Malte vom Spreeblick wird MeP
Der kurze und knappe Beitrag Ein neuer Grüner erklärt, dass Malte Welding vom Spreeblick jetzt Mitglied einer Partei (MeP) wird – wie man es sich anhand des Beitragstitels wohl denken kann Mitglied der Grünen.
Er begründet dies mit dem Eintreteten der Grünen für Bürgerrechte und den geplanten Kampf gegen den Überwachungsstaat.
Das finde ich gut!
Zwar bin ich politisch nicht unbedingt auf einer Wellenlänge mit den Grünen (und daher auch in einer anderen Partei), aber ich finde es gut, wenn Leute sich nicht nur eine politische Meinung bildern, sondern versuchen auch etwas an den herrschenden Verhältnissen zu ändern. Mag sein, dass man unter Umständen damit nicht sofort erfolgreich ist – aber alleine der Versuch zählt schon.
Ich zitiere dazu einfach mal die-beste-band-der-welt.de (Die Ärzte):
„Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn Sie so bleibt.“
Du erinnerst mich an was. Aber es ist fast wie mit dem Kinder kriegen. Irgendwie passt es nie.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Mitgliedschaft in einer Partei so ziemlich der falscheste Ansatz ist, irgendwas geändert zu kriegen. Allein die Vorstellung, in meinen biographischen Notizen den Hinweis „Mitglied der Partei XY“ lesen zu müssen, beunruhigt mich heftig.
Ui. Lukas. Um etwas zu ändern brauchst Du Macht. Und die bekommst Du – in relevantem Umfang – nur via Partei. Zumindest in Deutschland.
Tja…. Wenn’s ja so einfach wäre… Für mich gibt es momentan keine ernsthaft wählbare Partei.
Grundsätzlich stehe ich ja sowohl Grün als auch Rot (gemäßigt, d.h. SPD) nah, aber kombiniert in Bundesverantwortung… nee. Und seit der Abstimmung vom 9.11. (mal wieder ein 9. November…!) ist die SPD ebenfalls durch.
Was nun??
Und das betrifft allein das aktive Wählen, vom passiven mal ganz zu schweigen — da sind meine Kriterien ja noch enger gefasst.
@50hz: Vielleicht bin ich naiv, aber ich glaube, dass ich schon mit meinem kleinen Blog mehr Leute erreichen kann, als wenn ich bei irgendeinem Parteitag unter ein paar hundert Delegierten hocke.
@Lukas:
Als Delegierter auf dem SPD-Bundesparteitag hättest Du unter Umständen den SPD-Beschluss zur Einführung des Tempolimits verhindern können. Du alleine als kleiner Delegierter.
Aber Delegierter muss ja nicht Endzustand sein. Ich denke viele in der Politik haben mehr Möglichkeiten etwas zu beeinflussen als die erfolgreichsten deutschen Blogger zusammen.
Delegierter ist schon ein bisschen wenig als Ziel. Ein Landtagsmandat irgendwann sollte schon Dein Ziel sein.
macht bekommen ist nicht die schwerste übung. sich auf dem weg zur macht die freiheit zu erhalten, eigenständige und (politisch) unpopuläre entscheidungen treffen zu können ist doch das eigentliche problem. zumal man die macht nicht alleine hat, sondern allen möglichen interessengruppen unterliegt und sich hier für eine seite entscheiden muss.
die grünen sind das beste beispiel. ^^
allerdings muss man sich tatsächlich die frage stellen, ob aktionismus in einer größeren volkspartei nicht wesentlich effektiver wäre als bei den grünen… immerhin sind die ständig an der macht und zeichnen sich für die stetige erhöhung der überwachung des bürgers verantwortlich.
mittlerweile werden die gesetze ja sogar schon über die hintertür im bundestag durchgedrückt.
@Jens: Ich hätte durchaus fürs Tempolimit gestimmt – und trotzdem keinerlei Auswirkung darauf gehabt, dass diese Partei die Vorratsdatenspeicherung feiert wie die Wiederkehr Brandts. Da habe ich ja als Wähler ungefähr genauso viel Macht.
Zitat von Briefeschreiber: macht bekommen ist nicht die schwerste übung. sich auf dem weg zur macht die freiheit zu erhalten, eigenständige und (politisch) unpopuläre entscheidungen treffen zu können ist doch das eigentliche problem.
Genau das ist das Problem. Wer weiß wie die fahnenhafte Haltung der Grünen wäre, wenn Sie mit in der Regierung sitzen würden. Es gibt viele Wählerstimmen die man mit einem Kurs gegen Datenspeicherung/Onlinedurchsuchung fangen kann, also nichts wie ran da. Was sich später von Wahlversprechen und Parolen bewahrheitet steht auf einem ganz anderen Blatt.
@50hz:
Das war ja nur ein konkretes Beispiel, wo es meines Wissens eine 2 Stimmen-Mehrheit gab. Eine Ja-Stimme die zur Nein-Stimme geworden wäre, hätte das ganze aufgrund von Stimmengleichheit gekippt.
@Briefeschreiber:
Interessante Frage: Wo setzt man eher seine Ziele durch? Dort wo man sich mit dem Herzen verortet oder dort wo der Verstand am ehesten die Chance dazu sieht?
@Lukas:
Du Beispiel-Kaputtmacher! Aber Du hättest theoretisch ja nicht nur Delegierter sein können, sondern auch MdB und Dich entweder gegen VDS entscheiden können, für VDS oder gar für VDS und Dich etwas mit einer öffentlichen Aussage blamieren können. Das jedoch diese öffentliche Erklärung kaum einer mitbekommen hat ist natürlich ärgerlich.
@Thommy:
Das ist leider bei allen Parteien so. Nicht nur bei den Grünen, sondern auch bei der FDP, der Linken, der CDU/CSU und natürlich auch bei der SPD.