Neues Genöle in Sachen DerWesten
Nachdem mir ja vor einiger Zeit vorgehalten wurde, ich würde über DerWesten.de, das Internet-Portal der WAZ-Mediengruppe nur nölen, will ich diesem falschen Ruf auch gerne weiter entsprechen!
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Aktuelle DerWesten.de-Blogschau:
Abgesehen davon, dass endlich die bevorzugten Städte in der Stadtnavigation über den User Account und nicht über zerbröselnde und nur kurz anhaltende Cookies gespeichert werden, fragt Don Alphonso in der Blogbar, ob es jemanden gibt, der:
1. Gibt es dagegen jemanden, der derwesten richtig toll und gelungen findet?
2. Ist da etwas Wegweisendes, das ich übersehe, und das zumindest den früher formulierten Ansprüchen an eine radikale Neukonzeption des Lokaljournalismus im Netz so halbwegs entspricht?
3. Findet jemand die Blogs von derwesten genussvoll lesbar?
Die Antworten dort sind eher ernüchternd. Zu Punkt 2 könnte man das Geo-Tagging nennen, wobei das meiner Meinung nach jedoch noch nicht wirklich vernünftig läuft. Nicht vernünftig ist es auch, dass zu einem Thema manchmal auch ein zweiter Bericht und/oder ein Kommentar publiziert wurde – aber statt mit einem direkten Link darauf zu verweisen, findet man den hardcodierten Text „Kommentar Seite 2“. Suboptimal.
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Tom’s Diner nimmt sich einem der Alleinstellungsmerkmale vom Westen an – dem sogenannten Geotagging. In der Theorie können quasi alle Artikel auf einer Landkarte einsortiert werden, so dass man gleich erfährt, wo etwas geographisch passiert (ist).
Dort werden zwar meiner Meinung nach die falschen Schlüsse gezogen, aber praktisch ist das Geotagging momentan noch nicht. Wenn ich meine eigene Profilseite aufrufe, dann will ich die gegeotaggten (okay, ich sollte vielleicht doch lieber den Terminus „Verortung“ verwenden – sieht sprachlich besser aus) Artikel in meiner Umgebung sehen. Und nicht alle Profile im Ruhrgebiet. In den ersten vier, fünf Stunden nach dem Start des Westens war das noch übersichtlich. Jetzt ist es nicht mehr.
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Peter Kröner hat sich hingegen mal die sogenannten Tag Clouds im Westen genauer angeschaut – nachdem er sie endlich mal auf der Startseite gefunden. Sehr amüsant…
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Bei dpetereit.de hingegen erfährt man etwas über die Bloggerei im Westen (was ich ohne Beurteilung des dortigen Sachverhaltes u.a. aufgrund einiger Mails die ich zum Beitrag DerWesten und die 300,- Euro Blogger-Frage für plausibel halte).
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Ich bin nicht der Meinung, dass ich über den Westen nur nölen würde. Man muss sich da einfach mal nur z.B. den Beitrag zum Start des Portals lesen, den ich zu einem Zeitpunkt geschrieben habe, als ich das alles noch sehr positiv gesehen habe. Natürlich gibt es beim Start eines komplett neuen Internet-Portals immer wieder Schwierigkeiten, technische Unzulänglichkeiten und dergleichen mehr. Einen klinisch reinen fehlerlosen Auftritt hat wohl auch niemand erwartet.
Wenn ich dann jedoch gelegentlich die eine oder andere konstruktive Kritik äußere – sowohl hier im Pottblog als auch an anderer Stelle wie auch per eMail (dort dann gleich mit ausführlichen Listen) – dann empfinde ich es schon als schade, wenn dann das ganze nur als „Genöle“ bezeichnet wird.
Ich persönlich halte von der Grundkonzeption sehr viel, halte jedoch die derzeitige Umsetzung für suboptimal. Und das ist nett ausgedrückt. Ich hoffe, dass das noch besser wird, zum Teil sind ja Verbesserungen zu beobachten. Angesichts des jetzigen Zustandes wundert es mich aber nicht, dass die Userzahlen der Community dort verharren und die fast zeitgleich gestartete neue Community der SPD ohne große Plakatierungen und Werbeaufwand mal eben die Nutzerzahlen des Westens deutlich im Tausenderbereich überschritten hat. Dort hat man aber auch nicht das Gefühl an einem Live-Betatest teilzunehmen, denn Funktionen die noch nicht funktionieren werden erst nach und nach freigeschaltet (so gibt es seit gestern die neuen Blogs und Gruppen dort). Dort läuft zwar auch noch nicht alles gut, aber deutlich besser als im Westen.
Wozu Geotagging, was bringt das für einen Nutzen?
In einem globalen Portal mag es noch spaßig sein, obwohl ich es da auch unwichtig finden würde. Aber bei derwesten.de: Ob einer aus Castrop oder aus Wanne schreibt; wen juckt’s?
@Herr Wieland: Geotagging finde ich gerade bei so lokalen Themen spannend. Wenn sich z.B. die Meldungen über Einbrüche und Raubüberfälle um meine Wohnung herum häufen würden, wäre das eine deutliche Entscheidungshilfe, was einen Umzug angeht.
@Herr Wieland: Ab in die vierte Ecke und schämen. ;-) Man Geomarkiert doch nicht den Ort des Schreiberlings, sondern den Ort/Platz, über den geschrieben wird.
Aber egal ob mit oder ohne Geotagging, ich finde es tatsächlich ebenfalls unwichtig, was jemand über Gelsenkirchen-Schalke oder Herne-Wanne schreibt.
Das Geotagging von DerWesten ist im Moment ein gutes Beispiel für eine schlechte Umsetzung. So ist es zumindest nicht völlig sinnlos. :)
[…] empfehlenswert:wie das mit dem geld aussieht…. einen ueberblick zu reaktionen erhaelt man beim pottblog und der knaller ist das hier (man achte das datum): "Sierra antwortete am 31. Okt, […]
Warum sich über das unsinnige (weil für ortsfremde Leser unnütz und für Ortskundige sinnlos) Geotagging das Maul zerreissen, wenn die technische Basis mit Trackback- und Kommentar-Skripten, die einfach nur sauschlecht programmiert sind, nicht funzt???
Da gibt’s – ausser einem kompletten Relaunch – nix mehr zu verbessern, was ja auch durch die zunehmende Absenz der Mods in den Foren ausgedrückt wird. Das Ding steht kurz vorm schleichenden Aus.
@porschekiller: Tsss… nur weil für Dich Geotagging unnütz und sinnlos ist, muss das ja nicht für Andere auch so sein.
Die „technische Basis“ was immer damit gemeint ist, ist ja im Vergleich eher nichts besonders, warum sollte man darüber noch mehr schreiben als schon erfolgte? Die WAZ bleibt sich bei ihren Projekten halt treu – so scheint es mir.
@Herr Wieland:
Es geht mir weniger um die User (wobei ich es da schon interessant finde zu erfahren, wer aus meiner Nähe kommt), sondern primär um die Nachrichten.
Ob nun das von Lukas zitierte Beispiel oder aber die Erwähnung eines Flohmarktes, der Bericht über ein geplantes Einkaufszentrum usw.usf. – mittels der Karten wird das ganze viel deutlicher.
@Andreas F. (3):
Sehr fies formuliert. Leider zutreffend.
@porschekiller:
Wenn man weiß wie, kann man Trackbacks ja doch nutzen.
@Andreas F. (6):
An sich ist die technische Basis von ihren Grundmöglichkeiten her ja nicht schlecht.
Also, ich habe ja durch Dich die Seite kennengelernt und hab bislang noh nicht drüber gebloggt, denn ich wollte sie erstmal erkunden. Ich mache das nun seit Beginn der Seite und ich finde sie wirklich nicht schlecht. Ich hab ein Beispiel. Ich wohne in Hagen und arbeite den ganzen Tag in Witten. Ich benötige den ganzen Tag die News aus Witten und dabei geht einem völlig die Stadt flöten, in der man eigentlich lebt. Ich weiß kaum noch etwas aus Hagen. Mit dieser Seite aber, kann ich mich wirklich in ein paar Minuten bestens informieren. Natürlich hätte ich das vorher vielleicht auch gekonnt, aber ich hab es nicht genutzt und da finde ich hat der Westen bei mich erreicht. Es ist bequem, die Texte sind Artikel sind gut sortiert. Natürlich gibt es immer etwas, was man noch verbessern müsste, aber im Ganzen finde ich diesen Service sehr gelungen. Ich muss aber auch dazu sagen, das ich bislang noch keine Lust hatte den Community-Teil zu nutzen, reizt mich nicht so.
Also, lasst uns dieser Seite noch ein paar Monate Zeit geben ich zu entwickeln. Aus meinem Browser ist sie nicht mehr weg zu denken und aus Deinem doch auch nicht mehr ;-).
Liebe Grüße
Kai
@Kai:
Grundsätzlich finde ich die Seite ja vom Konzept her auch gut. Und weil ich das ganze was das bedeutet so gut finde, finde ich halt manche Mängel einfach nur schade.