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Jens Matheuszik — 8. Februar 2008, 21:46 Uhr

Marions Kochbuch, Plusminus und wieder eine Abmahnung


Irgendwie schafft Marions Kochbuch (ganz bewußt wurde kein Link gesetzt!) es immer wieder ins Pottblog – daher habe ich mir mal erlaubt eine kleine Artikelserie zu erstellen (siehe oben).

Der neueste Anlass ist ein Bericht in der ARD-Sendung Plusminus über Marions Kochbuch und die Abmahnungen die immer wieder Blogger bzw. Internet-Autoren aufgrund der Übernahme von Kochbuch-Bildern ereilen. Sowohl der Artikel als auch der Videomitschnitt der ARD-Mediathek sind dahingehend mehr als informativ.

In diesem Beitrag taucht auch Folkert Knieper, der Fotograf der Bilder aus Marions Kochbuch auf, der zur Angelegenheit befragt wurde. Das nahm René Walter vom Nerdcore-Blog zum Anlass darüber bei sich im Artikel Marions Kochbuch bei Plusminus in der ARD zu berichten.

Für diesen Beitrag wurde René abgemahnt – wie er kurze Zeit später berichtete. Grund: Er hatte aus dem Fernsehbeitrag einen Screenshot genommen, der Folkert Knieper zeigte. Daraufhin folgte die Abmahnung über die der heise Newsticker wie folgt berichtet:

„[…] Doch auch bei der Veröffentlichung seines eigenen Konterfeis versteht Knieper offensichtlich keinen Spaß: Bereits am 7. Februar erhielt Walter eine Abmahnung, formuliert von Kniepers Rechtsanwalt.

Für die Veröffentlichung des Knieper-Bildnisses habe Walter keine Genehmigung, ist da zu lesen. […] Implizite Unterstellungen des Reporters vor laufender Kamera seien ‚eine psychische, emotionale Belastung‘ für Knieper gewesen ‚die sich in den Zügen seines von Ihnen verwendeten Bildnisses deutlich abzeichnet.‘ […] Weil Knieper durch Walter ‚gegen seinen Willen und grundlos in das Licht der Öffentlichkeit gezogen‘ und zum ‚Sündenbock‘ gemacht worden sei, stehe ihm eine Entschädigung von 3000 Euro zu, zahlbar bis zum 28. Februar 2008. […]“

Ah ja. Da tritt jemand also im Fernsehen auf, in einer Sendung die vermutlich von einigen hunderttausend bis Millionen Zuschauern gesehen wird – und wenn man dann in einem Blog dann über diese Sendung berichtet und ein Foto aus dem Beitrag erstellt, dann ist die gefilmte Person gegen ihren Willen in die Öffentlichkeit gezogen werden?

Also ich finde das unlogisch.

Interessant aber wie der heise Beitrag am Ende weiter schreibt:

„Eine erste Nachfrage bei der plusminus-Redaktion habe bereits ergeben, dass das gezeigte Interview im Vorfeld abgesprochen gewesen sei und Knieper daher keinesfalls ‚unvorbereitet mit den Fragen des Reporters von Plusminus konfrontiert wurde‘, wie er nun behauptet.“

Meine Frage an etwaige mitlesende Juristen hier:
Sollte die Aussage der Plusminus-Redaktion korrekt sein – wie muß man die ggü. René getätigte Aussage bezeichnen und welche Konsequenzen kann so etwas haben?

Unabhängig davon zeigt mir das mal wieder, dass endlich im Bereich der Abmahnungen durch die Politik Änderungen vorzunehmen sind. Wäre schön, wenn die große Koalition hier mal was zustande bringen würde.


7 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von 50hz @ 8. Februar 2008, 22:40 Uhr

    Ne Gesetzesänderung wäre natürlich ideal. Aber eigentlich sollten medienkompetente Richter schon hinreichen.
    Es sollte sich doch ein Aktenstapel finden lassen, auf dem sich Anträge auf Unterlassung und Schadensersatz sammeln lassen, bis sie verstauben.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 10. Februar 2008, 22:51 Uhr

    @50hz:
    Leider sind medienkompetente Richter hierzulande eher eine Seltenheit. :(


  3. (3) Kommentar von ja genau @ 1. Mai 2010, 00:30 Uhr

    Ja Gesetzesänderung muß her, insbesondere sollte man das ungefragte kopieren und verwerten von Blogs erlauben. Na klingelts?


  4. (4) Kommentar von Jens @ 3. Mai 2010, 23:12 Uhr

    @ja genau (3):
    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!


  5. (5) Kommentar von wolle @ 3. Januar 2011, 15:31 Uhr

    Sehr hilfreich in der ganzen Materie des Urheberrechts

    http://www.ratgeberrecht.eu/wettbewerbsrecht-aufsaetze/urheberrecht-teil-1.html


  6. (6) Kommentar von Anita Bone-Czerniejewski @ 17. Mai 2011, 16:23 Uhr

    Habe nun auch eine Schadenersatzklage bekommen. Muss leider auch doppelte Anwaltskosten zahlen. Habe 2008 eine Homepage für jemanden gemacht mit einem Kuchenbild von Marions Kochbuch. Es war – zumindest auf den ersten und zweiten Blick nicht ersichtlich, dass es ein Copyright gibt. Außerdem war es mehr als Layoutbild gedacht, da die Seite mit eigenen aktuellen Bildern gefüllt werden sollte. Leider konnten die Inhaber der Seite dies nicht. Jetzt, im April 2011 bekam ich die Rechnung. Ãœber 1.500 für ein Minimini-Kuchenbild! Was mich wundert, ist dass man im Internet über die unfaire Seitengestaltung der Kniepers (traue mich kaum den Namen zu schreiben – Urheberrecht) keine Meldungen von diesem Jahr liest. Wachen die gerade wieder auf?
    Würde mich sehr interessieren, ob sich zur Zeit die Klagen wieder häufen!
    Es wäre sehr sinnvoll, ein Gesetz zu schaffen, nach dem eine Copyright-Kennzeichnung der im Internet gezeigten Bilder Pflicht ist. Das Internet ist Fluch und Segen – aber man kann es auch sicherer machen.


  7. (7) Kommentar von Thomas @ 10. Januar 2012, 11:52 Uhr

    Melde dich doch mal bitte bei mir … hab auch von dieser [editiert] was bekommen, jedoch gehen die Behörden bereits vor .

    gruß Tom


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