Ausbau der A40 in Bochum-Wattenscheid
Die WAZ berichtet heute morgen: A 40: Ausbau beginnt im Juni (siehe Bild).
Schon seit einigen Monaten zeigt sich den Autofahrern (bzw. „Im-Stau-Stehenden“) ein ungewohntes Bild auf bzw. rund um die A40. Denn die Bepflanzung neben den je zwei Spuren wurde großflächig abgeholzt. Wenn man dass das erste Mal sieht und die ganzen Bäume und Büsche gewohnt ist, dann fragt man sich schon, ob man überhaupt noch auf der richtigen Autobahn ist…
Diese Rodungen sind für den geplanten Ausbau der A40 notwendig, denn diese soll dann (jeweils zweimal) dreispurig ausgebaut werden. Außerdem wird dann die A40 auch an die Bochumer Stadtautobahn (NS7 bzw. hier Donezk-Ring) angeschlossen. Laut strassen.nrw.de wird das ganze bis ca. 2012 dauern. Bis dahin ist also noch mit baubedingten Verzögerungen und Staus zu rechnen.
Interessant ist jedoch noch die Frage, die die WAZ im (natürlich unverlinkten) Kommentar A 40: Kein Geld für den Deckel? aufwirft:
„Eine Deckelung der Strecke in Wattenscheid würde optimalen Schutz vor Lärm und Abgasen bieten (deshalb macht man es ja anderswo), doch vor 20 Mio Euro Baukosten schreckt die Obrigkeit zurück.“
Damit spielt der WAZ-Kommentar darauf an, dass einige Kilometer weiter östlich – in Dortmund – die A40 als Tunnel unterirdisch weitergeführt werden soll, was natürlich für die Anwohner dort eine deutliche Entlastung darstellt. Hier stellt sich dann meiner Meinung nach zurecht die Frage, warum etwas, was in Dortmund geht, nicht auch in Wattenscheid funktioniert. Hier ist meiner Meinung nach die Landespolitik gefragt, denn auch wenn natürlich das Verkehrsministerium unter Oliver Wittke (CDU) das ganze versucht auf den Bund abzuschieben, ist doch spätestens seit Helmut Kohls Antwort auf die Frage nach den Datenautobahnen einer breiten Öffentlichkeit bekannt:
„Für den Bau von Autobahnen sind neben dem Bund hauptsächlich die Länder zuständig!“
Quelle: RTL+, „Gefragt…“ mit Hans Meiser, 03. März 1994, laut Wikiquote-Diskussion
Beim Lesen des Artikels habe ich, als Kläger gegen diesen so (schlecht) geplanten Ausbau tatsächlich, gestaunt. Ich muss wohl in all den Sitzungen der Bürgerinitiative und während der tagelangen Anhörungstermine geschlafen haben.
Es besteht richtigerweise vorerst Baurecht, aber über unsere Klagen ist vom OVG Münster noch nicht entschieden worden. Das Gericht hat ausdrücklich, bei der Ablehnung des Eilantrages, darauf hingewiesen, dass diese Ablehnung kein Hinweis auf die Tendenz des später zu fällenden Urteils ist. Das Gericht führt ferner aus, dass der Vorhabenträger (Straßen NRW) auf eigenes Kostenrisiko ausbaut, wenn die Entscheidung am Ende gegen den Betrieb ausfällt. Im Klartext heißt das, hier wird mit unseren Steuergeldern spekuliert. Insoweit ist der Hinweis auf (entgültiges) Planungsrecht (er meint aber sicher Baurecht) des Herrn Gebert schlichweg falsch, den geplant wurde schon vor Jahrzenten.
Ebenso ist sein Hinweis auf die Situation in Essen-Holsterhausen, in Bezug auf die Belastung der dort lebenden Menschen zwar richtig, geht aber an der Sache und dem Recht vorbei. Der Unterschied ist,, dass zur Zeit nur die Strecke in Wattenscheid ausgebaut wird. Im Gesetz ist festgelegt, dass eine wesentliche Veränderung einer Straße, dies ist der Ausbau von vier auf sechs Spuren, wie ein Neubau zu bewerten ist. Dem folgt dann die Anwendung der allerneusten Schutzrechte in Sachen Lärm und Luftbelastung.
Um hier nicht falsch verstanden zu werden, die Situation an der A 40 in Essen ist eine einzige Katstrophe und sollte ebenfalls in Angriff genommen werden.
Woher stammt eigentlich das Geld für die Deckelung in Dortmund oder die Verglasung der Autobahn über vier Kilometer in Köln und die Deckelung in Gelsenkirchen Erle?
War diese Geldausgabe für die Wattensheider Anlieger unnötig, weil deren politische Vertreter zum größten Teil gepennt haben. Oder lag und liegt es an dem weiteren festhalten an der „Obergefreitenlösung“ der Herren Clement und Lammert. Wollten diese Herren tatsächlich die billigst Lösung mit all den negativen Folgen für die Anwohner?
Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Grenzwerte für Luftschadstoffe, auch in meinem Garten, eingehalten weren müssen. Die Entscheidung des Gerichtes wird dementsprechend ausfallen.
Es sieht an manchen Stellen aus, als wenn ein Sturm gewütet hätte. Es wurde ordentlich abgeholzt. Wenn ich überlege, wie lange das ganze Dauern wird und wie lange man eigentlich dann auch die A40 meiden sollte. Zurzeit ist es schon nervig nach Dortmund reinzufahren durch den Brückenbau.
Ich freue mich ja erst mal darüber, dass überhaupt endlich die „A-40-Rinne“ vergrößert wird. Ich habe nie verstehen können, warum das bis heute nicht möglich war…im Hinblick auf eine Weiterentwicklung bzw. ein Wandel des Ruhrdschungels ist das unabdingbar…
@Werner Dechardt:
Teil das doch mal der WAZ mit…
@Nicole:
Als ich das erste Mal da nach der Abholzung hergefahren bin dachte ich, dass es eine andere Strecke wäre.
@Jens:
Stimmt, die A40 muss als zentrale Verkehrsader ausgebaut werden. Aber andere Strecken an sich auch (z.B. die A43 auf der Strecke vom nördlichen Ruhrgebiet nach Bochum).