BarCamp Ruhr-Session: Windows Live Writer (und PopFly)
Im Rahmen einer Session beim BarCamp Ruhr stellte Lori Grosland die Microsoft-Projekte Live Writer und PopFly vor.
In diesem Beitrag geht es primär um Live Writer, da ich PopFly zwar ganz nett finde, aber mich schon ein wenig nach dem Sinn frage. Da PopFly zwingend Silverlight (das Microsoft-Pendant zu Flash) benötigt, wird man momentan damit nicht wirklich viele Leute erreichen können.
Nachdem ich das erste Mal von Live Writer gehört hatte, fand ich das ganze sehr interessant. Leider konnte ich – wie hier beschrieben – beim WordCamp 08 in Hamburg die entsprechende Session nicht sehen, da ich parallel in einer anderen Session war.
Insofern passte es mir ganz gut, dass beim BarCamp Ruhr Live Writer wieder ein Thema war.
Im Raum „Bochum“ (der aufgrund der internen Raumnummer ‚404‘ viel besser Bielefeld hätte heißen müssen – aber Bielefeld liegt nun mal nicht im Ruhrgebiet) präsentierte Lori dann – nachdem sich bei der Session-Anmeldung genügend Interessenten gefunden hatten – den Live Writer (und nachher dann auch das MashUp-Tool Popfly).
Bei Live Writer handelt es sich um ein Programm, welches für das Schreiben/Verwalten von Blogbeiträgen gedacht ist. So kann man hier Beiträge offline vorschreiben und sie nachher dann hochladen. Als Offline-Editor bietet Live Writer dem Nutzer diverse Hilfsmittel, ob nun verschiedene Editoren (HTML-Ansicht, Live-Ansicht, Rich Text), Tools um Bilder, Videos, oder Karten einzubinden, Rechtschreibprüfung usw.usf.Da Windows Live Writer ein Microsoft-Produkt ist, wundert es nicht, dass es vor allem auch Microsoft-Produkte unterstützt – z.B. Blogs bei Live Spaces oder SharePoint, Karten von Microsofts Kartendienst usw.
Doch kann man natürlich Live Writer auch mit anderen Blogsystemen nutzen – unter anderem auch WordPress, das System, mit dem auch u.a. das Pottblog läuft. Der Test ob man Westropolis darüber nutzen kann schlug jedoch leider fehl.
Live Writer unterstützt übrigens mehr als ein Blog, da man mehrere Weblog-Konten standardmäßig anlegen kann – wenn der entsprechende Weblog-Typ unterstützt wird.
Rechts sieht man einen Beitrag von Lori im Live Writer – bei ihr im Blog sieht man das „Endergebnis“.
Einen Offline-Editor hatte ich schon immer mal gesucht, so dass ich schon gleich parallel während der Session versucht habe den Live Writer herunterzuladen. So ein Apple MacBook kann ja inzwischen auch Windows…
Beim ersten Versuch klappte leider die Installation nicht, beim zweiten Mal dann aber nach einer gewissen Wartezeit doch noch:
Dabei handelt es sich um einen ersten Entwurf für den Beitrag BarCamp Ruhr-Session: Software-Tips für Umsteiger von Windows zu Mac OS.
Dabei stellte ich dann fest, dass im Permalink des entsprechenden Beitrages „fr“ statt „fuer“ steht. Normalerweise ersetzt mein WordPress Umlaute korrekt – aus „für“ in der Überschrift wird „fuer“ im Permalink gemacht. Dies liegt aber wohl daran, dass Live Writer standardmäßig die Umlaute als HTML-Entities (ä für das kleine ä) schreibt. Da das sowohl HTML- als auch XHTML-konform ist, kann man das leider nicht ändern. Außer man speichert seine Beiträge als Entwürfe und ändert dann nachher manuell noch die Überschriften.
Was auch auffällt – sobald man einen Artikel als Entwurf „veröffentlicht“ (auf den Server lädt) taucht er nicht nur unter den Entwürfen auf, sondern auch in der Beitragsübersicht – und zwar mit dem Datum des „Veröffentlichens“. Sieht ein wenig verwirrend aus, lässt sich aber mit leben.
Live Writer bietet eine nette Funktion an, die den normalen Editor von WordPress klar in den Schatten stellt – und zwar diverse Ansichten:
Einerseits eine Art normalen „What you see is what you get“-Editor, der den Rich Text-Editor von WordPress deutlich schlägt, dann die klassische HTML-Ansicht, in der man den Quellcode der Beiträge sieht und noch zwei weitere Vorschau- bzw. Editiermodi. Hierfür zieht sich Live Writer beim ersten Anlegen des jeweiligen Blogs die Formatierungsdateien (CSS-Stylesheets, Grafiken) herunter und kann diese dann in der „Offline-Vorschau“ nutzen.
Einerseits gibt es dabei die sogenannte „Web-Vorschau“, die anzeigt wie der Beitrag im eigenen Blog aussehen würde. Diese Web-Vorschau ist jedoch statisch und man kann dort nichts editieren.
Im sogenannten „Web-Layout“ kann man jedoch direkt in die (grafisch reduzierte) Formatvorlage tippen. Leider klappt das jedoch nicht immer. Beim Pottblog sieht es z.B. so aus:
Irgendwie scheint etwas an meinen CSS-Dateien falsch zu sein, denn Live Writer will schon in der linken Leiste des Pottblogs die Beiträge schreiben. Blaue Überschrift auf blauem Grund sieht natürlich extrem bescheiden aus.
Bei Revier-Derby klappt es jedoch (auch wenn ich da nie das schöne schwarz-gelbe Layout sehe), während es bei Blogs, die so eingestellt sind, dass sie WordPress als CMS nutzen und der Blogbereich nicht auf der Startseite landet, es wohl gar nicht klappt – jedenfalls konnte ich das Layout der Schwarzgelben Garde Olfen gar nicht in Live Writer importieren.
Etwas, was WordPress standardmäßig nicht anbietet hat Live Writer – eine Rechtschreibprüfung:
Bevor ich mich ärgern konnte, dass für Pottblog als Alternative u.a. „Spottbillig“ vorgeschlagen wurde, mußte ich schmunzeln, denn so ganz vollständig (im Sinne von Microsoft) scheint das Wörterbuch nicht zu sein:
Auch Windows kennt Live Writer standardmäßig nicht und schlägt „Windes“ oder gar „Windhose“ als Alternativen vor.
Mein Fazit
Live Writer ist ein schönes Programm. Noch schöner wäre es, wenn die Layoutprobleme nicht auftauchen würden – denn wenn ich schon eine Offline-Vorschau nutze, dann sollte sie auch funktionieren. Schade das manche Weblog-Typen nicht unterstützt werden, gerade bei Westropolis, dem Kulturportal der WAZ-Mediengruppe, hätte ich gerne den internen Editor durch Live Writer ersetzt.
Wenn die oben genannten Mißstände behoben werden und wenn sich dann noch Microsofts Mac Business Unit drum kümmern würde (sprich: eine Mac-Version davon programmieren) – dann wäre ich glücklich.
Hätte die Live Writer-Session vor dieser stattgefunden, hätte ich da mal nach einer Apfelvariante gefragt…
Wenn du schon nen Mac hast, würd ich mal nach Tools für OS X Ausschau halten. Mars Edit soll sehr gut sein. Kostet zwar was, aber der Dollar ist ja nix mehr wert. ;-)
@el-flojo:
Du hast ja recht. Ich werde mir mal „Ecto“ und „Mars“ anschauen. Genial finde ich an und für sich diese Layout-Funktion – sowas würde ich beim Offline-Editieren schon gerne haben.
WAS ist eigentlich dieses BarcampRuhr? Die website ist wenig aufschlussreich. Zumindest auf den ersten Blick *grummel*
@Smartlady:
Siehe z.B. den Eintrag BarCamp in der Wikipedia. Ruhr bezog sich halt auf den Veranstaltungsort – das Ruhrgebiet.