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Jens Matheuszik — 18. Mai 2008, 16:31 Uhr

Fremdschämen mit Deutschland sucht den Superstar


Gestern abend fand das Finale von Deutschland sucht den Superstar (DSDS) statt. Gewonnen hat Thomas Godoj aus Recklinhausen-Suderwich – also quasi aus nächster Nähe. Als ich vor mehr als zwei dutzend Jahren früher immer wieder durch Suderwich gefahren bin hieß es für mich „Superweich“ (aber damals dachte ich auch, dass an den Aral-Tankstellen das Schild „Offen“ in Wirklichkeit „Olfen“ heißen würde – was man so als Kindergartenkind liest…), aber superweich war Godoj nicht, denn RTL inszenierte Godoj als Rocker, während der Mitfinalist Fady Maloouf eher die softe Romantikschiene bedienen sollte.

Da beide relativ gut singen können, war es mir fast egal, wer von beiden gewinnt – fast schon war ich eher für Fady, da man Thomas Godoj von Anfang als Favoriten sah und ich in solchen Fällen eher dem Underdog meine Sympathien schenke, vor allem wenn es eine mehr als merkwürdige Kampagne eines gewissen Verlages gegen ihn gab.

Die DSDS-Casting-Allstars


So eine Sendung wie DSDS hat ein zeitliches Problem – je später man in der Staffel ist, umso weniger Interpreten treten auf. Gerade beim Finale fiel es auf, wie sich das ganze hinzog. Und da pro Finalist drei Lieder und eine gemeinsame My Way-Interpretation (in deutsch/englisch/französisch) nicht ausreichten, durften auch die sogenannten DSDS-Casting-Allstars heran.

Hierbei handelte es sich um die „Highlights“ aus dem DSDS-Casting – sprich: Um die Leute, die im Casting besonders schlecht waren. Die jeweiligen Casting-Situationen wurden zum x-ten Mal wiederholt und dann durften diese Leute auch noch gemeinsam „We are the Champions“ anstimmen.

Das war so richtig der Moment zum Fremdschämen – primär jedoch auf RTL bezogen. Wenn man doch weiß, dass diese Leute wirklich schlecht singen, warum zerrt man sie dann noch einmal auf die Bühne, wo sie sich größtmöglich blamieren können? Hätte hier RTL nicht erkennen müssen, dass es eine Art „Schutzbedürfnis“ bei diesen Personen gibt?
Das diese Personen wohl nicht wissen, dass sie nicht richtig singen können, dass dürfte bekannt sein, nachdem sie ja schon beim Casting für DSDS mitgemacht haben. Nach ihren Casting-Auftritten dürfte jedoch bekannt sein, dass sie nicht singen können – und spätestens jetzt sollte es ihnen auch ihre Umwelt mitgeteilt haben.

Daher frage ich mich, wieso man dann noch einmal auftritt. Oder wie ich es bei Twitter formulierte:

Ich frage mich gerade wie man auf die Frage reagieren würde: „Sie sind so schlecht, wir wollen Sie für das Finale. Machen Sie mit?“

Die Leute dürften doch die nächste Zeit nicht nach draußen gehen – da jeder, der den Auftritt gesehen hat, sich darüber amüsieren würde (wenn man es mal sehr harmlos ausdrückt). Dahingehend ist Fady übrigens schlauer gewesen – der Zweitplazierte erklärte, dass er beim Casting einen Hut getragen hat, damit er – falls er durchfällt – nicht erkannt wird.

Oder ist den Allstars der Peinlichkeitsfaktor egal, hauptsache man tritt vor einem Millionenpublikum auf?

PS: Dieser Blogbeitrag ist durch den Beitrag DSDS – Finalöö inspiriert worden.


8 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Eleonor @ 18. Mai 2008, 18:20 Uhr

    Ohne die feindselige Verfolgungsjagd der Springer-Presse, die einen Araber als DSDS-Sieger wegen ihrer Israel-Nähe verhindern MUSSTE, wäre Fady Maalouf Superstar!


  2. (2) Kommentar von Nils @ 19. Mai 2008, 09:24 Uhr

    Von mir aus können die Loser draußen rumlaufen, so viel sie wollen. Ich würde die nicht erkennen, da ich diesen Schwachsinn nicht anschaue. Die gesamte Sendung ist von Anfang bis Ende eine einzige Fremdschämerei (wie jede Casting-Show).


  3. (3) Kommentar von markus @ 19. Mai 2008, 15:24 Uhr

    Ich denke diese Leute bekommen von RTL Geld dafür… das ist nunmal das einzigste Argument was wirklich zieht.


  4. (4) Kommentar von Jens @ 22. Mai 2008, 15:05 Uhr

    @Eleonor:
    Das halte ich jetzt aber für arg übertrieben.

    @Nils:
    Hmm… aber das ändert doch an der Grundproblematik nichts, oder?

    @markus:
    Das muss dann aber sehr sehr viel Geld sein.


  5. (5) Kommentar von markus @ 22. Mai 2008, 21:12 Uhr

    Ich gehe davon aus, dass bei solchen Leuten bereits „wenig“ Geld sehr viel Geld ist.


  6. (6) Kommentar von Jens @ 24. Mai 2008, 15:19 Uhr

    @markus:
    Das stimmt wohl. Bei mir müßte die Summe schon sechsstellig oder mehr sein. ;)

    Für weniger würde ich höchstens zu WWM mit Günter Jauch gehen. ;)


  7. (7) Kommentar von markus_berlin @ 10. August 2010, 12:49 Uhr

    Ich finde ganz persönlich, dass DSDS nur dazu da ist, damit man ganz einfach eine Prime-Time-Show hat, wenn man diese als solche bezeichnen kann. Die Gewinner sind sowieso so gut wie weg, nach einer bestimmten Zeit. Nach einem Jahr interessiert sich kein Schwein mehr über die „DSDS-Stars“. So meistens zumindest.
    Die Konkurrenz von Popstars sieht meiner Meinung nach ein bisschen besser aus, aber auch nicht nach jeder Staffel. Diese komische Duo vom letzten Jahr ist schon aufgelöst worden, Queensberry haben 2 Mädels verlassen (schnell aber wurden die 2 neuen eingeladen). Aber Monrose und No Angels (na jetzt auch nicht so) sind wirklich 2 berühmte Bands. No Angels sogar europaweit :)
    Übrigens bald startet die neue Popstars 2010 Girls Forever Staffel, wo es klar, eine neue Girlgroup gesucht wird. Mal gucken, was daraus kommt. Vielleicht kann diese auch bei ESC auftreten dürfen.

    Schöne Grüße aus Berlin-Steglitz,
    Markus


  8. (8) Kommentar von Jens @ 28. August 2010, 14:16 Uhr

    @Markus (7):
    Wie sollte eine neue Popstars-Band es zum ESC schaffen? Die deutsche Kandidatin steht doch schon fest.


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