist schon immer ein gutes Getränk gewesen. Es lebe das einfache Leben jenseits des Markenwahns.
Möge man in Ostheim die Brühe doch zukünftig wieder selber saufen !!!
Für ne flasche die man in 10 sec auf ex leer hat 79 cent?!? da sind 59 noch zu teuer 20-30 cent wären angebracht
Habe schon seit längerem von Bionade auf Öttinger (Glorietta) gewechselt. Ein Preisunterschied von 8Euro Pro Kiste ist mir für das Original dann doch zu happig. Auch wenn sich Glorietta vom Namen her nach 50er jahre anhört ;-)…
Wenn sich Bionade die Rückläufigen Verkaufszahlen leisten kann na biddeschön. Ich sehe bei meinem Getränkehändler schon deutlich weniger Bionade kisten als Öttinger kisten….
Ich als Zeichner habe selbstverständlich auch Bionade getrunken, war ja quasi schon berufsverpflichtend aber 18 € (bei uns in Wolfsburg) ist mir dann auch zu heftig für eine Limo dazu kommt noch das es immer mehr in diese widerlichen Plastikflaschen abgefüllt wird, dann doch lieber ne Kiste Paulaner Hefeweizen naturtrüb und Harzer Grauhof medium Wasser (einer der wenigen Hersteller die zum Glück noch Glasflaschen benutzen) und der Elektrolythaushalt nach dem Sport ist gesichert.
@Andi Rasper (23):
Wobei man da ja auch die Glasflaschen wählen kann – sind halt die kleineren 0,33 l-Flaschen.
Als Verbraucher habe ich die Möglichkeit zu sagen, bis hierhin und nicht weiter. Ich kaufe jetzt die günstigeren Produkte der Mitbewerber.
Sollen die Preistreiber doch selbst ihr Zeug trinken.
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