Wolfgang Clement und der wilde Hesse (aktualisiert)
Wolfgang Clement, ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, ehemaliger „Superminister“ für Wirtschaft und Arbeit und ehemals stellvertretender SPD-Vorsitzender fällt der hessischen SPD in den Rücken.
In einem Interview seiner Welt am Sonntag-Kolumne „Modernes Deutschland“ erklärte er unter der Ãœberschrift Für Ypsilantis Pläne müsste Hessen zahlen mehr oder weniger indirekt, dass man Andrea Ypsilanti, die hessische SPD-Kandidatin, lieber nicht wählen sollte.
Das hat natürlich gaaaaar nichts, aber auch gaaaaaaaaaar nichts damit zu tun, dass Andrea Ypsilanti schon immer die u.a. von Wolfgang Clement vertretene Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik abgelehnt hat und Wolfgang Clement inzwischen bei RWE arbeitet und Andrea Ypsilanti für eine Energiewende eintritt.
Eigentlich schätze ich Wolfgang Clement sehr – er vertritt zwar in manchen Punkten Positionen die ich so nicht teilen würde, aber im Grunde fand ich ihn immer gut. Sein jetziges Interview hätte er sich aber sparen können. Kein Wunder, dass es zu einem Eklat innerhalb der SPD gekommen ist.
Vor allem wenn es darum geht Roland Koch, den brutalstmöglichen Aufklärer und wilden, wilden Hessen abzuwählen.
PS: Das Bild von Wolfgang Clement entstammt dem Wikipedia-Beitrag zu Wolfgang Clement.
PPS: Die Aktualisierung bezieht sich darauf, dass ein Fehler korrigiert wurde (es ist kein Interview gewesen) und auf eine Verlinkung der Original-Kolumne.
wenigstens isser jetzt mal ehrlich.^^
Wer potentiellen Wählern schon mal den Mittelfinger entgegenstreckt, schreckt auch vor verbalen Dolchstößen nicht zurück. Gerade wenn es darum geht, den Ruf des neuen Arbeitgebers zu verteidigen.
@Briefeschreiber:
Muss man nicht so sehen. Das sieht mir schon nach „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ aus.
Und er schädigt damit seine eigene Partei.
@Lukas:
Ich habe das Bild vor Augen, aber den Kontext leider nicht mehr. Weißt Du das noch?
Expo 2000 – die gleiche Veranstaltung, bei der Ernst August Prinz von Hannover gegen den türkischen Pavillon pinkelte.
@Lukas:
Danke!
Ja, schon merkwürdig. Wobei man da leider nicht wirklich den genauen Zusammenhang erfährt. Ich kann mir – selbst bei Wolfgang Clement – nicht vorstellen, dass er eine Gruppe, die fragt wer er ist, so behandelt.
Klar ist er ein Lobbyist und äußert sich als solcher, aber hat er daraus je ein Geheimnis gemacht? Und wird Ypsilantis Energiepolitik dadurch überzeugender, dass ein Lobbyist sie kritisiert? Eher nicht.
@Niels:
Also wenn es um eine Energiepolitik geht, die sich gegen gefährliche AKWs richtet, dann ist es schon klar, dass ein Atomlobbyist dagegen argumentiert. Für alles andere wäre er sein Geld nicht wert.