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Jens Matheuszik — 24. Februar 2008, 16:34 Uhr

Gelesen: John S. Cooper – Das fünfte Flugzeug


Das fünfte FlugzeugDer Roman Das fünfte Flugzeug ist das Erstlingswerk von John S. Cooper, der – zumindestens in seiner Taschenbuchausgabe – vom herausgebenden Verlag (Kiepenheuer & Witsch – KiWi) als „Thriller des Monats“ bezeichnet wird.

Ohne dieser Rezension großartig vorgreifen zu wollen – das stimmt!

Der Roman fängt damit an, dass Mike Donovan, ein ehemaliger Pilot, dass er auf den malerischen Cayman-Inseln, die die aktuelle Station seiner Flucht sind, nicht mehr sicher ist. So beschließt er nach einem menschlichen Verlust, dass er zurück nach New York muss – dem Ort,

„an dem das Verbrechen des Jahrhunderts begangen wurde. Mit seiner unschuldigen Hilfe.“

Dort will er die Öffentlichkeit einschalten und möchte in der Sendung 60 Minutes auftreten und hofft dabei auf die Hilfe des Journalisten Max Fuller. Fullers beste Zeiten sind jedoch schon lange vorbei bzw. haben nie so richtig angefangen und momentan kümmert er sich um journalistische Meisterleistungen wie ein Dossier über Britney Spears Mutter.
Als sich bei ihm in der Redaktion jemand meldet, der ihm die Story des Jahrhunderts vermitteln will, reagiert er nur genervt. Für ihn sind die Terroranschläge am 11. September 2001 kalter Kaffee und er reagiert recht skeptisch. Doch nachdem ihm der Mittelsmann als Kronzeugen den Piloten des fünften Flugzeuges anbietet, versucht er erst einmal für sich selber die Hintergründe herauszufinden, da ihm die ganzen Ungereimtheiten der offiziellen Berichte nicht präsent ist. Was insofern zu erklären ist, als dass er am 10. September 2001 in eine Entziehungskur kam und aufgrund diverser Mittelchen einen Tag später erst einmal glaubte, dass er einen Endlos-Trailer für einen neuen Jerry Bruckheimer-Film im Fernsehen würde.

Nach einer kurzen Recherche mit Hilfe von Nick, einem Assistenten der Dokumentationsabteilung, der der Meinung ist, dass man die Welt nur noch mit Jesus, Solarenergie und Hanf retten kann, gelangt ihm die Erkenntnis, dass eventuell an der Geschichte etwas dran sein könnte. Die Bestätigung bekommt er eher unfreiwillig beim nächsten Treffen mit dem Vermittler, da dieses Treffen plötzlich von einer Gruppe bewaffneter Männer gestört wird – was der Mittelsmann nicht überleben wird.

Ab diesem Zeitpunkt befindet sich Fuller auf der Flucht und versucht die Wahrheit herauszufinden – unter anderem zusammen mit Nick und er muss feststellen, dass er scheinbar in ein Wespennest gestochen hat, da inzwischen alle staatlichen Behörden auf der Suche nach ihm sind.

Bewertung

Um es auf den Punkt zu bringen:
Das Buch ist spannend!

So spannend, dass ich gerne im Wartezimmer meiner Ärztin gewartet habe – eine Sache, die ich ansonsten gar nicht mag. Ich war schon fast sauer, als ich nach kurzer Wartezeit aufgerufen wurde und nicht weiterlesen konnte.

Mir gefällt an dem Roman einerseits die Verbindung eines (relativ) aktuellen Themas mit einer spannenden Erzählweise andererseits, die Cooper hier sehr gut geschaffen hat.

Man merkt dem Roman an, dass Cooper sich umfassend informiert hat und es ihm gelungen ist, Widersprüche in den öffentlichen Berichten und vor allem im Kommissionsreport zu den Anschlägen vom 11. September 2001 aufzudecken. Doch das ist nicht alles – denn es gelingt ihm auch sehr gut, diese einzelnen Teile in ein Gesamtbild im Rahmen einer spannenden Geschichte einzufügen, die übrigens ganz anders endet als man vermuten möchte.

Was mir gut gefällt ist, dass in dieser Geschichte die heute übliche Technik quasi wie selbstverständlich eingesetzt wird. Das beginnt bei der Nutzung von Handys, dem Internet, Video-Uploads usw.
Wenn ich z.B. den Roman Airframe von Michael Crichton für einen Vergleich heranziehe, dann ist dieser von der verwendeten Technik her „antiker“ (nach dem Motto: die letzte technische Innovation die dort zur Kommunikation genutzt wird ist das Faxgerät) – was jedoch in diesem Fall natürlich auch mit dem Erscheinungsjahr von Airframe (1996) zu tun hat.

Das fünfte Flugzeug ist ein spannender Roman der Lust auf mehr macht – mehr von diesem Autoren. Leider scheint es jedoch (bisher) keine weiteren Romane von John S. Cooper zu geben. Sobald es einen neuen Roman von ihm gibt, werde ich ihn aber ganz sicher lesen.

PS: Das Bild stammt von der Buchvorstellung des Kiepenheuer & Witsch-Verlages im Internet.


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Markus @ 25. Februar 2008, 21:25 Uhr

    Habe das Buch als Hörbuch gehört und war auch recht begeistert. Ist halt spannend und technisch aktuell.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 26. Februar 2008, 06:17 Uhr

    @Markus:
    Als Hörbuch wollte ich es auch erst hören, habe mich dann aber doch für die Buchform entschieden, da die meisten Hörbücher doch stark gekürzt sind.


  3. (3) Kommentar von Robert Wiesner @ 16. August 2010, 20:16 Uhr

    Habe zunächst „Zero“ von John S. Cooper gelesen, von welchem ich sehr begeister war.

    Die Story von „Das fünfte Flugzeug“ wird nachdem die „Jagd“ richtig beginnt leider etwas langweilig und vorhersehbar.

    Was sehr gut ist: Der flotte Schreibstil und die Ironie/Satire, Gedanken und Gespräche der Hauptfiguren haben mich oft laut Lachen lassen.


  4. (4) Kommentar von Jens @ 28. August 2010, 14:25 Uhr

    @Robert Wiesner (3):
    Zero ist empfehlenswert? Werde ich mir dann mal auf meine Merkliste setzen, danke für den Tipp!


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