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Jens Matheuszik — 14. Januar 2008, 17:06 Uhr

WAZ Bochum macht auf Online: Ein Samstag voller Unzulänglichkeiten


DerWestenSchon zum Start von DerWesten.de, dem Internet-Portal der WAZ-Mediengruppe, schrieb ich:

„Inwiefern DerWesten sich etablieren wird kann man jedoch jetzt noch nicht einmal ahnen – denn das hängt natürlich vor allem auch von den Inhalten ab. Wenn jedoch die kolportierte Vorgabe stimmt (jede Lokalredaktion soll am Tag mindestens fünf Artikel liefern), dann könnte das klappen.“

In den vergangenen Wochen und Monaten mußte ich jedoch erleben, wie eine Lokalredaktion das ganze torpedieren kann – genauer gesagt die Lokalredaktion in Bochum (Redaktionsleitung Werner Conrad). Dass man inzwischen im Bermuda-Dreieck beim Thema RSS-Feeds nur das Wort „Demenz“ erwähnen muss, um in einer großen Gruppe Gelächter über die WAZ zu erzeugen (siehe auch den Artikel Im Westen nichts Neues), spricht natürlich nicht gerade für die Arbeit der Lokalredaktion in Bochum.

Vor einigen Tagen wurde im Pottblog der Artikel DerWesten: Weniger als die Summe seiner Teile (aktualisiert) veröffentlicht. Es kam dort zu einer engagierten Diskussion, bei der auch Katharina Borchert, die Chefredakteurin von DerWesten sich offen und ehrlich zu Wort meldet(e). Inzwischen hat sie übrigens auch in einem Interview bei turi2.de zu den gesunkenen Zugriffszahlen Stellung bezogen.

In einem Kommentar der Pottblog-Diskussion heißt es dann u.a. vom Kommentator „querschuss“

„Liegt es an den Lokalredaktionen, dass Ihnen null Euro und null Personal für die Zulieferung ans Portal zur Verfügung gestellt wurden?“

Die Frage ist natürlich, wieviel Euro und Personal die Lokalredaktionen benötigen um vernünftig für DerWesten.de zu schreiben. Den Mehraufwand für das Online-Setzen eines WAZ-Artikels schätze ich auf ca. 1-2 Sekunden (man muss wohl einfach nur ein Häkchen setzen, damit der Artikel auch online geht). Die Online-Anpassung (Geotagging, Verlinkungen) würde ich auf maximal 1-2 Minuten pro Artikel festlegen. Insofern ist das meiner Meinung nach nichts, was eine Lokalredaktion nicht schaffen kann.

Abgesehen davon, dass die Lokalredaktionen nach übereinstimmenden Aussagen ausführlich für das System geschult worden sind – insofern sich schon einige Euros für die Zulieferung ans Portal zur Verfügung gestellt worden.

Es kommt jedoch auch und vor allem auf den Willen an, sich dahingehend ein wenig zu engagieren – ein Engagement was anscheinend von einigen Lokalredaktionen gescheut wird.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht (und es war mühevoll!) mir die Artikel anzuschauen, die beim heutigen samstäglichen Besuch auf www.derwesten.de/bochum/ präsentiert werden und ob die Möglichkeiten, die DerWesten.de bietet, optimal genutzt werden:

DerWesten - Bochum: Screenshot vom 12.01.2008Oben sieht man einen Auszug des aktuellen (Samstag: 12.01.2008) Screenshot der Bochum-Seite bei DerWesten.de.
Das ganze ist leider etwas textlastig, schöner wäre es natürlich, wenn – wie bei der Startseite von DerWesten.de auch ein paar mehr Bilder zur Illustration dabei wären. Schließlich trägt inzwischen selbst die Printausgabe der FAZ inzwischen ein Bild.
Korrekterweise muss angemerkt werden, dass genau unter der Radio 98.5-Meldung eine Multimedia-Bilderstrecke zu finden ist – mit Bildern von Mitte Dezember.

Danach folgen die Artikel (in dieser Auswahl sind nur die „Hauptartikel“ erwähnt, d.h. die Artikel, die mit einer großen Ãœberschrift angekündigt werden):

  • ThyssenKrupp schmiedet Pläne für „Rostfreien“ (von: Rolf Hartmann)
    Abgesehen davon, dass ich nur bei der Lektüre der Ãœberschrift ein Substantiv (Stahl) vermisse, fehlt bei diesem Artikel mal wieder das Geotagging. Zur Verortung hätte man meiner Meinung nach z.B. den Sitz des ThyssenKrupp-Werkes nehmen können. Aber Geotagging ist ja in Bochum eher verpönt…
    Da ich die heutige WAZ Bochum noch nicht gelesen habe, weiß ich nicht, inwiefern der Beitrag illustriert wurde – aber so ein Bild von geschmolzenen Stahl würde sich quasi anbieten…
  • Pfusch am Bau: Maurer (46) vor dem Strafgericht (von: unbekannt)
    Kein Geotagging des unbekannten Autors bzw. der unbekannten Autorin. Statt eines Namens findet sich am Ende des Artikels folgendes kryptisches Kürzel: „B.Ki.“
    Das könnte für die Person stehen, die diesen Artikel geschrieben hat. Warum jedoch das Kürzel nicht ausgeschrieben als Autorenname in der Kopfzeile des Artikels steht (wie es eigentlich üblich ist), verstehe ich nicht so recht. Meine Vermutung: Wahrscheinlich wußte man nicht nur wie man den Artikel verorten sollte, sondern auch nicht was im DerWesten-Editor die Zeile „Autor“ bedeutet…
  • Die Initiative Bürgerbegehren ist ihrem Ziel, das Gymnasium am Ostring zu erhalten, ein Stück näher gerückt. (von: Radio 98.5)
    Hierbei handelt es sich um einen Beitrag des Bochumer Lokalsender 98.5. Bei einem Beitrag eines Radiosenders verzeiht man dann auch ein paar Rechtschreibfehler, wenn man sich jedoch den neunsekündigen O-Ton zum Bürgerbegehren zur Erhaltung des Gymnasiums am Ostring zu erst anhört, dann könnte es sein, dass man da etwas nicht versteht.
    Sinnvoller wäre es, wenn der Audioplayer nicht oberhalb des Artikels stehen würde, sondern an einer anderen Stelle im Artikel – nämlich der, wo ORIGINALTON ANHÖREN steht…
    Auch hier fehlt das Geotagging.
  • Danach folgen die drei oben erwähnten Multimedia-Galerien: Schnee unter dem Förderturm, Christmas Gospelgala 2007 und Mensa-Konzert in Bochum
    Faszinierend – bei der letzten Galerie (zum Mensa-Konzert) gibt es sogar Geotags! Zwar kann man nicht wissen, ob die Verortung standardmäßig vorgenommen wurde (oder aber von Besuchern der Seiten nachträglich eingetragen), aber wenigstens gibt es hier mal die Verwendung von Geotags! :)
  • Demenz – dieses Thema füllte die Cafeteria (von: unbekannt)
    Demenz ist ein ernstes Thema – dennoch ist das ein „Running Gag“ – schließlich gibt es schon seit Wochen immer wieder Artikel zu diesem Thema (WAZ-Nachtforum Medizin im Knappschaftskrankenhaus Langendreer), die einerseits die Startseite als auch den RSS-Feed „blockieren“. Meine Vermutung ist, dass dies eine Prioritätsrubrik ist, die stets angezeigt wird. Wäre dann aber auch schön, wenn man im Januar 2008 nicht mehr Artikel aus dem November 2007 dort sehen würde.
  • „Ein florierender Erwerbszweig“ (von: Jürgen Boebers-Süßmann)
    Ein Artikel über Bordelle in Bochum – sogar mitsamt Foto. Da stellt man sich glatt die Frage, warum dieses Foto nicht auch auf der Ãœbersichtsseite abgebildet wurde. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass Geotags auch in diesem Artikel nicht genutzt werden. Sind aber auch gar nicht notwendig, denn im Artikel heißt es: „fast jede/r kennt den Namen Im Winkel – das Bochumer Bordell.“ Anscheinend auch den Ort. ;)
    Was mir gerade auffällt: Der Autorenname wird unterstrichen, wenn man mit der Maus drüber fährt. Leider kann man ihn nicht anklicken und dann – wie man es eigentlich vermuten könnte – alle Artikel des jeweiligen Autoren lesen.
  • Devise: „Erst einmal gut verteidigen“ (von: Christian Meister)
    Es geht um Basketball in Bochum und es gibt – wie zu erwarten war – keine Geotags.
  • Ãœberlegt die Schwäche überwinden (von: ZEUS)
    Der Artikel entstammt der ZEUS-Reihe (Zeitung und Schule). Insofern kann man den jungen Nachwuchsautoren kaum vorwerfen, dass im Artikelkopf der Name fehlt und auch kein Geotagging vorgenommen wurde, denn ich gehe nicht davon aus, dass diese Autoren die Möglichkeit hatten, ihren Artikel entsprechend einzustellen.
    Meine Theorie ist sogar, dass wenn man die Schülerinnen und Schüler an das richtige Redaktionssystem herangelassen hätte, dass sie dann auch entsprechend die Möglichkeiten von DerWesten.de genutzt hätten.
  • Blicke auf die Abwicklung von Industriestädten (von: unbekannt)
    Der von einer namenlosen Person geschriebene Beitrag vom 13.12.2007 weist auf eine mehrtägige Tagung (18. bis 21.12.2007) hin – natürlich ohne Geotags und vor allem inzwischen hoffnungslos überaltet. Aber immer noch aktuell auf der Bochumer Startseite verlinkt.
  • LKW verlor Möbelteile: Unfallserie (von: unbekannt)
    Aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Unfallserie handelte, die ein Schrotthändler auf dem Nordhausen-Ring verursachte, war es der anonymen Person, die diesen Artikel veröffentlichte, wohl Geotags zu setzen…
  • Ich hör nur Gacks und Gicks (von: Sabine Vogt)
    Keine Geotags.
  • Natur erholt sich langsam (von: Norbert Schmitz)
    Der Artikel (über die Schäden von Kyrill) selbst weist übrigens – leider eine Seltenheit im Bochum-Bereich von DerWesten.de – ein Bild auf und in der Print-Ausgabe vom Samstag war dies auch nach meinen Informationen (ich habe die Samstags-WAZ noch nicht gesehen) Hauptaufmacher. Warum dieser Artikel dann jedoch nicht auch ganz oben steht weiß ich nicht, genau so wenig, warum dieses Bild nicht als Anreißer eingesetzt wurde. Das hier keine Geotags eingesetzt wurden ist angesichts der Schneise der Zerstörung, die Kyrill hinterlassen hat, schon verständlich. Am Ende des Artikels findet sich (natürlich unverlinkt) der folgende Text: „Kommentar Seite 2“. Der entsprechende Kommentar ist nicht nur unverlinkt, sondern anscheinend auch gar nicht online zu finden…
  • Es geht abwärts (von: unbekannt)
    Ein Bild! Aber nicht im Anreißer! Dafür keinen Autorennamen (stattdessen unterhalb des Artikeltextes das Kürzel „KTh“) und keine Geotags.
  • Schließung katholischer Einrichtungen diskutiert (von: unbekannt)
    Diesmal kann man der unbekannten Person, die diesen Artikel verfasst hat nicht einmal einen Vorwurf machen, dass es keine Geotags gibt. Der Artikel ist sehr allgemein gehalten und betrifft eigentlich das gesamte Bochumer Stadtgebiet.
  • Der Kirchturm war im Weg (von: Jessica Buschmann)
    Ein Foto, sogar eines was Dynamik ausstrahlt (abgebildet ist ein Hubschrauber auf dem Dach des neuen Bettenhauses des Bergmannsheil-Krankenhauses). Leider nicht als Anreißer genutzt und leider auch keine Geotags, aber die sind ja in Bochum eh nicht gerade en vogue (wer wohnt schon in Düsseldorf Meschede?).
  • Von Japanisch bis zum Po (von: Kirsten Simon)
    Kein Geotagging. Peinlich die Erwähnung der Internet-Seite vhs-bochum.de – abgesehen davon, dass diese Seite auf vhs-bochum.net weiterleitet fehlt natürlich ein Link. Dabei ist das so einfach: vhs-bochum.de bzw. vhs-bochum.net
  • Hilfe für den Aufbau in Afghanistan (von: unbekannt)
    Kein Bild, kein verstecktes Autorenkürzel, keine Geotags.
  • Eine eigene Geschichte (von: unbekannt)
    Das übliche – kein Geotagging, kein angegebener Autorenname (dafür das Kürzel „bg“ am Ende des Artikels), dafür aber ein anderes Mysterium: Dieser Artikel erscheint in der Rubrik „Bochum Ost“. An Rubriken gibt es noch „Bochum Süd“, „Bochum Süd-West“ und „Bochum Nord“. Merkwürdigerweise heißt die Ost-Rubrik sonst Bochum Langendreer, während Süd-West für Linden und Dahlhausen steht und Nord für Gerthe. Nur Bochum-Süd heißt weiterhin ganz alleine Süd, ganz ohne Stadtteilnamen. Ich frage mich nur, wodrunter dann Bochum-Mitte fällt und warum ein- und dieselbe Rubrik zwei Namen hat. Verwirrend.
  • Denkmal spiegelt Zeitgeist (von: Wicho Herrmann)
    Keine Geotags, dafür ein Bild, was jedoch leider nicht als Anreißer verwendet worden ist.
  • Karneval treibt die Bauarbeiten voran (von: unbekannt)
    Bild, aber nicht als Anreißer. Kein Autorenname, dafür am Ende des Textes ein Kürzel („GMF“) und keine Geotags.
  • Stadt setzt auf die Salzstrecke (von: Wicho Herrmann)
    Keine Geotags.
  • Es wird wieder multimedial: Synagoge in Bochum eingeweiht, König der Löwen begeistert Publikum und Promi-Parade: Die 1Live-Krone
    Zwei von drei Galerien weisen Geotagging auf. Ohne muss der König der Löwen leben. Die Synagoge hingegen scheint korrekt verortet zu sein, während die Bochumer Jahrhunderthalle plötzlich in Oberhausen zu liegen scheint. Naja, hat man wenigstens mal den Grund beim Geotagging „nicht korrekt“ anzugeben.
  • „Bonjour aus Bochum“ (von: Jürgen Boebers-Süßmann)
    Es kann jetzt sein, dass ich die Ironie nicht verstanden habe. Aber in diesem Artikel (keine Geotags und leider auch keine Bilder, obwohl im Artikel von Postkartenmotiven die Rede ist) steht doch wirklich, dass man sich auf „Begriffe wie ‚Caserne Pétain‘ oder die ‚Mess des Officiers‘ [k]einen Reim machen, geschweigen denn, sie auf Anhieb lokalisieren [kann]“. Also ich kann daraus schnell Pétain-Kaserne und Offiziersmesse daraus erkennen…
  • Jetzt vor Gericht (von: unbekannt)
    Okay, so unbekannt ist der Autor nicht – am Ende des Textes steht „Tom Jost“. Der Kommentar (ohne Geotags) gefällt mir jedoch gut, denn er kritisiert die PIN-Group – an der die WAZ nicht unbeteiligt ist. Merkwürdig jedoch, dass einerseits der dazugehörige Artikel (der hier kommentiert wird) nicht verlinkt ist und andererseits, dass dieser Kommentar vom 27.12.2007 immer noch hier prominent zu finden ist. Wer den dazugehörigen Artikel sucht, der findet jedoch in den Kommentaren zum Kommentar Hilfe. Ein gewisser Nutzer von DerWesten namens Pottblog hat den Artikel, auf den sich der Kommentar bezieht, in einer Antwort verlinkt. Es versteht sich natürlich von selbst, dass in dem eigentlichen Artikel selbst der Kommentar nicht verlinkt wurde. Stattdessen heißt es dort einfach nur (unverlinkt) „dazu der Kommentar“.
  • Frühling, gefühlt (von: unbekannt)
    Diese Glosse vom 28.12.2007, die am Ende des Textes das Kürzel „jst“ aufweist – die braucht auch kein Geotagging, insofern ist hier das Fehlen auch zu tolerieren.

Man kann daraus folgende Schlußfolgerungen ziehen:

Geotagging

Es gibt zwar einige wenige Beispiele für Geotagging der WAZ Bochum.
Das sind jedoch die Multimediagalerien, die teilweise schon wochenlang im Netz stehen, so dass ich die Behauptung wagen möchte, dass diese Verortungen nachträglich von Besuchern vorgenommen worden sind. Dafür spricht auch die falsche Verortung bei der 1Live-Krone die irrtümlicherweise nach Oberhausen gesetzt wurde (wo früher die Krone verliehen wurde).

Note für das Geotagging bei der WAZ Bochum: mangelhaft bis ungenügend.

Es zeigt sich jedoch noch eine Schwäche des Geotagging-Konzeptes:
Es gibt keine Möglichkeit Artikel zu verorten, die man nicht auf eine begrenzte geographische Lokation festlegen kann. Als Beispiel sei oben der Kindergarten-Artikel über die Situation der (katholischen) Kindergärten in Bochum genannt, aber auch die im Westen abgedruckten Luftbildgalerien eignen sich nicht für das Verorten – außer man würde einen Geotag über das gesamte Stadtgebiet anlegen. Was unpraktisch wäre.
Insofern würde ich empfehlen, dass es für solche „stadtallgemeinen“ Artikel auf den Karten ein Symbol (z.B. in der Stadtmitte) gibt, welches mit „Bochum allgemein“ oder so ähnlich beschriftet ist, damit man solche Artikel auch vernünftig verorten kann.

Verlinkungen

Interne Verlinkungen werden schlicht und ergreifend nicht vorgenommen. Da hat wohl jemand das Internet und das Prinzip nicht verstanden.
Es ist schlicht und ergreifend haarsträubend und peinlich, wenn am Ende eines Artikels auf einen Kommentar verwiesen wird, den man nicht lesen kann. Peinlich ist es, wenn die Verlinkung nicht vorgenommen wird, obwohl der Kommentar zum Artikel vorhanden ist. Noch peinlicher ist es jedoch, wenn man auf einen Kommentar verweist, den es jedoch gar nicht online gibt.

Das erwähnte Internet-Seiten nicht verlinkt werden ist auch ein Makel. Es mag in der Print-Ausgabe ausreichen, wenn man eine WWW-Adresse abdrucken. Im Internet-Auftritt sollte man diese Adresse jedoch auch verlinken.

Note für die Verlinkungen bei der WAZ Bochum: ungenügend.

Als Anregung eine Sache: Vielleicht kann das System in Zukunft automatisch in Artikeln Passagen die mit http:// oder www. beginnen verlinken. Ab dem Zeitpunkt wird die Redaktion Bochum wohl Links nur noch ohne http:// oder www. veröffentlichen…

Bildverwendung

Wenn man direkt DerWesten aufruft sieht man neben den Textanreißern zu den Artikeln auch viele passende Bilder. Das Auge klickt mit. Leider nicht in Bochum. Zwar gibt es anscheinend doch Bildmaterial in den Artikeln, aber irgendwie schaffen es die Bochumer nicht, diese Bilder auch auf die Bochum-Seite zu packen, die somit zu einer Textwüste wird. Schade.

Note für die Bildverwendung bei der WAZ Bochum: ausreichend bis mangelhaft.

Sonstiges

Was mich immer wieder wundert – das bei manchen Artikeln keine Autorennamen genannt werden, dafür dann aber am Ende des Textes die Autorennamen oder Autorenkürzel zu finden sind. Ich kenne jetzt den Editor nicht, der verwendet wird, aber ich gehe doch davon aus, dass es ein Autorenfeld gibt, was man einfach nur entsprechend bestücken muss. Wäre schön, wenn die Bochumer demnächst das auch nutzen würden – muss ja nicht übertrieben genutzt werden, wie gelegentlich im Vest…

Ach ja – außerdem finde ich es schade, dass manche der interessantesten Artikel nicht online gehen. So z.B. das BO-Geflüster, was ich mir schon gerne durchlese.

Fazit zur WAZ Bochum und der Mitarbeit an DerWesten.de

Das was die Redaktion in Bochum in Bezug auf DerWesten.de abliefert (das ganze bezieht sich nicht auf die Printausgabe!) kann man fast schon als Arbeitsverweigerung bezeichnen. Nach dem Motto „Lasst die in Essen ihr Internetz doch machen!“. Wie es besser geht, kann man auf einen Blick in Meschede sehen.

In diesem Kommentar schreibt Katharina Borchert zu der ihr dort vorgeworfenen Schließung der Lokalredaktionen im Kreis Recklinghausen:

„DerWesten (WAZ NewMedia) und die Print WAZ (Zeitungsverlag Ruhr) sind juristisch und personell komplett getrennte Einheiten. Ich habe bei der WAZ keinerlei Entscheidungs- oder Weisungsbefugnis. Ich kann einer Lokalredaktion nicht mal vorschreiben Links zu setzen, geschweige denn kann ich sie komplett dicht machen.“

Abseits von der meiner Meinung nach Fehlentscheidung in Bezug auf die Lokalredaktionen im Vest, finde ich es schade, dass Katharina Borchert keine Weisungsbefugnisse ggü. den Lokalredaktionen hat. So kann sie anscheinend ihnen nur sagen, dass sie die interaktiven Elemente von DerWesten nutzen sollen, aber es ihnen nicht vorschreiben. Zwar ist meines Wissens der Zeitungsverlag Ruhr inzwischen auch über die Bochumer Vorkommnisse informiert, aber leider hat sich noch nichts geändert.
Hoffentlich wird das noch konstruktiver – denn ansonsten könnte auch Münster drohen


49 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von 50hz @ 14. Januar 2008, 20:33 Uhr

    … erster!


  2. (2) Kommentar von Stefan @ 14. Januar 2008, 21:07 Uhr

    Die WAZ-Lokalredaktion Bochum hat auf die Kritik der vergangenen Tage reagiert: Jetzt stimmen auch die Links der Top-Ãœberschriften nicht mehr: Vom Uni-Wahlkampf gehts zum Kalla Prozeß, von der USB Erweiterung zum Steinkohleausstieg. Cool – bald holen sie die Schreibmaschinen aus dem Keller und klemmen diese dämlichen Kabeldings ab, mit denen Sie mit diesem blöden Interkram verbunden sind.


  3. (3) Kommentar von Kai @ 14. Januar 2008, 21:20 Uhr

    Da hat wohl jemand zuviel Zeit, wenn er das alles bis auf den kleinsten Artikel aufdröselt. So ist es aber nicht in einer Zeitungsredaktion. Da muss alles schnell geschehen, da kann das schon einmal vorkommen, dass man das Einbauen ins Portal nicht zu 100 % optimal macht. Bezahlt wird man für die gute alte Tageszeitung, die bei dampfenden Kaffee und Brötchen auf dem Frühstückstisch liegt und nicht für dieses Internetzeugs.


  4. (4) Kommentar von 50hz @ 14. Januar 2008, 21:57 Uhr

    @Kai: Dumm nur, dass jedes Kind weiß, dass in Deutschland immer weniger gefrühstückt wird.


  5. (5) Kommentar von No more noise @ 14. Januar 2008, 23:18 Uhr

    Oh mein Gott. Selten so viel Schwachsinn auf einem Haufen gelesen. 80 % aller beschriebenen Defizite haben NICHTS mit der Lokalredaktion und ihrer Arbeit oder ihrem Einsatz zu tun.

    „Offenheit“ ist einen Fliegenschiss wert, wenn sie nicht an die ganze Wahrheit gekoppelt ist. Hör´ also endlich auf zu schleimen und die Welt in diesem Punkt mit deiner Ahnungslosigkeit zu behelligen. Sonst gewinne ich noch im Lotto, pfeiffe auf Loyalität und Vertraulichkeit und weise dir nach, dass es vielleicht sogar 90 % sind.

    Dann stehst du ganz schön dumm da mit deinem Feindbild.


  6. (6) Kommentar von Briefeschreiber @ 14. Januar 2008, 23:28 Uhr

    ich bezahle eine wochenzeitung .. den freitag. ich bezahle ein monatsmagazin .. brand eins.

    tageszeitung? ich informiere mich ausschliesslich per internet und news-ticker. gäbe es bei ersterem einen mehrwert, würde ich dafür zahlen. bei letzterem, ist es mehr handwerkszeugs was in irgendeiner form immer bezahlt wird.

    würde mich sowas im internet stören, würde ich den arbeitsverweigerern einen leserbeif senden und jeden auffordern dies ebenfalls zu tun. in kopie an die chefredaktion. am besten noch mit abonachweis und dem hinweis, dass es nach dem frühstück einfach stört, solch ungenaue und unvollkommene arbeit durchlesen zu müssen, die hoffentlich in keinsterweise den qualitätsansprüchen der print-WAZ entsprechen!?^^


  7. (7) Kommentar von Briefeschreiber @ 14. Januar 2008, 23:34 Uhr

    @no more noise: welche 20% sind denn der lokalredaktion zuzuordnen?


  8. (8) Kommentar von Michael Hentai @ 15. Januar 2008, 01:28 Uhr

    Die Zeitung ist das eine und das Internet das andere Medium. Ich bezahle mein Abo, damit ich morgens eine gut gemachte Lokalzeitung auf dem Tisch habe. Die vielen Berichte, die der Kritiker aufzählt, zeigen nur, dass diese gedruckte Zeitung so schlecht nicht sein kann – ist sie auch nicht.
    Die Kritik ist übrigens in meinen Augen eine Unverschämtheit. Herr Matheuszik sollte den Mut haben, die Redaktion zu besuchen und dort seine Kritik auf den Tisch zu legen.
    Meine Abo bezahle ich übrigens nicht, damit alle Nicht-Zahler die gleichen Inhalte – und vielleicht noch mehr – zum Nulltarif bekommen. Oder soll derwesten die unbezahlte Alternative zum Abo sein?
    Wer seinen Tag – auch ohne Frühstück – vor dem Rechner verbringen will, kann das gerne tun. Ich brauche mein Frühstück und dazu eine gute Lokalzeitung.


  9. (9) Kommentar von Kevin @ 15. Januar 2008, 02:07 Uhr

    Kai wird wohl jemand aus den Lokalredaktion sein – denn er hat recht. Für diese optischen Grausamkeiten können die Redaktionen vor Ort nicht verantwortlich gemacht werden. Jedenfalls nicht, was die automatischen Exporte ins Netz angeht. Da sind die „Ãœbersetzungsfilter“ offenbar nicht ausgereift genug – und das ist nun mal Sache der Technik. Die Redakteure können auch nichts dafür, dass Bilder nicht dargestellt werden, obwohl die Redaktionen die dafür notwendigen Befehle setzen. Früher, bei waz.de, nrz.de und bei den anderen Titeln, ging es ohne Probleme. Jetzt nicht mehr. Warum?
    Aber eine Sache wird von Kai leider ignoriert: Tatsächlich sind alle Redakteure an einem neuen, zusätzlichen (!) Online-Tool geschult worden. Und damit kann man Bilder setzen – wenn man denn will. Man kann auch aktueller sein muss nicht mehr auf den automatischen Transfer warten, der erst abends nach dem Schicken der fertigen Seiten passiert.
    Warum will man aber nicht? Weil es eben doch nicht mal schnell nebenbei gemacht werden kann. Der Arbeits- und damit auch der Zeitaufwand ist deutlich größer, als der Pottblogger vermutet. Wenn alles umgesetzt wird, wie hier (aus Usersicht natürlich völlig zurecht) gewünscht wird, muss ordentlich Zeit investiert werden. Zeit, die Lokalredaktionen nicht haben. Schon jetzt können die anfallenden Print-Aufgaben in den meisten Redaktionen nicht während der normalen Arbeitszeit geschafft werden. Überstunden sind keine Ausnahme, sondern die Regel. Um den Westen optimal zu pflegen, muss nochmal eine Schüppe draufgelegt werden. Nicht alle haben den Willen dazu. Denn Überstunden werden weder bezahlt noch können sie (realistisch gesehen) abgefeiert werden. Überflüssig zu sagen, dass es weder mehr Personal noch mehr Geld für online gibt.
    Übrigens: Eine Arbeitsverweigerung wäre es erst, wenn bewusst gar keine (automatisch generierten) Texte online gestellt werden. Und das passiert, glaube ich, nirgendwo. Dass Katharina Borchert keine Weisungsbefugnis hat, ist übrigens völlig richtig. Sie kennt die Arbeitsabläufe in den Lokalredaktionen nicht und ist nicht die Prozesse eingebunden.
    Es sei noch gesagt, dass das hier gewählte Beispiel Bochum ein extrem negatives ist (Essen ist übrigens auch so ein Fall). Im Text wurde kurz angedeutet, dass es auf diversen Seiten im Westen deutlich besser läuft – wie eben in Meschede. Ein Blick nach Hagen kann ebenfalls nicht schaden, auch nicht nach Unna. Es gibt weitere Beispiele. Warum das dort besser klappt? Haben dort die Mitarbeiter mehr Zeit für online als in anderen Redaktionen? Wohl kaum. Sie nehmen lediglich die Mehrarbeit in Kauf. Vielleicht weil sie einen Tick idealistischer sind, vielleicht weil sie dem Westen-Projekt mehr Bedeutung als andere zumessen. Auf jeden Fall machen sie freiwillig mehr als das, was der Arbeitsvertrag von ihnen verlangt.


  10. (10) Kommentar von Lukas @ 15. Januar 2008, 02:43 Uhr

    Ach, das Geotagging ist mir eigentlich sowas von egal.

    Aber vor meinem geistigen Auge sitzt da ein Halbdutzend mittelalter Männer mit Lederwesten und Mö-Bart (mit Brötchenkrümeln drin) vor den Computern und zimmert irgendwelche Texte für die Zeitung von morgen zusammen, die übermorgen Fischeinwickelpapier ist. Vielleicht wird sich die Arbeitseinstellung ändern, wenn mal jüngere Leute angestellt werden – vielleicht ist die Bochumer Lokalredaktion bis dahin aber auch längst abgewickelt.


  11. (11) Kommentar von Prospero @ 15. Januar 2008, 02:44 Uhr

    Jens, dass der O-Ton des Radiobeitrags oben steht scheint allgemein so Brauch zu sein – siehe http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duisburg/2008/1/14/news-16130238/detail.html – wobei das hier noch ohne ORIGINALTON-Anmerkung daherkommt, aber sowas gibts auch: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duisburg/2008/1/5/news-14255754/detail.html
    Das ist wohl Standard…
    Ad Astra


  12. (12) Kommentar von Prospero @ 15. Januar 2008, 02:56 Uhr

    Michael: Nein, das ist keine unverschämte Kritik – das ist die Sichtweise eines Lesers, der ein Angebot benutzt was speziell für ihn entworfen wurde. Das ist der Internetleser, der genauso Qualität und Handwerk erwarten darf wie bei einer normalen Zeitung auch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger – wenn ich schlampig recherchierte oder gemachte Artikel auf der Webseite lese, dann klicke ich da einmal, zweimal – aber beim dritten Mal bin ich weg. So einfach ist das und ich vermute, da hilft es auch nicht wenn man die Kritik den Bochumern auf den Tisch legen würde – „Leserbriefe? Lesermeinungen? Interessieren mich nicht.“ Okay, dann halt nicht sagt sich der Leser und klickt woanders hin. Kein Problem… Jedenfalls nicht für ihn.
    Ad Astra


  13. (13) Kommentar von No more noise @ 15. Januar 2008, 03:02 Uhr

    Danke, Kevin. Offenbar kennst du dich besser aus als so manch´ anderer, der sich hier zum Thema DerWesten äußert. Zwar wird auch aus deinem Beitrag nicht das ganze Ausmaß der technischen Kalamitäten deutlich, die den Betrieb eines professionellen, von Tageszeitungen und einer Online-Redaktion getragenen Portals fast verunmöglichen – aber immerhin.

    Was mich bestürzt ist die affenartige Geschwindigkeit, mit der hier der eine oder andere Schuldzuweisungen betreibt ohne die Fakten zu kennen – kennen zu können, zugegebenermaßen.

    Es ist, und das ist auch die allgemeine Antwqort @7, sicher alles andere als einfach, eine der strukturkonservativsten Berugfsgruppen überhaupt, Tageszeitungsredakteure, von der Notwendigkeit eines Konvergenzprozesses zu überzeugen und sie möglichst alle auf dem Weg mitzunehmen. Insofern wäre es auch ziemlich dämlich bestreiten zu wollen, dass es Widerstände und „Bremser“ gibt. Aber jeden Zweifler da gleich als Idioten hinzustellen und Zauderer für Dinge verantwortlich zu machen, für die sie nachweislich nichts können, ist auch nur kontraproduktiv, sonst nichts. Zudem fühlen sich alle, die gerne zum Erfolg beitragen würden, gleich mit angepisst. Was soll das also??


  14. (14) Kommentar von Kevin @ 15. Januar 2008, 03:29 Uhr

    No more noise, das Danke gebe ich gerne zurück. Sehe ich genau so.


  15. (15) Pingback von onlinejournalismus.de - Das Magazin zum Thema » Blog Archive » “Der Westen” in der Krise @ 15. Januar 2008, 10:08 Uhr

    […] Zusammenhang wichtig) Jens Matheuszik ausführlich mit seiner Lokalausgabe von Der Westen: “WAZ Bochum macht auf Online: Ein Samstag voller Unzulänglichkeiten”. Man muss das nicht unbedingt alles lesen, das Prinzip wird schnell […]


  16. (16) Kommentar von No more noise @ 15. Januar 2008, 10:38 Uhr

    @15 Bevor hier aber der Eindruck des sich gegenseitig auf die Schulter klopfens entsteht: Selbstverständlich unterliegen auch die beteiligten redaktionellen Einheiten den Anforderungen und Qualitätskriterien des Marktes, da hat Prospero recht. Wenn sie Mist abliefern, muss man das auch als Mist bezeichnen. Die Ironie der Geschichte liegt allerdings darin, dass das Projekt DerWesten in der WAZ-Mediengruppe zunächst mit sehr viel mehr Einsatzwillen und teilweise Enthusiasmus begegnet wurde, als es so mancher Prophet aus der Community vorausgesagt hatte. Das, was nach einem eher demotivierenden Start davon übrig geblieben ist, gilt es nun zu retten, denn: Im Westen schlummert immer noch das Potential, den Markt in NRW als führendes Portal zu besetzen und auch darüber hinaus zu einer wichtigen Nummer zu werden. Da könnte sich mancher, der sich angesicht des verkorksten Starts jetzt hämisch freut, noch mächtig wundern. Katharina Borchert ist darin zuzustimmen, dass dafür noch einiges an harter Arbeit geleistet werden muss. Aber es KANN funktionieren.

    No more noise. Woirk.


  17. (17) Kommentar von Kevin @ 15. Januar 2008, 11:45 Uhr

    Noise, auch wenn Sie sich unwohl dabei fühlen – mir bleibt keine andere Wahl, als Ihnen erneut zuzustimmen.
    Zur Klarstellung: Mit meinen Äußerungen wollte ich mich keinesfalls gegen das Projekt stellen. Im Gegenteil: Es ist gut, dass es DerWesten gibt. Und ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass das Projekt nicht nur gelingen kann, sondern wird. Demnächst.
    Lukas (#11) sei gesagt, dass die Einstellung und das Verständnis neuen Medien gegenüber (die übrigens alles andere als neu sind, das aber nur nebenbei), leider keine Frage des Alters ist. Es gibt so einige junge Redakteure, die in dieser Sache ein Brett vor dem Kopf haben. Sie informieren sich täglich bei Spon, recherchieren im Web, schlagen bei Wikipedia nach, zitieren in ihren Berichten Webseiten. Aber für online schreiben oder zumindest die Artikel für die Online-Ausgabe entsprechend aufarbeiten? Nein. Wozu das denn?
    Andererseits gibt es viele kurz vor der Rente stehende Redakteure, die mit großem Eifer bei der Sache sind. Die den Umgang mit neuen Tools schneller begreifen als so manch jüngerer und mit viel Interesse die neuen Möglichkeiten ausprobieren und nutzen.


  18. (18) Kommentar von 50hz @ 15. Januar 2008, 12:30 Uhr

    Hey, das ist ja super spannend hier. Cool. Fast schon eine konstruktive Basis.

    Ich verstehe zwar nicht, warum der überwiegende Teil der aufgezählten „Mängel“ nicht in der Verantwortung der Redaktion Bochum liegen soll. Denn immerhin legt Kevin ja selbst dar, dass es durchaus möglich ist, die lokalen Seiten besser zu machen.
    Das zeigt im übrigen auch die Praxis auf die Jens mit dem Hinweis auf Meschede ja selbst verweist.

    Ich akzeptiere aber auch, dass es offenbar ein Motivationsproblem gibt. Man fühlt sich in den Lokalredaktionen mit der bisherigen Aufgabe ausgelastet und die Anreize nun womöglich (zusätzliche) Überstunden für den Westen zu schieben sind mau.
    Auch technische Hakeligkeiten tragen offenbar nicht zum Eifer für den den Westen bei.

    Dennoch bleibt die Frage, warum ist es gerade in Bochum – und nur um diese Redaktion geht es Jens ja – besonders mau mit der Motivation ist.

    Tja. Ganz Abseits der Frage, ob der Westen die Lokalredaktionen besser motivieren sollte, hätte ich hier noch ein wenig Futter für die intrinsische Motivation:
    Die Auflagenzahlen der WAZ sinken. Das sollte jedem bekannt sein. Und sie werden weiter sinken. Wie die Auflagenzahlen aller anderen Tageszeitungen – tendenziell – auch. Man kann diesen Prozess womöglich bremsen. Mit guter Arbeit und gutem Marketing. Aufzuhalten ist er angesichts der demographischen Entwicklung und eines komplett neuen Mediennutzungsverhaltens der Heranwachsenden nicht mehr.
    Es gilt also neue Einnahmequellen zu erschließen. Man mag darüber streiten, ob der Westen der geeignete Ansatz dafür ist. Aber es ist der einzige Ansatz, den die WAZ derzeit hat.


  19. (19) Kommentar von 50hz @ 15. Januar 2008, 12:40 Uhr

    Noch ein Wort an Michael Hentai: Sowohl Jens als auch ich haben WAZ-Abos. In meinem Fall war die Ankündigung des Projekts der Westen sogar der Grund für einen Wechsel von den Ruhrnachrichten zur WAZ.

    Ginge es nach mir, würden Zeitungsverlage viel mehr Mühe darauf Verwenden, papierne Zeitungen sexy zu machen. Beispielsweise in dem sie für ausgiebiges Frühstück werben. Denn beides mag ich nicht missen.

    Doch eine Zeitung, die online nichts kann, ist eben nur eine halbe Zeitung. Für mich und für immer mehr (potentielle) Leser.


  20. (20) Kommentar von Lukas @ 15. Januar 2008, 13:36 Uhr

    @Kevin: Klar, Technik- oder Fortschrittsskepsis (oder wie auch immer man die mangelnde Bereitschaft nennen will, sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen des Internets zu beschäftigen) sind keine Frage des Alters. Deswegen schrieb ich auch „vor meinem geistigen Auge“.

    Die Gründe, warum so vieles bei DerWesten schief läuft, sind sicher mannigfaltig und hier auch gut umrissen worden. Zwar habe ich meine Zweifel, ob tatsächlich irgendwann niemand mehr Print lesen will, aber so eine Zeitung lohnt sich eben nur ab einer bestimmten Anzahl von (zufriedenen) Lesern, das sollte allen Mitarbeitern klar sein.


  21. (21) Kommentar von Jens @ 15. Januar 2008, 22:15 Uhr

    @Stefan (3):
    Ich habe den doppelten Beitrag mal gelöscht.

    @Kai (4):
    Es hat ein ganzes Wochenende gebraucht. Hatte da aber auch deutlich was besseres zu tun und das nur am Rande gemacht.
    Mir ist natürlich klar, dass man dort unter gewissem Zeitdruck zu arbeiten hat. Nichtsdestotrotz möchte ich, dass die Bochum-Seiten bei DerWesten vernünftig sind. Das möchte ich auch als Abonnent der Printausgabe.

    @No more noise (6):
    Welche 80 % denn bzw. im Umkehrschluß gefragt, was sind denn die anderen 20 %?
    Wenn ich hier inhaltliche Fehler gemacht habe (was ich nicht ausschließen will), dann wäre es konstruktiv, wenn das hier korrigiert werden könnte.

    (um mal auf die wichtigsten Punkte und nicht auf irgendwelche Beleidigungen, welche auf das Fehlen von Argumenten hinweisen, einzugehen)

    @Briefeschreiber (7):
    Es ist nicht so, dass ich meine Unzufriedenheit ggü. der derwesten.de/bochum zum ersten Mal hier im Blog kommuniziert habe.

    @Michael Hentai (9):
    Der Kritiker ist übrigens auch der Meinung, dass die WAZ Bochum (als Printausgabe) im großen und ganzen gut ist.
    Wobei ich nicht verhehlen will, dass einige der oben erwähnten Beiträge veraltet sind.

    Inwiefern ist denn Ihrer Meinung nach die Kritik unverschämt? Ist an den von mir gemachten Feststellungen etwas falsch? Habe ich irgendwie etwas falsch wiedergegeben? Falls ja, wäre es nett, wenn man mir das mitteilt, damit ich das korrigiere.
    Denn ICH freue mich über konstruktive Kritik.

    Warum muss ich – um Kritik an dem von mir indirekt mitfinanzierten Produkt zu äußern – die WAZ-Redaktion persönlich aufsuchen? Ich denke elektronische Wege sollten da ausreichen.

    Abgesehen davon, dass ich fast den Eindruck habe, dass Leser mit ihren Einwänden und Kommentaren nicht unbedingt wohlgelitten sind.

    Ich verlange übrigens (als ebenfalls WAZ-Abonnent) nicht, dass alle Print-Artikel im Online-Angebot landen. Die Artikel die es jedoch im Internet gibt, die sollen vernünftig dort stehen!
    Ich persönlich sehe DerWesten nicht als Alternative zur WAZ. Ich sehe (vom Potential her) DerWesten als Ergänzung zur gedruckten Ausgabe.
    An anderer Stelle habe ich es schon mal ausgeführt:
    Ich habe schon das eine oder andere Mal einen Artikel, den ich in der Print-WAZ gelesen habe, mir nachher im Internet nochmal angeschaut, weil ich z.B. wissen wollte, wo das ganze stattgefunden hat (Stichwort: Geotagging).

    @Kevin (10):

    Ich kenne die Technik die hinter DerWesten.de steht nicht.

    Wenn irgendwas an der Technik nicht klappt, dann ist das natürlich eine Sache die geklärt werden muss.

    Ich verstehe dann aber nicht, wieso es einigen Lokalredaktionen gelingt mit den angeblich vorhandenen Mängeln vernünftig zu arbeiten.

    Bezüglich des Zeitaufwandes kenne ich jetzt mehrere Aussagen:
    Einerseits die von Verantwortlichen von DerWesten.de, das zumindestens die gröbsten Schnitzer („Kommentar. Seite 2“) innerhalb von Sekunden korrigiert werden könnten und jetzt die Aussage, dass da ein gewisser Zeitaufwand mit verbunden sei.

    Ich kann das schlecht kontrollieren – ich weiß ja noch nicht einmal wo Ihr Wissen dahingehend herkommt.

    Auch kann ich schlecht hinter die Redaktionskulissen schauen. Ich sehe aber auf der einen Seite Lokalseiten im Westen die so funktionieren, wie man sich das vorstellt. Und andere halt leider nicht.

    Zum Beispiel Bochum:
    Das habe ich deswegen gewählt, weil mich Bochum halt am meisten interessiert. Theoretisch könnte ich ja noch eine „Unser Vest“-Stadt nennen, aber dann wäre die Kritik zu ausfallend geworden. Da stimmt ja leider noch nicht einmal die Print-Basis. :(

    Wenn die Redakteure in Hagen, Meschede oder Unna die Mehrarbeit in Kauf nehmen, dann zolle ich ihnen meinen Respekt. Ich habe mir (nachdem Meschede schon erwähnt wurde) die dortige Seite mal kurz angeschaut und das gefunden, was ich in Bochum vermisse.

    Sollte die Arbeit am Westen wirklich soviel Zeit (und damit Geld) verschlingen, sollte die WAZ-Mediengruppe hier nachträglich noch etwas machen. Ob das jedoch geschieht, wage ich (leider) zu bezweifeln.

    @Lukas (11):

    Als der, der immer recht spät hier kommentiert, habe ich Pech und schreibe oft das, was andere schon vorher geschrieben habe. So auch hier:

    Ich denke nicht, dass es eine Frage des Alters ist. Es gibt in WAZ-Redaktionen auch Personen die etwas älter und dennoch dem Neuen gegenüber aufgeschlossen sind.

    @Prospero (12):

    Das scheint also ein generelles Problem zu sein, für das dann die Technik oder wer anders sich verantwortlichen zeigen sollte.

    @Prospero (13):

    Ich habe leider den Eindruck, dass die Lesermeinung wirklich nicht auf Interesse stößt. Inzwischen habe ich mir sagen lassen, dass man über abgegebene Kommentare informiert wird. Anscheinend liest man diese Mails nicht.

    @No more noise (14):

    Affenartige Geschwindigkeit? Wie lange gibt es das Portal schon und wie lange gibt es diese Mängel schon?

    @Kevin (15):

    Es sieht ja so aus, als ob Sie und No more noise sich sehr gut auskennen würden.
    Ich hätte kein Problem Ihnen (oder gar den Redakteuren aus Bochum; vielleicht gibt es ja eine Personalunion?) die Möglichkeit zu geben, mal die eigene Sicht der Dinge zu schildern.

    @No more noise (17):

    Dann mal so gefragt: Gehört das was ich beschrieben habe eher in die Kategorie Mist oder in eine andere?

    @50hz (19):

    Ich verstehe zwar nicht, warum der überwiegende Teil der aufgezählten “Mängel” nicht in der Verantwortung der Redaktion Bochum liegen soll.

    Ich auch nicht. Aber vielleicht kommt da noch was.


  22. (22) Kommentar von Wunder @ 15. Januar 2008, 23:21 Uhr

    Mich wundern nur zwei Sachen:

    Warum hat ein Online-Leser das (kostenlose) Recht auf eine genauso gute Ausgabe wie ein (zahlender) Print-Leser?

    Sollen nur noch die für Print bezahlen, die zu doof sind, online zu lesen?

    Wieviel Kannibalisierung ist gewollt/gewünscht?

    Ganz Wertfrei. Weil – tatata – ich mag den Westen und meine Zeitung!


  23. (23) Kommentar von Michael Hentai @ 16. Januar 2008, 01:26 Uhr

    Die Frage, warum ich die Kritik am online-Angebot der WAZ-Bochum jedenfalls in der von „Jens“ präsentierten Form für unverschämt halte, will ich gerne beantworten.
    Es geht gar nicht darum, ob die Kritik im Detail berechtigt ist oder nicht, sondern nur um die Frage, ob sie einen konstruktiven Ansatz hat oder nicht.
    Jedes online-Angebot jeder Stadtausgabe lässt sich nach der „Jens“-Methode zerrupfen. Das sei nachstehend an einem Beispiel von der hier von Jens und an anderer Stelle von Frau Borchert so gelobten Meschede-Seite demonstriert:
    So steht es aktuell auf der Meschede-Seite:

    Kind mit Schnur verprügelt
    Meschede, 15.01.2008, 0 Kommentare, Trackback-URL
    Meschede. (be) Im August 2006 war die Angeklagte vor dem Amtsgericht gerade noch einmal davon gekommen. Damals musste sie sich dafür verantworten, ihr Kind mit einer Schnur verprügelt und verletzt zu haben. …

    … Laut Strafgesetzbuch wird das mit Haft zwischen drei Monaten und zehn Jahren bestraft.

    Weil es aber das erste Mal war, die Mutter mit ihrem Kind allein und von Sozialhilfe lebt, einen tragischen Moment lang überfordert war und ihr deswegen niemand das Kind gleich wegnehmen wollte, wurde das Verfahren unter Auflagen eingestellt. Eine Verurteilung hätte ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt auch nur weiter verringert.

    Die Auflage war die Zahlung einer Geldbuße von 120 Euro – in Raten. Aber davon hat die Frau nur 20 Euro bezahlt. Das Gericht reagierte mit einem Strafbefehl: drei Monate Haft auf Bewährung. Diesem Strafbefehl hat die Mutter widersprochen. Zu dem dadurch fälligen Gerichtstermin erschien sie gestern jedoch nicht. Auch ihr Pflichtverteidiger hatte keinen Kontakt mit ihr. Die Folge: Per Urteil verwarf das Gericht den Widerspruch.

    Die Kritik daran: Kein Geotagging, ein nicht zu identifizierendes Kürzel, nichts, was die dünne Berichterstattung der Printausgabe ergänzt.

    Ein Bericht ohne jede Relevanz, dem wichtigste Informationen fehlen: Wie alt ist die Mutter? Wie alt ist das Kind? Was unternimmt das Jugendamt nachdem die Mutter nicht zum Gerichtstermin gekommen ist? Wo ist das Kind? Wie geht es dem Kind?

    Falls es denn hier unter den online-Experten erlaubt ist, ao zu argumentieren: Antworten auf diese inhaltlichen Fragen sind mir als Leser – ganz gleich ob in der Printausgabe oder online – wesentlich wichtiger als das Kriterium, ob denn alle online-Spielzeuge genutzt wurden oder nicht.


  24. (24) Kommentar von Herr Wieland @ 16. Januar 2008, 09:23 Uhr

    @ Herr Hentai (23):
    Der Artikel aus Meschede mag schwach sein. Um die Qualität der Beiträge an sich geht es aber in diesem Blog-Beitrag hier nicht. Wenn ein Beitrag „… macht auf online: … Unzulänglichkeiten“ heißt, sollte es klar sein, dass es um die Unzulänglichkeiten der Umsetzung nach online geht. Alles andere wäre am Thema vorbei, und dann könnte wiederum ein anderer Blogger diesen Beitrag hier zerrupfen.

    @ Herr Wunder (22):
    Die Frage, was ein Online-User erwarten darf, ist doch längst beantwortet und ist an dieser Stelle ein Rückschritt.
    Die WAZ-Gruppe hat sich für dieses Portal entschieden. Als Online-User verlange ich, dass das gebotene Online-Angebot funktioniert, so einfach ist das. Ich will, dass Trackbacks funktionieren, wenn sich das Portal für die Integration einer solche Funktion entschieden hat. Ich will dass Links in Kommentaren nicht verkrüppelt angezeigt werden, wenn die schon erlaubt sind. Und ich persönlich pfeife auf Geotagging, aber wenn dann bitteschön richtig. Und das sind nur die Grundsätzlichkeiten. Von der Führung eines solchen Portals ganz zu schweigen.

    Was mich am ursprünglichen Beitrag ein bisschen stört, sind diese Aufzählungen, was wie lange dauert. Das hat was von Vorwurf, und den darf nur jemand machen, der genau weiß wovon er schreibt, der weiß wie es in den Redaktionen zugeht – weißt Du das, Jens?

    Aber was den Wunsch an Konstruktivität der Kritik angeht: Einem User, einem Online-Kunden sozusagen, können die internen Probleme der WAZ scheißegal sein. Die WAZ hat dieses Portal auf die Beine gestellt und hat dafür zu sorgen, dass es funktioniert. Wenn ein Zug Verspätung hat fragt auch niemand nach dem Husten des Lokführers.


  25. (25) Kommentar von wunder @ 16. Januar 2008, 10:39 Uhr

    Na, also!
    Die Probleme sind in erster Linie auf der technischen Seite zu finden.

    Aber zu meinem Posting zurück:
    Ich kann mich nur pepi*** über die Geiz-ist-geil-Anspruchsmentalität der meisten User im Internet.

    Wir reden hier über eine Gratiszeitzung im Internet.
    Für lullu. Für lau. Kostenfrei.
    Sagt mal, was erwartet ihr da eigentlich?
    Purlitzer-Texte?!

    Eine Web-Zeitung funktioniert nicht anders als die Anzeigenblätter, die in den Hausfluren liegen. Hat sich da schon mal einer ernsthaft beschwert, dass der Inhalt zu schwach ist? Ja, wovon soll er denn bezahlt werden…

    Es ist ja schön und notwendig, dass es Portale wie DerWesten gibt. Aber sind finanzieren sich wie ein Anzeigenblatt. Basta. Das kann man lesen, aber für gratis die Mega-Ansprüche stellen zu wollen, halte ich für verwegen.

    Wer Tiefe sucht, muss eben zahlen.
    Mag sein, dass das bei SPON ein bisschen anders ist, aber das ist halt ein größeres Anzeigenblatt mit mehr Umsatz. Und mir persönlich auch zu schwach, wenn ich es mit dem gedruckten Stern oder Spiegel vergleiche.


  26. (26) Kommentar von 50hz @ 16. Januar 2008, 11:02 Uhr

    Für Sie gerne noch einmal Herr Wunder:

    Fast alle, die hier mitdiskutieren, haben ein oder gar mehrere Zeitungs- und Zeitschriftenabos. Und ich persönlich habe größtes Interesse daran, dass es Tageszeitungen noch möglichst lange weiter bestehen. Für mich muss aber auch die Tageszeitung dialogfähig sein. Und das kann sie nur mit einer Ergänzung im Online-Bereich.
    Wenn die zweit- oder besser „anders-„Verwertung der Arbeit für Print dann auch noch neue Lesergruppen erschließt und via Werbung für zusätzliche Einnahmen sorgt, umso besser. Das sichert das Ãœberleben von Print.

    Und dann sollten sie bedenken: derWesten ist auf Dauer ja nicht alternativlos. Überregional und regional sowieso nicht, denn SPON, RP-online und WDR-online sind immer nur one klick away. Und lokal wohl auch nicht, wenn der WDR seine Pläne weiter spinnt, Stadtteilblogs sich etablieren und Städte, Parteien und lokale Unternehmen künftig einfach selbst online kommunizieren statt auf den Mittler Zeitung zu setzen.


  27. (27) Kommentar von Herr Wieland @ 16. Januar 2008, 11:22 Uhr

    @ wunder (25):

    „Aber zu meinem Posting zurück:“

    Wir sind uns also einig, dass das ein anderes Thema ist, ja?! Gut.
    Dennoch bin ich auch hierin anderer Meinung. Die „Anzeigenblätter“ der WAZ-Gruppe verdienen einen gehörigen Batzen des Geldes, das auch den Tageszeitungen zu Gute kommt. Diese Anzeigenblätter sind also sehr wichtig und der Markt ist sehr umkämpft, vgl. dazu vielleicht auch nahezu alle Darstellungen in WAZ-Medien zu „Einkauf Aktuell“, diesen Werbetüten der Post, die den Anzeigenblättern auf dem Werbemarkt Konkurrenz machen. Auch auf diesem Sektor sollten die Leser also besser nicht verärgert werden.

    Und wenn ich das richtig verstanden habe, werden in derwesten.de Texte verwendet, die so auch in den Printausgaben zu finden sind, oder? Übrigens gibt es sicher auch bei SpOn schwache Texte. Aber immerhin funktioniert die Seite ganz gut. Womit wir vielleicht wieder beim Thema wären …


  28. (28) Kommentar von wunder @ 16. Januar 2008, 22:38 Uhr

    @50hz

    Ich kann Ihr letztes Posting fast vollständig unterschreiben, 97 Prozent richtig.

    Aber meine Fragen bleiben. Vielleicht können Sie mir als Volkswirt und Medienanalyst ja eine Antwort geben:
    Wie sollen denn die Web-Auftritte einer Zeitung aussehen?

    Soll die Zeitung – siehe Bochum – alles tip-top aufbereitet ins Netz stellen, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr und ein bisschen aktueller als in der Zeitung? Wer kauft dann diese Zeitung noch? Soll wirklich nur noch der Käufer sein, der nicht im Netz lesen kann oder will? Und ist so ein Apparat dann noch finanzierbar?

    Oder ist ein Web-Auftritt nicht doch eine bessere gemachte Gratis-Zeitung mit all ihren oberflächlichen Schwächen, die ein Basis-Paket liefert und mit möglichst wenig Aufwand viel Ertrag erzielen will?

    An der Stelle noch eine kleine persönliche Geschichte. Ich war 20 Jahre Spiegel-Leser. Bis ich merkte, dass die wichtigsten Geschichten aktuell oder zeitnah im Netz zu finden waren. Da kam ich mir verarscht vor. Seitdem habe ich nie wieder einen Spiegel gekauft. Ich lese täglich online. Aber als Zeitschrift kaufe ich den Stern. Den lese ich widerum nicht online.


  29. (29) Kommentar von Jens @ 17. Januar 2008, 00:49 Uhr

    @Wunder (22):
    Ein Grundrecht darauf gibt es natürlich nicht. Inwiefern sich eine Online-Ausgabe von einer Print-Ausgabe unterscheiden sollte, ist eigentlich auch nicht Thema.
    Thema hier sollte eigentlich eher sein, inwiefern Online-Möglichkeiten nicht ausgenutzt werden.

    @Michael Hentai (23):
    Sie brauchen meinen Namen nicht in Anführungszeichen schreiben – ich heiße wirklich so und mich gibt es wirklich (im Gegensatz zu der von Ihnen eingetragenen eMail-Adresse… das nur am Rande).

    Bzgl. der sogenannten (jetzt zitiere ich) „‚Jens‘-Methode“:
    Das ganze was dazu geschrieben würde könnte man kurz mit „Thema verfehlt“ behandeln. Es geht mir nicht um die inhaltliche Qualität der Artikel, sondern um das Drumherum.

    Da ja die „‚Jens‘-Methode“ Ihrer Meinung nach unverschämt ist eine Gegenfrage:

    Wie kann man Ihrer Meinung nach bewerten, inwiefern online publizierte Artikel die potentiellen Möglichkeiten nutzen?

    @Herr Wieland (24):
    Vollkommene Zustimmung… auch zu den kritischen Punkten auf die ich gesondert eingehen möchte:

    Was mich am ursprünglichen Beitrag ein bisschen stört, sind diese Aufzählungen, was wie lange dauert. Das hat was von Vorwurf, und den darf nur jemand machen, der genau weiß wovon er schreibt, der weiß wie es in den Redaktionen zugeht – weißt Du das, Jens?

    Damit triffst Du einen wunden Punkt. Ich stimme Dir nämlich auch da zu, dass man das eigentlich genau wissen müsste.
    Ich fand es schon als kleines Kind immer sehr merkwürdig, wenn Kommentatoren sich über Sportler aufregten, die irgendwas nicht schafften, denn die Kommentatoren sollten es doch erst einmal besser machen.
    Diese These vertrete ich eigentlich immer noch – auch wenn z.B. der liebe Valdez einige seiner dicken Torchancen wirklich hätte verwandeln müssen… ;)

    Aber es gibt dazu auch noch einen schönen Spruch der lautet „Um zu wissen dass die Suppe versalzen ist, muss man kein Koch sein“.

    Um aber noch konkreter zu werden:

    Nein, ich weiß nicht genau, wie das Editieren eines Beitrages geht. Ich weiß aber, wie man grundsätzlich irgendwo online etwas editiert und wie lange das dauert. Ich weiß auch, wie lange das Editieren bei DerWesten.de und den Blogs dauert. Auch wenn man das sicherlich nicht vergleichen kann mit dem eigentlichen Redaktionssystem.

    In Bezug auf die Geotags weiß ich aber wie lange es dauert – wenn man weiß wo das ganze stattgefunden hat (davon gehe ich mal bei den Autoren aus!) dauert es eigentlich nicht mehr als eine Minute…

    @wunder (25):

    Es geht hier nicht um die Qualität des Inhalts.

    @50hz (26):

    Ergänzend dazu – es gibt min. drei große Medienhäuser die mit Plänen zu regionalen Offensiven in Verbindung gebracht werden: BILD, SPIEGEL und WDR.

    Die werden sich sicherlich anschauen, was DerWesten.de macht.

    Und um 50hz noch einmal zu bestätigen: Auch ich bin ein Abonnent der WAZ. Aber ich möchte das Online-Standbein der WAZ vernünftig haben.

    @Herr Wieland (27):
    Genau – es geht um das Funktionieren einer Seite.

    @wunder (28):

    Eigentlich geht es hier ja nicht um die Abgrenzung Online/Print. Aber zu diesem Beispiel passt es nicht, dass es Lokalseiten gibt, die ihr Online-Handwerk verstehen und andere die es nicht verstehen.


  30. (30) Kommentar von Briefeschreiber @ 18. Januar 2008, 02:35 Uhr

    @ Michael Hentai (8): vom grundsatz her beißt sich print und online nicht. im idealfall ergänzt es sich. und wenn online gut gemacht wird und entsprechende services bietet, bringt es geld. mehrwerte werden sogar direkt bezahlt.

    soweit sollte man gedanklich aber schon sein, denn sonst kann man online gleich als teufelszeug verbannen, nur lohnt die diskussion darüber dann nicht.

    geld kann online aber eben nur dann bringen, wenn es nicht lieblos dahingeklatscht wurde sondern menschen interessiert. das sogenannte kostenlos ist aber definitiv eines nicht, umsonst. allein die userdaten die wir beim benutzen der seite da rumliegen lassen, sind geld wert. ob den sinn und zweck solcher menschlichen offenbarungen kann man dann ja dennoch geteilter meinung sein.

    @jens: ich meinte so ansichten wie die von Prospero (12). das du dich und deine meinung hier ausgiebig artikulierst ist mir nicht entgegangen. ;o)

    @Prospero (12): dieser meinung kann man sein, nur hilft sie halt keinem weiter. wenn ein projekt das potential hat sinnvoll sein, kann man eben dennoch was tun. die form des tuns sei mal dahingestellt.

    erfahrungsgemäß entwickeln sich dinge, an denen man nicht aktiv mitwirkt, immer in eine richtung die zunehmend nicht der gewünschten entspricht. das mag man per wort nur minimal ändern, ist aber dennoch eine form der einflussnahme. im gegenzug bekommt man dann eben auch etwas mehr als vorher.

    würde man die zeit des „warten auf ein passendes angebot“ hochrechnen, es wäre länger als die investierte zeit für verbesserungen. zumal man sich bei letzterem durch den austausch auch noch weiterentwickelt.

    aber es richtig, dass dies immer so ne gegenseitige sache ist. ohne feedback oder lösung, lässt mans dann halt. nur nicht von vorneweg.

    @50hz (26): konkurrenz wird es immer geben .. soll es ja auch. vielleicht sollte der westen sich aber einfach nicht nur als angebot sehen, sondern als anlaufstelle. letzteres, war bisher (rein auf die grundidee bezogen) die idee, die mir daran sehr zusagte. nur habe ich nicht den eindruck, dass das umgesetzt werden konnte. in keinsterweise.


  31. (31) Kommentar von 50hz @ 18. Januar 2008, 11:34 Uhr

    @wunder (28):
    Tja, wenn ich die Antworten auf Ihre Fragen wüsste, wäre ich ein gemachter Mann. Aber natürlich habe ich ein paar Ideen.
    *** Zunächst wäre ja einmal die Frage zu stellen, ob eine gut gemachte Online-Zeitung die Auflagen im Print in erheblichem Umfang kannibalisiert. Die meisten Verlage haben diese These lange Zeit vertreten und danach gehandelt. Die Online-Inhalte wurden hinter Schloss und Riegel gestellt und nur Abonnenten kostenlos zugänglich gemacht.
    Das Ergebnis ist uns allen bekannt. Die Online-Aktivitäten waren mit Ausnahmen ein wirtschaftlicher Flop und die Auflagen im Print schmolzen dennoch dahin.
    Ich persönlich wage mal die Gegenthese. Erfolg im Online-Bereich stützt eher die Auflage im Print, als dass er ihr schadet.
    Dazu passt meine persönliche Spiegel-Geschichte. Ich lese den Spiegel gedruckt erst, seitdem ich SPON schätzen gelernt habe. Und es durchaus nicht so, dass alle gedruckten Inhalte auch – kostenlos – online verfügbar wären.

    ***
    Sie fragen nun, wie derWesten im Lokalen konkret aussehen soll. Über die Details bin ich mir nicht sicher. Doch eines muss er auf jeden Fall sein: Professionell. Wünschen würde ich mir weiterhin mehr Aktualität als im Print und eine Nutzung der Online-Vorteile (reicher bebildert, um Querverweise angereichert).
    Als Blogger schätze ich es zudem, wenn alles aus dem gedruckten Blatt, auch online verfügbar ist. Ganz einfach, weil man dann besser referenzieren kann.

    ***
    Nun werden Sie fragen, warum man dann noch eine Zeitung kaufen sollte?
    Da kommen wir zu einem ganz wesentlichen Punkt. Weil Papier sexy ist. Ein Sexappeal, der übrigens durchaus bei Jugendlichen verfängt. Nicht bei Tageszeitungen aber bei Zeitschriften und Büchern. Da sollten die Verlage mit ihrem Marketing viel stärker Ansetzen.

    ***
    Dummerweise sind es gerade die Verleger, die Papier immer weniger sexy finden. Denn Papier ist teuer und nur mit erheblichem logistischem Aufwand zum Kunden zu bringen. Kosten, die eher weiter steigen werden, während die Kosten für Server und Traffic eher weiter fallen.
    Vielleicht sind es am Ende die Verleger selbst, die die gedruckte Zeitung deshalb zu Grabe tragen.


  32. (32) Kommentar von Ralf @ 18. Januar 2008, 12:30 Uhr

    Noch peinlicher ist es jedoch, wenn man auf einen Kommentar verweist, den es jedoch gar nicht online gibt.

    Das ist nicht peinlich, das ist das Ergebnis wenn man den Redakteuren 1-2 Sekunden Zeit zuschreibt um „ein Häkchen“ zu setzen damit der Artikel auch online erscheint. Auch zweifele ich mal daran das ein Artikel in 1-2 Minuten mit Links versehen und fit fürs Internet gemacht ist. Das mag in 1-2 Minuten passiert sein wenn man ein Blog schreibt, das Telefon abschalten kann und sich zum Schreiben in sein Kabäutzkes verp… zurückziehen kann.

    Die WAZ schreibt halt für Print. Und das ist etwas ganz anderes als für das Internet zu schreiben. Im Print ist es völlig wumpe ob ein Link auf eine andere TLD weiterleitet. Genauso wumpe ist es ob man die WWW-Adresse anklicken kann oder nicht.
    Im Print ist es auch Tradition Autorenkürzel zu verwenden (die nicht mit einem Profil verlinkt sind).

    Fazit:
    Wollte man deinen Ansprüchen gerecht werden, müsste die WAZ fürs Internet schreiben, Links setzen, Autorennamen ausschreiben und und und. Es ist z.B. einfacher einen Hyperlink in einen einfachen Text zu konvertieren als umgekehrt. Vor allem die anscheinend von dir so heiß geliebten Geotags müsste man bei der Konvertierung von Online zu Print einfach raus filtern. Denn die gibt es im Print schlichtweg nicht. Wie soll in 1-2 Sekunden oder 1-2 Minuten all das nachgearbeitet werden was es im Print schlichtweg nicht gibt, online aber verfügbar sein soll?


  33. (33) Kommentar von Jens @ 18. Januar 2008, 21:46 Uhr

    @Briefeschreiber (30):
    Ich wollte damit andeuten, dass es auch noch andere Wege der Kommunikation gibt. Ich kann nicht nur bloggen. ;)

    @Ralf (32):
    Aber wenn man nicht verlinkt, dann kann man den Text doch wohl rausnehmen. Ich weiß nicht was das genau für ein Redaktionssystem ist, aber „Seite 2. Kommentar“ zu entfernen kann wohl nicht lange dauern, oder?
    Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann, dass das Setzen eines Links so lange dauert.

    Das mit der TLD ist natürlich egal. Spricht jedoch dafür, dass die sich das noch nicht mal angesehen haben.

    Zu den Geotags:
    Die sind nicht unbedingt heiß geliebt, aber ich finde sie sinnvoll. Und ich finde es schade, wenn die nicht vernünftig genutzt werden. Und den Zeitaufwand dafür kann man ernsthafterweise nicht als groß bezeichnen.

    Wenn die Lösung sein sollte, dass die WAZ primär für’s Internet schreibt – dann sollte man das vielleicht machen…


  34. (34) Kommentar von No more noise @ 19. Januar 2008, 06:17 Uhr

    @33 „Aber zu diesem Beispiel passt es nicht, dass es Lokalseiten gibt, die ihr Online-Handwerk verstehen und andere die es nicht verstehen.“

    Jetzt bin ich schlauer. Ich habe übrigens gehört, dass es Blogger gibt, die gut schreiben können und solche, die nur Mist verzapfen. Und selbst unter Bäckern und Metzgern soll es Unterschiede in Bezug auf die Qualität ihrer Arbeit geben. :-)

    „Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann, dass das Setzen eines Links so lange dauert.“

    Das kommt darauf an. Wenn es ein Artikel ist, der mit dem Online-Redaktionssystem geschrieben wurde, dauert es so lange, wie es dauert, hier einen Link einzufügen. Wenn es ein Artikel ist, der von Print automatisiert in Online übernommen wird, müsste man zunächst diesen Artikel in der Datenbank recherchieren, öffnen und nachbearbeiten. Das ist zeitaufwändiger, als du es dir offenbar vorstellst. Wenn du nun dazudenkst, dass der allergrößte Teil aller online sichtbaren Texte automatisiert importierte Print-Texte sind, kannst du dir sicher besser erklären, warum so wenige Links vorhanden sind.

    Das hat also nicht unbedingt etwas mit dem Wollen oder Nichtwollen einzelner Redaktionseinheiten zu tun sondern ist zunächst ein strukturelles Problem. Hauptaufgabe derjenigen, die das Projekt tragen, dürfte es in den nächsten Monaten und Jahren sein die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass immer mehr Zeit umgewidmet werden kann – zugunsten des Onlineprodukts (siehe @32).


  35. (35) Kommentar von Ralf @ 19. Januar 2008, 12:22 Uhr

    Wie lange es dauert einen Link zu setzen, hängt wohl davon ab WO man seinen Beitrag recherchiert und schreibt.
    Ein Blogger schreibt seinen Artikel meistens direkt in seinem Blog und recherchiert im Internet. Da ist es natürlich kein Problem eben mal eine Webseite aufzurufen oder den Tab zu wechseln um mit Copy&Paste den Link einzufügen.
    Print-Journalisten schreiben ihre Artikel meistens im Kopf und pinnen sie dann nur schnell ins System rein. Sie machen sich ein paar Notizen auf einen Block, haben vielleicht noch ein paar Fotos griffbereit. Der Artikel ist aber oft schon (fast) fertig wenn sie den ersten Buchstaben tippen.
    Da bedeutet es schon wesentlich mehr Aufwand „mal eben“ nochmal die passende Webseite zu öffnen. Oder zu kontrollieren ob die Internetadresse überhaupt richtig ist. Vor allem wenn ein superstolzer Vereinsvorsitzender im Interview zehnmal die Hohmmpätschaddrresse (Und wir ham da auch ne Hohmmpätsch. Gehnsema auf HaHaHatehpehdobbelbunktzweischrägstriche-wähwähwähpunnggt-flnikehasennullvierpunggt-dähehpunggtpfauUh…“)
    Mir wurden in den letzten Jahren so viele Internetadressen genannt, gemerkt habe ich mir davon absolut keine einzige.
    Es ist also schon ein großer Unterschied für welches Medium man schreibt. Vor allem wenn man schon seit zwanzig oder dreißig Jahren für ein bestimmtes Medium schreibt und sich dann umgewöhnen muss. Da wird dann halt schon mal aus reiner Gewohnheit „Weiter mit dem Kommentar auf Seite 2“ unter dem Artikel geschrieben.

    Ob man nun Geotags braucht oder nicht, lässt sich recht einfach beantworten. Dazu habe ich nämlich einen wirklich guten Satz gefunden. Sinngemäß lautet er: Die Gestaltung und Bedienung [eines Programmes] sollte sich immer nach den Bedürfnissen der Anwender richten und nicht nach dem, was man alles machen kann.
    Oder anders ausgedrückt: Less is more. Simplify your webpage. Auf unsere Webseite kommt nur was wir brauchen, nicht was dingdong macht.

    Ich hatte mal vor langer Zeit gesagt das es besser ist die Benutzer zu fragen was sie brauchen und was sie sich wünschen. Solche Entscheidungen sollten nicht von irgendwelchen Programmierern, PRlern, Visionären oder anderen „Entscheidern“ gefällt werden.
    DerWesten wollte ja auf Biegen&Brechen irgendwas mit Web2.0 machen. Da Kommentare alleine anscheinend nicht so richtig Web2.0ig sind, hat man halt noch Tagwolken und Geotags dazugekloppt.
    Mal davon abgesehen das Tagwolken sowas von unsinnig sind (Erklärung spare ich mir hier), haben die Leser von DerWesten sich Geotags offensichtlich nicht gewünscht. Und zu den Benutzern gehören nun einmal auch die Redakteure. Da diese die Geotags ebenfalls nicht nutzen, scheinen sie sich die auch nicht gewünscht zu haben bzw. sehen sie als nicht notwendig an.
    Also behält man Dinge die nicht genutzt werden weil sie irgendwie 2.0ig sind und man sowas haben muss? Vor allem dann, wenn die technische Umsetzung eher mangelhaft ist?
    Das ist wie ne Frau die in Highheels auf eine Bergwanderung geht. Kann man (bzw. Frau) machen. Sieht vielleicht auch heiß aus. Aber irgendwie ist es nicht das richtige Schuhwerk für diesen Zweck.

    Mag ja sein das du die Geotags ganz sinnvoll findest. Aber die Mehrheit scheint sowohl Benutzung als auch den Sinn&Zweck an sich als verzichtbar anzusehen. Also weg damit.


  36. (36) Kommentar von No more noise @ 19. Januar 2008, 15:44 Uhr

    @35 Aber sowas von auf gar keinen Fall!

    Unbenommen aller Handlingprobleme, der benötigten Angewöhnungszeit, der Zeit, die es brauchen wird, bis konsequent getagged wird, etc. Ausgerechnet die Verortung von Events, Personen und eben LOKALER NACHRICHTEN stellt das – wenn auch nicht neue – für den hiesigen Markt Einmalige am Westen dar. Das wegzuwerfen würde bedeuten, die Zukunft des Portals in die Tonne zu kloppen. Auch die der „Zeitung“ im Web.

    Zu unterstellen, die Bedürfnisse der Nutzer seien klar definierbar halte ich zudem für arrogant. Es ist alles andere als perfekt gemacht, aber es wird sich durchsetzen. Darauf würde ich wetten. Diejenigen die es derzeit weder interessiert noch es zu nutzen wissen dürfte die Tag-Box zudem kaum stören.


  37. (37) Kommentar von Ralf @ 20. Januar 2008, 01:53 Uhr

    Dummerweise sind diejenigen die die Geotags erstellen sollen eben diejenigen, die sich dieser Option verweigern. Somit kann man doch recht eindeutig die Bedürfnisse der Benutzer definieren: Sie benötigen was sie nutzen. Was sie nicht nutzen, benötigen sie nicht. Punkt.

    Zu versuchen ihnen vorzuschreiben was sie brauchen, ist nicht nur arrogant, sondern stellt den Benutzer als blöden Hirni hin, der keine Ahnung hat was er will und dem man mal zeigen muss was man so alles an tollem Zeugs in der Schublade hat.
    Es ist halt ein fataler Fehler anzunehmen man müsse nur auf ein paar Wortführer (PRlern, Propheten, Beratern) hören und die Masse würde blindlings folgen. Das beziehe ich nicht nur auf Web2-.0-Features, sondern z.B. auch auf die Umstrukturierung der Lokalredaktionen. Die rückläufigen Zugriffszahlen geben mir da irgendwie recht. Und das Sprichwort „Never touch a running system“ bewahrheitet sich einmal mehr.

    Man kann optimieren und verschlimmbessern. DerWesten ist eine Verschlimmbesserung ersten Güte. Anstatt auf Kundenwünsche zu reagieren und das Angebot dahingehend zu verbessern das es halt wirklich besser zum Kunden passt, hat man sich dazu entschlossen einem Schlagwort, einem Hype, einer Modeerscheinung zu folgen und die Berechtigung zu diesen Schritt aus den Jubelrufen ein paar weniger abzuleiten.

    Oder mal anders ausgedrückt: In einer Zeit des Strukturwandels, in der heute ungewiss ist ob es morgen noch eine halbwegs gesicherte Zukunft gibt, ist es eine verdammt blöde Idee eine Konstante abzuschaffen und sie durch ein wackeliges Konstrukt zu ersetzen.


  38. (38) Kommentar von Jens @ 20. Januar 2008, 14:34 Uhr

    @No more noise (33):
    Das Beispiel war ja gewählt um zu zeigen dass es besser bzw. überhaupt geht.

    Wenn es ein Artikel ist, der von Print automatisiert in Online übernommen wird, müsste man zunächst diesen Artikel in der Datenbank recherchieren, öffnen und nachbearbeiten. Das ist zeitaufwändiger, als du es dir offenbar vorstellst.

    Jetzt habe ich zwei Aussagen dazu:
    Eine, von einer Person, die es wissen müßte, lautet es wäre einfach, eine andere Aussage, von einer Person die ich nicht kenne, sagt es ist zeitaufwändiger als ich es mir vorstellen kann…

    @Ralf (35):

    Es ist also schon ein großer Unterschied für welches Medium man schreibt. Vor allem wenn man schon seit zwanzig oder dreißig Jahren für ein bestimmtes Medium schreibt und sich dann umgewöhnen muss. Da wird dann halt schon mal aus reiner Gewohnheit “Weiter mit dem Kommentar auf Seite 2″ unter dem Artikel geschrieben.

    OK, grundsätzlich stimme ich Dir dazu. Aber spätestens dann, wenn man mich darauf hinweist – dann korrigiere ich das doch und versuche es beim nächsten Mal anders zu machen.

    Ob man nun Geotags braucht oder nicht, lässt sich recht einfach beantworten. Dazu habe ich nämlich einen wirklich guten Satz gefunden. Sinngemäß lautet er: Die Gestaltung und Bedienung [eines Programmes] sollte sich immer nach den Bedürfnissen der Anwender richten und nicht nach dem, was man alles machen kann.
    Oder anders ausgedrückt: Less is more. Simplify your webpage. Auf unsere Webseite kommt nur was wir brauchen, nicht was dingdong macht.

    Grundsätzlich stimme ich Dir zu.

    Nur damit wirst Du nie Innovationen bekommen. Weil: Die kennt ja keiner, also fordert sie keiner, also macht sie keiner.

    DerWesten wollte ja auf Biegen&Brechen irgendwas mit Web2.0 machen. Da Kommentare alleine anscheinend nicht so richtig Web2.0ig sind, hat man halt noch Tagwolken und Geotags dazugekloppt.
    Mal davon abgesehen das Tagwolken sowas von unsinnig sind (Erklärung spare ich mir hier),

    Also unsinnig finde ich Tagwolken nicht. Sie sehen oft recht ästhetisch aus. Das sie meiner Meinung nach keinen (sontigen) rechten Nutzen haben ist eine andere Sache. ;)

    haben die Leser von DerWesten sich Geotags offensichtlich nicht gewünscht. Und zu den Benutzern gehören nun einmal auch die Redakteure. Da diese die Geotags ebenfalls nicht nutzen, scheinen sie sich die auch nicht gewünscht zu haben bzw. sehen sie als nicht notwendig an.

    Zumindestens werden sie von vielen, die über DerWesten berichten, als eines der innovativen Elemente bezeichnet. Und das sind sie ja auch. Und noch innovativer wäre es, wenn man sie vernünftig nutzen könnte.

    Mag ja sein das du die Geotags ganz sinnvoll findest. Aber die Mehrheit scheint sowohl Benutzung als auch den Sinn&Zweck an sich als verzichtbar anzusehen. Also weg damit.

    Das ist aber auch ein wenig das Henne- und Ei-Problem. Den Nutzen kann man meiner Meinung nach erst dann erkennen, wenn das auch vernünftig genutzt wird und nicht 80 % aller Artikel anscheinend die Friedrichstraße in Essen mitsamt einem großen Fragezeichen präsentieren.

    @No more noise (36):
    @35 Aber sowas von auf gar keinen Fall!

    Unbenommen aller Handlingprobleme, der benötigten Angewöhnungszeit, der Zeit, die es brauchen wird, bis konsequent getagged wird, etc. Ausgerechnet die Verortung von Events, Personen und eben LOKALER NACHRICHTEN stellt das – wenn auch nicht neue – für den hiesigen Markt Einmalige am Westen dar. Das wegzuwerfen würde bedeuten, die Zukunft des Portals in die Tonne zu kloppen.

    Wir können uns ja doch noch punktuell einigen. :)

    @Ralf (37):

    Dummerweise sind diejenigen die die Geotags erstellen sollen eben diejenigen, die sich dieser Option verweigern. Somit kann man doch recht eindeutig die Bedürfnisse der Benutzer definieren: Sie benötigen was sie nutzen. Was sie nicht nutzen, benötigen sie nicht. Punkt.

    Das hat jetzt was von „Ich will mir nicht die Zähne putzen“ eines Kleinkindes. Wenn ich einen Text schreibe der veröffentlicht wird (ich rede jetzt ausdrücklich nicht vom Blog), dann wird dieser Text mehrfach auf Rechtschreibung und Grammatik geprüft. Das will ich nicht wirklich, aber ich weiß, dass es notwendig ist.
    Es gibt auch viele andere Dinge die ich eher als lästige Pflicht ansehe – aber es sind halt auch Pflichten. Man könnte jetzt sagen, dass indirekt die WAZ-Mediengruppe es ins Pflichtenheft gepackt hat, dass Geotagging genutzt wird. Und das machen die meisten leider nicht.

    Zu versuchen ihnen vorzuschreiben was sie brauchen, ist nicht nur arrogant, sondern stellt den Benutzer als blöden Hirni hin, der keine Ahnung hat was er will und dem man mal zeigen muss was man so alles an tollem Zeugs in der Schublade hat.

    Du bist aber nicht in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis, mit einem Chef der Dir Aufträge und Anweisungen gibt, oder?


  39. (39) Kommentar von No more noise @ 20. Januar 2008, 21:21 Uhr

    @37 „Dummerweise sind diejenigen die die Geotags erstellen sollen eben diejenigen, die sich dieser Option verweigern.“

    Verstehst du es nicht oder willst du es einfach nicht kapieren? Das hat mit „verweigern“ viel weniger zu tun als mit dem vorhandenen Zeitbudget und seiner Verwendung. Hinzu kommt eine Art berufsbedingter „Hemmung“ (nicht „Verweigerung“). Viele Redakteure wägen ab, ob es wirklich Sinn macht, die Adresse eines Frauenhauses oder den Ort eines Suizids oder den Wohnort eines örtlichen Prominenten zu veröffentlichen, über den sie gerade schreiben. Bevor sie das Geotagging ohne Sinn und Verstand einsetzen, lassen sie es lieber. In meinen Augen ist das keine blinde „Verweigerung“ oder Beweis dafür, dass sie das Instrument so überhaupt nicht brauchen. Sie machen sich Gedanken und gehen einmal zu oft als zu wenig auf Nummer sicher. Daraus eine Verweigerungshaltung abzuleiten ist abstrus. Punkt.

    Ich machs mal kurz: Folgte man deiner Argumentation und der sich darin ausdrückenden Risikobereitschaft würden wir heute alle noch glauben, die Erde sei eine Scheibe und ein Mal im Monat den Zehnten abführen. Da bin ich ganz bei Jens.


  40. (40) Kommentar von Jens @ 20. Januar 2008, 21:31 Uhr

    @No more noise (39):

    Hilfe, wir sind immer mehr einer Meinung. ;)

    Es versteht sich von selbst, dass z.B. bei Frauenhäusern, dem Ort eines Suizides oder ähnlichem eben keine Geotags gesetzt werden können. In der Ursprungsvariante dieses Postings hatte ich das sogar am Rande (beim Baupfusch-Artikel) erwähnt. Nur wollte ich nicht nur andauernd einige Zeilen über die Geotags schreiben, deswegen habe ich das rausgekürzt.


  41. (41) Kommentar von Briefeschreiber @ 2. Februar 2008, 12:32 Uhr

    ich hab ja diesen tollen newsletter vom westen. der plöppert da jeden tag rein und und ich weiß nicht mehr wirklich seit wann… jedenfalls steht jeden tag als erstes was zu kyrill. irgend ne ausführlichere reportage vermute ich.

    das unwichtigste zu erst, führt mittlerweile dazu dass der newsletter in der täglichen email-flut einfach nur noch gelöscht wird .. altes thema = unaktueller newsletter = löschen.

    ist das so geplant? :)


  42. (42) Kommentar von Jens @ 2. Februar 2008, 12:42 Uhr

    @Briefeschreiber:
    Da gab es (ein Jahr nach Kyrill) mal ein gut gemeintes Special zu.
    Wenn man das nicht rausnimmt, dann ist das natürlich suboptimal. Selber habe ich das noch nicht sehen können, weil ich den normalen Newsletter nicht abonniert habe.


  43. (43) Kommentar von Briefeschreiber @ 2. Februar 2008, 16:08 Uhr

    seit heute gibts karneval… ist das jetzt extrem schnell reagiert oder zufall? :)

    ich find diese newsübersichten ganz praktisch, da man immer wieder mal was unwichtigeres entdeckt, was im sonstigen newsflow unterging.


  44. (44) Kommentar von Jens @ 3. Februar 2008, 15:34 Uhr

    @Briefeschreiber:
    Gute Frage – sobald man immer wieder mal über deren Demenz-Fehler berichtete, war der auch weg. Aber Karneval bietet sich eitlich jetzt schon an, insofern dürfte es wohl doch eher ein Zufall gewesen sein.


  45. (45) Trackback von fimpern.de @ 12. Februar 2008, 20:46 Uhr

    DerWesten – leichter Aufwärtstrend…

    tja – so regelmäßig schauen ja verschiedenste Leute nach dem Stand der Dinge bei DerWesten.de Auch ich habe mal wieder in die Statistik der Anzahl “User” geschaut und konnte einen ganz leichten Aufwärtstrend feststellen…


  46. (46) Trackback von Pottblog @ 3. März 2008, 12:24 Uhr

    WAZ Bochum im Internet: Unzulänglichkeiten systembedingt?…

    Mitte Januar veröffentlichte ich den Artikel WAZ Bochum macht auf Online: Ein Samstag voller Unzulänglichkeiten und berichtete über die unzulängliche Internet-Nutzung der WAZ-Lokalredaktion Bochum im Rahmen der Internetpräsenz …


  47. (47) Pingback von BarCampRuhr (Session): Gute Blogger, schlechte Blogger. - Diatriba @ 18. März 2008, 22:40 Uhr

    […] der WAZ Mediengruppe, derWesten.de. Den meisten nicht ganz unbekannt, sorgte es doch für viel Wirbel und Kritik. DerWesten.de ist ein Newsportal mit lokalem Bezug und auch Weblogs, die wohl in […]


  48. (48) Pingback von Was bedeutet Hierarchie? | Religion24 @ 30. September 2011, 19:36 Uhr

    […] der Kirche als solche von Gott gewollt und deshalb als unwandelbare Ordnungsstruktur angesehen wird.Hierarchie ist ein aus dem Griechischen abgeleiteter Begriff und bedeutet wörtlich "heilige Herrsch…gewollt und deshalb als unwandelbare Ordnungsstruktur angesehen wird. WordPress › […]


  49. (49) Pingback von DerWesten aktualisiert das Portal m.derwesten.de (die “Smartphone”-Ausgabe) – sieht gelungen aus! » Pottblog @ 5. Dezember 2012, 18:43 Uhr

    […] Print-Ausgabe dazu finden kann. Leider gibt es den online nicht, was irgendwie ein bisschen an den Samstag voller Unzulänglichkeiten erinnert. Auch ein Liveticker bringt nur dann etwas, wenn da was live getickert wird – und […]


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