Zum 9. November 1989
Schon vor ein paar Tagen hörte ich von dieser Anekdote in einer Fernsehsendung zum Mauerfall vom 9. November 1989. Gestern konnte ich sie in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) noch einmal lesen und bei DerWesten.de ist das ganze auch online verfügbar.
Es geht dabei um ein Erlebnis des (damaligen) Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, das im Interview wie folgt beschrieben wird:
„Weizsäcker: Ich bin am Morgen nach der Maueröffnung über den Potsdamer Platz in Berlin-Mitte gelaufen, damals ein großer leerer Platz in Grenznähe. Auf der Westseite stand die West-Berliner Polizei, auf der Ostseite eine Baracke der DDR-Volkspolizei. Ohne irgendwelche Begleiter bin ich, der ja damals Bundespräsident war, über den Platz gelaufen. Ich wollte einfach wissen, was denn nun nach der Nacht des 9. November möglich ist und was nicht. Schnell merkte ich, dass ich beobachtet wurde. Als ich der Baracke ganz nah war, trat ein Oberstleutnant der Volkspolizei heraus. Er ging auf mich zu mit dem allerexaktesten Exerzierschritt, machte eine vorbildliche Ehrenbezeugung und sagte: Herr Bundespräsident, ich melde keine besonderen Vorkommnisse.“
Alleine diese Situation sich so vorzustellen erfreut mich – ich bin zwar noch relativ jung (naja bald auch das nicht mehr – die 30 naht), aber dennoch habe ich die DDR-Einheiten auch aus eigener Erfahrung kennen- und fürchten lernen können.
PS: Was mich ein wenig wundert: Das Interview wird durch einen eigenen Artikel angepriesen. Aber anstatt es zu verlinken steht dort am Ende nur „Interview Politik“ (ohne Link).
A propos ohne Link – ich wette die Trackbacks funktionieren wieder nicht. Bisher ist es mir kein Mal gelungen einen Trackback auf einen DerWesten.de-Artikel zu setzen.