DerWesten: GeoTagging – sinnvoll oder nicht? (am Beispiel des ÖPNV-Blogs)
Im Artikel Neues Genöle in Sachen DerWesten erwähnte ich auch das sogenannte GeoTagging und verwies auf einen entsprechenden Artikel bei Tom’s Diner.
Angesichts meines ÖPNV-Geblogges im Westen habe ich das Geotagging etwas ausführlicher getestet. Ansonsten habe ich das ja immer nur nachträglich für irgendwelche Lokalredaktionen gemacht, die ihre Artikel selber nicht getaggt haben, obwohl diese doch am ehesten wissen sollten, wo sich das ganze abgespielt hat.
Der Beitrag Bogestra-Testfahrer: Wo ist eigentlich der Knüwerweg? widmet sich (man kann es erahnen…) der Frage wo (in Bochum) der Knüwerweg liegt. Für so etwas ist das Verorten von geographischen Informationen natürlich ideal. Klickt man den obigen Beitrag an, findet man unterhalb der Ãœberschrift einen kleinen Link der mit „GEOTAGGED ANZEIGEN“ beschriftet ist. Klickt man darauf, öffnet sich ein neues Fenster, in dem man erkennen kann, inwiefern der Beitrag lokalisiert wurde:
Die Karte selbst (die von der Essener Firma klicktel stammt) kann man bei Bedarf vergrößern und sich auch als Satellitenbild anschauen:
In dieser oben abgebildeten höchsten Auflösungsstufe für die Satellitenbilder kann man zumindestens anhand des von mir angelegten Positionsrahmens erahnen, wo denn die Haltestelle Knüwerweg ist. Insofern ist Geotagging schon eine sinnvolle Sache.
Das es jedoch auch ein wenig besser geht zeigt meiner Meinung nach Google Maps:
Nicht nur, dass dort meiner Meinung nach die schematische Kartendarstellung besser ist (da dort der Knüwerweg besser zu erkennen ist), ist dort auch die Auflösung der Satellitenbilder besser. In der höchsten Auflösung von Google Maps kann man sogar die Bushaltestelle direkt erkennen und auch das Haltestellenhäuschen erblicken:
In Sachen Geotagging dürfte Google Maps (nicht nur aufgrund der meiner Meinung nach intuitiveren Bedienung) sich eher empfehlen als das Klicktel-System bei DerWesten.de. Für die groben Details reicht das zwar aus, aber die Qualität von Google Maps ist doch deutlich besser.
Da fragt man sich nur, warum beim Geotagging die WAZ-Mediengruppe nicht auch die Google-Lösung nutzt – schließlich erlaubt eine Programmierschnittstelle die Einbindung von Google Maps in eigene Webapplikationen – auch und ausdrücklich für kommerzielle Zwecke.
PS: Die hier verwendeten Screenshots von den entsprechenden Seiten sind auf die Darstellung im Pottblog optimiert (d.h. auf 410 Pixel Breite geändert). Zur Sicherheit sollte man sich die Karten im Original anschauen um die Unterschiede besser feststellen zu können.
Die Idee mit dem Geotagging auf derWesten fande ich sehr gut. Leider wird es von, zumindest der Oberhausener Redaktion, mal gar nicht eingesetzt. Das finde ich echt schade. Ab und zu mache ich mir die Mühe und verorte den Artikel. Wird aber immer seltener. So ohne Tagging ist die Box einfach Platzverschwendung…
@Klaudia:
Da kann sich die Redaktion von OB zur Redaktion von BO einreihen, denn in Bochum passiert das auch eher selten. Ich habe daher auch schon den einen oder anderen Artikel verortet, aber manchmal frage ich mich schon, warum ich mir die Mühen machen soll, wenn das doch den Erstellern des Artikels umso leichter fallen sollte.
Naja, wenn man es ganz eng sieht, sind die Texte ja gar nicht „ge-geotagged“, also mit einem (auch für andere sichtbarem) GeoTag versehen.
Wenn ein Artikel mit GeoTags versehen wurde, sollten diese doch auch sichtbar sein. Bei DerWesten und auch Deinem Blog dorten, sind einige Texte zwar geocodiert für die interne Kartenansicht, aber nicht mit GeoTags versehen.
Ich frage mich ja schon seit längerem, warum die Geoinformationen dort so verschleiert werden, dass sie nur innerhalb von DerWesten angezeigt werden können, aber nicht die üblichen GeoTags verwendet werden. Ich vermute dabei den gleichen Grund, aus dem die RSS-Feeds auch keine vollständigen Texte enthalten.
@Andreas F.:
Du meinst, dass man die Breiten- und Längenangaben öffentlich machen sollte, damit man sie ggf. mit anderen Programmen abgreifen kann?
Wäre vielleicht irgendwofür nutzbar (ich wüßte jetzt spontan nicht wofür), aber man muß natürlich auch verstehen, das man dort Leute auf die eigenen Webseiten ziehen will, was wohl auch der Grund für die eingeschränkten RSS-Feeds ist.
Ja genau. Geotagging meint, Objekte mit für andere sichtbaren GEO-Tags auszuzeichnen. Oft zeigt sich erst durch Mashups, welche Sachen damit dann irgendwann möglich sind. Beispiel: Irgendwer hat die mit Geotags versehenen Flickr-Bilder auf Google-Maps dargestellt, lange bevor Flickr das selber machte.
Wenn DerWesten/WAZ tatsächlich die Leute damit auf die eigenen Seiten ziehen will, wäre das ja ein klassisch-negatives Beispiel für AAL (Andere Arbeiten lassen) und althergebrachte „Verlagsdenke“.
Die Sicht- und Auffindbarkeit für andere finde ich sehr wichtig. Mit Google-Maps funktioniert’s. Und, bisher noch eher selten, aber doch immerhin gelegentlich kommen darüber Leute auf meine Website. Ich habe gerade angefangen mit den Maps zu experimentieren und sehe jetzt schon Vorteile.
Vor Kurzem wurde mir ein anderes Geotaggging-System angepriesen, kann mich leider an den Namen nicht mehr erinnern. Sah schick aus, aber Google hat einfach mehr Nutzer. Das ist für mich als Websitebetreiberin ausschlaggebend. Hinzu kommt die Qualität des Kartenmaterials und das sich ständig erweiternde Funktionalitätenspektrum.
Um zum Ausgang zurückzukommen…ich finde keinen Sinn darin, die Geotags nicht preis zu geben. Und das AAL-Prinzip ;-) sollte zumindest nicht schon beim Start einer neuen Plattform praktiziert werden Man muss doch mit gutem Beispiel voran gehen.
@Andreas:
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Dabei wäre das doch sinnig, wenn ich z.B. alle Ruhrgebiets-Geotags hier in eine Karte einbauen würde, man dann draufklicken kann und dann im Westen landet. Wäre doch für die auch gut.
@Klaudia:
Wie funktioniert das denn mit den eigenen individuellen Google Maps? Muss man dafür viel Ahnung haben?
@Jens:
viel Ahnung nicht. Es ist eigentlich ganz einfach:
1. Falls du noch keinen Account hast meldest du dich bei Google an
2. du gehtst auf maps.google.de
3. du klickst auf „Meine Karten“
4. du klickst auf „Neue Karte erstellen“
5. du füllst alles notwendige aus
6. um einen Pin zu platzieren klickst du auf den Bearbeiten-Button
7. auf der Karte rechts neben den Navigationselementen wählst du den button „Ortsmarke hinzufügen“
8. du suchst den Ort und fügst deine Infos in das kleine Fenster, das sich beim Klick auf die Ortsmarke öffnet
9. verlinken
10. fertig
Du kannst die fortwährend aktualisierte Karte dann in deine Website importieren indem du den Quelltext an entsprechende Stelle setzt. Den Quelltext findest du rechts über der Googlekarte „URL zu dieser Seite“
So habe ich das im Moment bei mir umgesetzt. Schön finde ich’s weil’s immer aktualisiert ist und öffentlich sichtbar.
Vorher hatte ich die WP-Plugins Plug’n’Play Google Map und Geo. Damit kann man jeden Artikel direkt in WP verorten. Die einzelnen Tags werden dann auf einer Karte zusammengeführt. Ist aber nicht öffentlich.
@Klaudia:
Danke!
Inwiefern sind denn die Karten mit den Plugins nicht öffentlich? Kann nur ich die dann sehen und kein Besucher der Seite?
Die Plug-in Karte ist natürlich für alle Besucher deiner Website sichtbar, aber nicht via Google auffindbar.
via Google eingebette Karten sind auch über die Google-Maps Site auffindbar, sofern du sie als öffentlich kennzeichnest. D. h. wenn deine Karte in etwa „ÖPNV im Ruhrgebiet“ heißt, würde sie bei entsprechenden Suchbegriffen in der Ergebnisliste auftauchen.
@Klaudia:
Danke! Wenn es jetzt noch möglich wäre, das man sich bei einer solchen Karte automatisch eintragen kann (nicht nur der „Kartenverwalter“), dann könnte ich das für etwas nutzen, was mir schon geraume Zeit vorschwebt…
Wäre vielleicht irgendwofür nutzbar (ich wüßte jetzt spontan nicht wofür),
Konkretes Beispiel: Viele besitzen, so wie ich auch, ein Navi von Medion (GoPal o.ä.). Diese arbeiten mit WindowsCE, was es sehr leicht macht dafür Software zu schreiben und zu installieren.
Mittlerweile gibt es zahlreiche (kostenlose) Anwendungen die sich mit POIs (Point Of Interrests) beschäftigen. Diese POIs liegen im Klartext als Längen/Breitenangaben vor. Man könnte also die GeoTags problemlos in sein Navi überspielen und sich so bequem zu verschiedenen Orten führen lassen. Ich denke da mal an gute Parkmöglichkeiten bei Konzerten, Haltestellen (ein Navi kann man auch ohne Auto benutzen!), Restaurants, Clubs usw.
Wäre es nicht klasse wenn man alle Haltestellen einer Stadt als POIs in seinem Navi hätte und nicht mehr suchen müsste?
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Wenn du bei Google-Maps bist, klicke mal auf den Link „Zusammenarbeiten“ unterhalb der Liste mit den Karten. Dort kannst entweder bestimmte Personen als „Mitarbeiter“ einladen oder die Karte für alle zur Bearbeitung frei geben.
Probier diese Karte mal aus. Normalerweise müsstest du die bearbeiten können (wenn du eingeloggt bist)
@Ralf:
Das klingt sinnvoll, da hast Du recht.
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Google Maps:
Habe ich entdeckt. War zwar nicht in der Lage kurzfristig dort z.B. einen bestimmten Punkt zu markieren, aber das geht ja auch irgendwie.