WAZ-Redaktion Bochum kennt doch den eigenen Internetauftritt DerWesten.de
Dank des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers und nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (siehe Bild) weiß man jetzt, dass die WAZ-Redaktion in Bochum doch etwas von ihrem Internet-Auftritt weiß.
Anfang des Jahres berichtete ich in dem Artikel WAZ Bochum macht auf Online: Ein Samstag voller Unzulänglichkeiten von der „suboptimalen“ Nutzung der Möglichkeiten die das Internet bietet durch die Lokalredaktion in Bochum.
Inzwischen hat sich das ganze doch schon ein bißchen gebessert (hämisch könnte man auch sagen, dass es sich auch auf keinen Fall hätte verschlechtern können…). So findet man manchmal auch Bilder in der Anreißer-Ãœbersicht auf derwesten.de/bochum.
Diese Verbesserung kann man u.a. auch aktuell am Artikel „Du sinkendes Lobbyistenschiff“ sehen. Denn dort geht die WAZ Bochum auf die Kommentare im Artikel Wolfgang Clement wirft Gegnern Rabaukentum vor aus dem Mantelteil der WAZ ein und druckt diese (zwar ohne Namensnennung, aber immerhin) im Lokalteil ab!
Natürlich wäre es noch schöner, wenn die WAZ-Redaktion in Bochum mal auf die Kommentare in ihren eigenen Lokalartikeln achten (und darauf reagieren!) würde – das passiert ja eher nicht…
PS: Das verwendete Bild Wolfgang Clement stammt aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und darf frei verwendet werden.
Naja, die Kommentare sind auch nicht verlinkt. Wäre das etwa zuviel verlangt gewesen?
@Peter:
Immerhin ist der Artikel verlinkt.
Warum sollte die WAZ Bochum denn den Westen kennen? Der wurde den Journalisten von oben aufgedrückt . Engagement kann man da nicht erwarten.
@Brost:
Wieso nicht? Ist es nicht so, dass „oben“, wo die Chefs sitzen, die Leitlinien festgelegt werden, nach denen auch in Bochum gearbeitet werden sollte?
Die Leitlinien müssen aber auf Akzeptanz stoßen. Und nicht an der Basis vorbei verordnet werden. Niemand in der WAZ-Gruppe wäre zuvor auf so eine Schnapsidee gekommen und eine gemeinsame Dachmarke ins Lebens zu rufen. Weil die Gleichung WAZ = WAZ-Gruppe nicht funktioniert. Darauf reagiert der Redakteur meist gereitzt.
@Brost (5):
Und wieder ein schönes Wortspiel. ;)
Das ganze klingt jetzt aber sehr nach einer Forderung von Basisdemokratie in einem Verlagshaus.
Ne! Keine Basisdemokratie, sondern eine Grundakzeptanz für den Westen. Und die fehlt. Das gilt, wohlgemerkt – für dem Westen, nicht für die Onlineausgabe schlechthin.
Wer mal sehen will, welcher unausgegorene Schwachsinn im Westen herumkommt, kann sich ja außer Bochum mal Duisburg oder Essen anschauen. Da tanzen die Redundanzen – fröhlich Polka.
@Brost:
Man mag ja vielleicht der Meinung sein, dass DerWesten sch… ist und WAZ Online besser wäre – aber dennoch müßten dann ja, wenn eine gewisse Internet-Akzeptanz vorhanden ist, das auf den entsprechenden Seiten zu sehen sein.
Die Redundanzen halte ich übrigens noch nicht mal für schlimm – ich fände es manchmal schon interessant ein Thema aus verschiedenen Standpunkten zu sehen.
Nochmal: Es geht nicht um Internet-Akzeptanz, sondern um Akzeptanz für die gemeinsame Westen. Die ist nicht vorhanden.
Wie verfehlt die Dachmarken-Strategie ist, darf man sogar den Verlegerkollegen von Bodo Hombach glauben:
http://www.newsroom.at/news/detail/450694/zeitungen_wollen_mit_strke_ihrer_marken_auch_online_punkten
Die sprechen nicht umsonst von Markenpflege.
@Brost:
Ich hab den Unterschied schon verstanden. Aber man kann ja als WAZ/NRZ/WP/WR/IKZ Pusemuckel zwar gegen DerWesten sein, aber dann doch dennoch seine eigene Arbeit vor Ort, die mit dem WAZ/NRZ/WP/WR/IKZ-Logo veröffentlicht wird, gut zu machen.
Bodo Hombach selbst hat ja mal erklärt, dass es für ihn herzzerreißend gewesen sei die bekannten Marken im Internet aufzugeben – aber das Geld für einen Relaunch aller Marken unter individuellen Titeln sei nicht dagewesen. Und ganz ehrlich: Das kann ich auch nachvollziehen.
Wobei es mich wundert, dass es nicht „titelbezogene“ Gestaltungen dort gibt. Kann ja ruhig alles unter DerWesten.de laufen, aber da kann man die bisherigen Logos auch noch stärker zur Geltung bringen.
Posemuckel ist der deutsche Name zweier Dörfer in Polen und keine besonders geeignete Bezeichnung für Angestellte dieser fünf Regionalzeitungen der WAZ-Mediengruppe. Die Kolleginnen und Kollegen dieser Zeitungen dürften allerdings im Vergleich zu den meisten deutschen Bloggern eine mehr als zweistellige Leserzahl haben.
Ist ja entzückend, dass Sie Bodo Hombach die Nummer mit dem herzzerreissend tatsächlich glauben. Das zeugt wirklich von bewundernswerter Naivität. Das würde voraussetzen, dass Bodo Hombach überhaupt ein Herz hat. Ich würde das bezweifeln.
Ein verstärktes Titel-Branding nach Berliner und Düsseldorfer Muster (RP, BBV, NGZ) hätte übrigens kaum mehr gekostet.
Das war anscheinend aber nicht gewollt. Man kann trefflich darüber spekulieren, warum nicht.
Vielleicht will die WAZ ja mit der Gleichschaltung ihrer Mantelredaktionen demnächst ihre gigantischen Auflagenverluste wettmachen.
Vielleicht ist online ja nur der Vorbote einer wenig reitzenden neuen Zeit.
@Brost (11):
Ich antworte später noch. Muss jetzt los.
@Brost (11):
Ich hätte auch Villariba oder Villabajo oder Kleinkleckersdorf oder noch neutraler Musterstadt schreiben können.
Und natürlich sollten diese Lokalteile mehr Leser haben als Blogs – ich würde mich schon wundern, wenn ich mit meinen 2-3 tausend Besuchern am Tag mehr Leser hätte als irgendein Lokalteil der WAZ-Mediengruppe.
Da aber meine eigentliche Frage dahingehend noch nicht beantwortet ist, zitiere ich mich mal selber leicht abgeändert:
Aber man kann ja als WAZ/NRZ/WP/WR/IKZ Musterstadt zwar gegen DerWesten sein, aber dann doch dennoch seine eigene Arbeit vor Ort, die mit dem WAZ/NRZ/WP/WR/IKZ-Logo veröffentlicht wird, gut zu machen.
Warum passiert das nicht?
Bzgl. Bodo Hombach:
Warum sollte ich ihm nicht glauben?
Und wenn es um eine „Gleichschaltung“ (übrigens historisch sehr vorbelastet der Begriff) der Mantelredaktionen geht – warum unter dem Namen DerWesten?