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Jens Matheuszik — 23. Mai 2008, 20:04 Uhr

Christoph Daum hält seine Zunge nicht in Zaum


Bei Coffee & TV bin ich darauf aufmerksam geworden, dass das DSF („liebevoll“ auch oft als BÄH bezeichnet…) am 28. Mai um 18.45 Uhr eine Fernsehdokumentation zum Thema Fußball und Homosexualität ausstrahlt.

Laut einer Vorabmeldung wird auch Christoph Daum, der inzwischen-wieder-doch-ganz-sicher-Trainer des 1. FC Köln in dieser Dokumentation auftauchen. Daum, bei dessen Re-Inthronisierung gewisse Medien (siehe Bericht) quasi zu journalistischen „Höchstleistungen“ fähig waren, soll dabei folgendes gesagt haben:

Da wird es sehr deutlich, wie sehr wir dort aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die da gleichgeschlechtlich ausgeprägt ist, vorzugehen. Gerade den uns anvertrauten Jugendlichen müssen wir mit einem so großen Verantwortungsbewusstsein entgegen treten, dass gerade die, die sich um diese Kinder kümmern, dass wir denen einen besonderen Schutz zukommen lassen. Und ich hätte da wirklich meine Bedenken, wenn dort von Theo Zwanziger irgendwelche Liberalisierungsgedanken einfließen sollten. Ich würde den Schutz der Kinder über jegliche Liberalisierung stellen.

Ich sehe es wie Lukas von Coffee & TV und gehe erstmal davon aus, dass die freie Rede nicht gerade das Steckenpferd Daums ist, doch auch „übersetzt“ ist diese Aussage meiner Meinung nach mehr als daneben – oder lässt auf ein eklatantes Unwissen bzgl. der Unterschiede von Homosexualität und Pädophilie schließen.

Inzwischen gibt es jedoch eine Stellungnahme von Daum im Express (bei hellojed gefunden), wo Christoph Daum erneut zeigt, dass er hier verschiedene Dinge vermischt, die nicht vermischt gehören:

Daum: „Ich bin ein toleranter und liberaler Mensch und habe nichts gegen Schwule. Ich habe keine Berührungsängste gegenüber Homosexuellen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es einige. Meine Frau ist Künstlerin, sie ist mit Schwulen befreundet. Doch Kinderschutz geht mir über alles. Kinder müssen vor Gewalt und sexuellen Übergriffen, ganz gleich ob von homo- oder heterosexuellen Menschen, geschützt werden.“

Es ist zwar sehr zu begrüßen, wenn Daum den Kinderschutz propagiert – aber seine Formulierungen klingen meiner Meinung nach fast schon so, als ob Homosexualität und Pädophilie untrennbar verbunden sind.
Welch ein Unsinn Herr Daum!

Wenigstens der Verein 1. FC Köln selbst versucht (siehe hier) die Wogen ein wenig zu glätten…

Ich bin mal gespannt was noch dazu veröffentlicht werden wird – kann aber auf einen minütlichen Live-Ticker wie bei der Re-Inthronisierung des neuen-alten Trainers verzichten…


5 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Sonja @ 24. Mai 2008, 08:57 Uhr

    Die zweite Aussage ist fast genauso infam wie die erste, nur etwas besser formuliert. Das einzige, was wirklich anders ist: Er versucht nicht mehr, Zwanziger Unterstützung von Kindesmissbrauch zu unterstellen. So wie ich das Fußball-Business einschätze, war das auch das einzige, was Konsequenzen gehabt hätte.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 24. Mai 2008, 15:23 Uhr

    @Sonja:
    Wobei ja der DFB ja jetzt anscheinend auch was gegen Homophobie unternehmen will. Hat ja auch lange genug gedauert.


  3. (3) Kommentar von Sonja @ 24. Mai 2008, 20:24 Uhr

    @ Jens:
    Ja, stimmt.

    „Der organisierte Fußball wird dazu beitragen, dass das Problem thematisiert wird.“

    Schaumerma.


  4. (4) Kommentar von Peter @ 25. Mai 2008, 23:50 Uhr

    Daum hat wahrscheinlich gedacht, dass er zum Zeitpunkt der Ausstrahlung nicht mehr beim FC Köln ist. Da brauchte er dann auf die vielen schwulen FC-Fans keine Rücksicht mehr nehmen.


  5. (5) Kommentar von Jens @ 26. Mai 2008, 23:02 Uhr

    @Peter:
    Hehe.


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