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Jens Matheuszik — 29. Dezember 2007, 07:23 Uhr

1,7 % – meine persönliche Inflationsrate


Die Preise steigen – das ist irgendwie nichts neues, und wenn die Discounter die Preise für Grundnahrungsmittel wie Butter und Milch erhöhen, dann landet das ganze auch als Beitrag in der Tagesschau. Sinken die Preise jedoch wieder, dann wird nicht drüber berichtet. Faszinierenderweise sind z.B. im noch laufenden Jahr die Benzin- und Ölpreise angeblich gesunken

Neben der „amtlichen Inflationsrate“, die vom Statistischen Bundesamt ausgerechnet und bekanntgegeben wird gibt es jedoch noch eine „gefühlte Inflation“, die um einiges höher liegt. Da wird der Euro zum Teuro – und jeder kennt schließlich entweder aus eigener Erfahrung oder aber aus dem Bekannten- und Freundeskreis Gegebenheiten wo irgendwelche Händler, Restaurants o.ä. mal einfach auf den Preisschildern die Währung DM durch den Euro ersetzt haben.

Das statistische Bundesamt hat nun bekanntgegeben, dass die Teuerungsrate im Jahr 2007 vermutlich bei 2,2 % liegt. Damit ist die Inflation auf dem höchsten Stand seit 1994.

Das viele Leute persönlich einen viel höheren Eindruck haben liegt daran, dass gerade die Waren des täglichen Bedarfs teurer geworden sind. Das ist auch das Phänomen beim DM/Euro-Wechsel, denn der sogenannte „statistische Warenkorb“ wich deutlich von der gefühlten Verteurung durch den Euro, der dadurch zum Teuro wurde, ab. Was aber auch z.B. daran liegt, dass zur Euro-Einführung einige Preise ganz genau umgerechnet wurden – z.B. die Mieten, die meistens zum größten Ausgabeposten gehören und somit im Preis stabil geblieben sind.

Wer dem statistischen Warenkorb nicht traut (da tauchen z.B. Produkte/Dienstleistungen wie tiefgefrorene Kaninchenteile, Sultaninen, grüne Paprikaschoten, Zigarillos, Miederhöschen aus synthetischer Faser, Braunkohlebriketts, das Abschleifen von Parkettfußböden, Ölofen, Heizdecken, Drückergarnituren, Vitamin-C-Brausetabletten, S-VHS-Videorecorder, Farbnegativfilme, Wettgebühren, die Kosten für die Vergrößerung von einem Kleinbildfarbfilmes usw. auf), kann sich jetzt jedoch zu mindestens die Gewichtung des Warenkorbes selber festlegen:

Persönliche Inflation
Dazu gibt es auf der Internet-Seite des statistischen Bundesamt den persönlichen Inflationsrechner, wo man die eigenen Warengruppen persönlich gewichten kann. Bei mir kommt dann als Ergebnis heraus, dass im Vergleich zum Vormonat im Juli 2007 meine persönliche Inflationsrate bei 1,7 % lag und nicht bei 1,9 %, wie es allgemein der Fall war.

Schade nur, dass es diese Berechnung nicht auch schon für’s ganze Jahr gibt, damit man seinen persönlichen Wert mit den prognostizierten 2,2 % für das Jahr 2007 vergleichen kann. Am 31. Januar 2008 wird es jedoch die ersten Schätzungen für das Gesamt-Jahr 2007 geben (auch Silvester wird noch konsumiert…) und am 29. Februar 2008 soll es dann die endgültigen Zahlen für 2007 geben. Vielleicht ist dann ja auch der persönliche Inflationsrechner aktualisiert.

Noch schöner wäre es übrigens, wenn man nicht nur die einzelnen Waren- bzw. Dienstleistungsgruppen gewichten könnte, sondern auch in den einzelnen Gruppen des gesamten Warenkorbes bestimmte Dinge auswählen bzw. ausschließen könnte.
Die oben genannten Sachen/Dienstleistungen kaufe/nutze ich z.B. eher selten bis gar nicht… ;)


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Frank @ 29. Dezember 2007, 09:56 Uhr

    Dazu ist auch der hier sehr interessant:
    http://jens.familie-ferner.de/archives/324-Die-gefuehlte-Inflation-Dummsinn-pur.html


  2. (2) Kommentar von Jens @ 30. Dezember 2007, 16:06 Uhr

    @Frank:
    Das ist halt das Problem der „offiziellen“ Inflationsrate. Was da Produkte/Dienstleistungen wie die Vergrößerung von einem Kleinbildfarbfilm noch zu suchen habe frage ich mich schon.


  3. (3) Kommentar von jan @ 10. Mai 2010, 18:05 Uhr

    Die offizielle Inflationsrate mag ja ein guter Anhaltspunkt für die Veränderung der Preise (genauer des Verbraucherpreisindexes) sein.
    Die individuelle Infaltionsrate (gemeint ist hier nicht die gefühlte IR) kann durchaus um Plus/Minus 100% darum schwanken. Mittelwerte sind wenig aussagekräftig (Inflationsrate) um treffend Bevölkerungsgruppen zu beschreiben.
    Noch eine Prognose: Die Entscheidung der EU am 09.05.2010, quasi die EZB entsprechend der FED in die „quantitative Lockerung“ Pflicht zu nehmen, wird in den nächsten Monaten und Jahren die Inflation im Euroland in ungeahnte Höhren treiben.


  4. (4) Pingback von Persönliche Inflationsrate berechnen, Inflationsrechner @ 17. Oktober 2012, 14:58 Uhr

    […] Versuchen regelmäßig bemerkenswert.Weitere Meinungen zum Inflationsrechner von DestatisPersönliche Berechnung erklärt Autor: Robert Hartl (bei Google+) 17.10.2012 Kommentieren Trackback-URL Jetzt News Feed […]


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