Getestet: Handy-Freisprechanlage „Ego Cup“
Vor einiger Zeit wurde ich gebeten die Ego Cup-Freisprechanlage von Funkwerk Dabendorf zu testen. Nach einigen Tests (in insgesamt drei verschiedenen Autos) ist jetzt dieser Bericht fertig:
Bei der „Ego Cup“ handelt es sich um eine Freisprecheinrichtung für Handys in Autos, da man bekanntlich in Autos nur mit solchen Geräten telefonieren darf. Die „Ego Cup“ verbindet sich dabei via Bluetooth mit dem Handy und man kann dann darüber telefonieren.
Der besondere Clou der „Ego Cup“ ist, dass man sie quasi in jedem Auto mit einem Getränkehalter („Cup Holder“) verwenden kann.
Lieferumfang:
Der Lieferumfang der modern gehaltenen Verpackung ist übersichtlich:
Neben dem eigentlichen Gerät, dem Einsatz für den Getränkehalter, einem anzusteckenden Mikrofon und einem Stromadapter gibt es keine Kurzanleitung und noch ein paar Sicherheitshinweise.
Montage:
Die Montage ist einfacher als man denkt – man dreht die Freisprechanlage auf den Einsatz mit den Lamellen(?), setzt das Mikrofon dran und verbindet das ganze mit dem Stromkabel, der an einem Zigarettenanzünder im Auto angeschlossen wird.
In der Theorie her sehr einfach – doch was der egoistische Becher wert ist, zeigte erst der Praxistest.
Dabei stellte sich leider heraus, dass die „Ego Cup“ leider nur mit einem recht kurzen Stromkabel geliefert wurde. Mein Wagen selber hat Getränkehalter – jedoch leider nur in den Türen. Auf Fahrerseite kann man die Freisprechanlage gar nicht anschließen, auf Beifahrerseite passt das auch nicht vernünftig – jedenfalls nicht, wenn ein Beifahrer noch dabei ist. Abgesehen davon, dass dann die Freisprechanlage relativ weit vom Sprecher entfernt ist.
Dennoch habe ich das Gerät in meinem Wagen getestet – in dem ich einfach das Gerät unterhalb des Aschenbechers auf die Mittelkonsole gelegt habe.
Um das Gerät dennoch so zu testen, wie es eigentlich geplant war, habe ich andere Autos genutzt, bei denen die Getränkehalter in der Mittelkonsole angebracht sind. Da klappte es dann auch gleich besser. Durch das Drehen der Freisprechanlage im Becherhalter soll es sich – aufgrund der Lamellen – festsetzen.
In den beiden weiteren Autos, die ich zum Testen verwendet habe, klappte das jedoch nicht, die „Ego Cup“ war mehr oder weniger locker im Becherhalter. Wobei man das leichte Wackeln insofern ignorieren kann, als dass das Gerät trotzdem einigermaßen fest sitzt – es ist ja im Becherhalter.
Direkt danach zeigte sich leider ein weiteres Problem:
Entweder die Zigarettenanzünder in beiden betroffenen Wagen neigen zu Wackelkontakten oder aber der Stromanschluß des „Ego Cup“. Jedenfalls erlosch manchmal das rote Licht, welches am Stecker die Stromversorgung anzeigt.
Bedienung:
Nachdem man das Handy erstmalig mit der „Ego Cup“ verbunden hat (was keinerlei Probleme bereitet), gibt es insgesamt vier Tasten, die man zur Verfügung hat. Auf der einen Seite die üblichen Handy-Tasten für „Auflegen“ (rot) und „Abheben“ (grün) und noch zwei Tasten für die Lautstärkeregulierung (lauter/leiser).
Die Bedienung ist an und für sich intuitiv, jeder der mit einem Handy umgehen kann (was man bei Besitzern einer Freisprechanlage vermuten sollte) kann auch mit der „Ego Cup“ umgehen. Wenn das Handy das ganze unterstützt kann man z.B. auch mittels Sprachwahl einen Kontakt anrufen.
Dazu muß man einfach nur die grüne Taste drücken, den Anrufnamen sprechen und hoffen, dass es klappt. Bei meinen diversen Versuchen klappte es leider nicht, was jedoch primär am Handy liegt, denn mit dem bekomme ich eine Sprachwahl eines Kontaktes auch bei besten akustischen Verhältnissen nur selten hin.
Was mich ein wenig wundert ist die Tatsache, dass ich mit den Tasten für die Lautstärke nicht die volle Lautstärke auswählen kann. Bei Drücken der „Lauter“-Taste bleibe ich eine Stufe unter der maximal direkt via Handy wählbaren Lautstärke. Das Handy darf man jedoch während der Fahrt nicht bedienen, insofern habe ich die maximale Lautstärke immer vor Fahrtbeginn am Handy ausgewählt. Das war auch (gerade in meinem Wagen – Cabrio mit Stoffverdeck) notwendig, da es ansonsten viel zu leise ist.
Sprachqualität:
Die Sprachqualität ist gut – man versteht jedes Wort des Gesprächspartners und der Gesprächspartner selbst versteht einen auch gut. Das gilt jedoch nur für „normale“ Autos – sprich: im Cabrio (natürlich mit geschlossenem Dach) ist die Sprachqualität zwar grundsätzlich auch so gut, durch die Fahrtgeräusche hört man jedoch deutlich weniger. Hier ist es schade, dass die Maximallautstärke nicht noch etwas lauter ist.
Sonstiges:
Auch das Auge isst bekanntlich mit – und dahingehend kann man nichts negatives über die „Ego Cup“ sagen, denn das Gerät sieht recht gut aus und wirkt noch nicht einmal als Fremdkörper, wenn es (locker) im Getränkehalter ist.
Was ich jedoch etwas merkwürdig finde ist der Name des Gerätes – denn „Ego Cup“ könnte man mit „egoistischem Becher“ o.ä. übersetzen. Doch anscheinend gehört es zum Marketing-Konzept der „Ego Cup“, dass nicht nur mit der einfachen Bedienung geworben wird, sondern auch mit einem gewissen Image. Die Internet-Seite auf der die „Ego Cup“-Produktreihe vorgestellt wird, heißt wohl nicht umsonst www.pushyourego.de.
Konzeptionsbedingt benötigt man für die „Ego Cup“ auch den Zigarettenanzünder – was insofern unpraktisch ist, wenn man darüber ansonsten ein weiteres Gerät (wie z.B. ein tragbares Navigationssystem) nutzt. Da ich keine Auto-Mehrfachsteckdose besitze, musste ich mich vor jedem Fahrtantritt neu entscheiden, ob ich jetzt das Navigationsgerät oder aber die Freisprechanlage mit Strom versorgen wollte.
Mein Fazit:
Für mich ist das Fazit leicht – ich selber würde mir die „Ego Cup“ nicht kaufen. Das liegt aber daran, dass ich ein Cabrio fahre und aufgrund des Stoffdaches die Akkustik im Innenraum recht laut ist. Das ist aber nicht unbedingt das Problem der „Ego Cup“, das haben auch andere Freisprecheinrichtungen, die ich schon genutzt habe.
In anderen Autos sieht es schon anders aus. Dort ist die Sprachqualität der „Ego Cup“ gut, man kann ohne Probleme darüber telefonieren. Das der Lamelleneinsatz nicht vernünftig in die getesteten Becherhalter passt ist natürlich nicht optimal, aber zu verschmerzen. Nerviger ist es jedoch, dass man die maximale Lautstärke nicht über die Freisprechanlage selbst anwählen kann, sondern hier noch das Handy benötigt.