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Jens Matheuszik — 15. Oktober 2007, 19:09 Uhr

Happy Aua – Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache: Eher Aua als happy


Dieser Beitrag erschien ursprünglich bei Westropolis, dem Kulturportal der WAZ-Mediengruppe, welches zum 1. Januar 2011 seine Pforten schließt.

Der Autor Bastian Sick ist durch seinen Bestseller "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" einem weiten Publikum – auch außerhalb von SPIEGEL Online, wo er mit der Kolumne Zwiebelfisch vertreten ist – bekannt geworden.

 

In seinen Büchern versucht er mehr oder weniger unterhaltsam gewisse Fehler der Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion aufzuzeigen und dadurch die Leserschaft auf unterhaltsame Weise zu bilden.

Nach dem dritten Band der Reihe gibt es nun einen Ableger namens Happy Aua, der – wie es im Untertitel schon heißt – ein Bilderbuch ist.

Ein Bilderbuch?

Ja, ein Bilderbuch. Die SPIEGEL Online-Leser ahnen vielleicht schon, dass es sich hierbei um eine Art publizierte Variante der Zwiebelfischchen handelt.

 

So zeigt Sick in "Happy Aua" die schlimmsten sprachlichen Entgleisungen in Wort und Bild, wie z.B. Werbeplakate von Geschäften, Verkehrsschilder oder Zeitungsausschnitte. Insgesamt 128 Seiten mit teilweise bis zu drei Abbildungen präsentieren Stilblüten wie "werde Mitglied – lerne schießen – treffe Freunde" (aus einem Aushang einer Schützengesellschaft), die "Happyauer" (nicht Aua!) einer Berliner Lokalität oder die üblichen falschen Apostrophe.

 

Neben der Präsentation der jeweiligen Bilder findet sich auch immer wieder eine Unter- bzw. Ãœberschrift – und das war es dann auch schon. Die 128 Seiten lassen sich in weniger als einer Stunde durchlesen und sind zum Teil für Internet-Nutzer auch nichts Neues. Der Bildbeitrag auf Seite 111 kommt einem z.B. aus diesem Beitrag im Handelsblatt-Blog "Indiskretion Ehrensache" von Thomas Knüwer bekannt vor – wobei der über zwei Jahre alte Blogbeitrag gleich noch eine weitere sprachliche Absurdität zeigt, die im Buch nicht zu sehen ist (da das Bild dort wohl noch aus der Renovierungsphase des Ladens stammt).

 

Fazit:
Das Buch ist amüsant durchzublättern. Leider endet das ganze Durchblättern schon relativ früh, so dass man sagen muss, dass dieses Buch vom Preis-Leistungs-Verhältnis schlicht und ergreifend nicht zu empfehlen ist. Bei der kurzen Lektüre hatte ich fast den Eindruck, dass der Verlag (oder der Autor?) nur schnell die momentane Popularitätswelle der eigentlichen Buchreihe nutzen wollte. Ich vermute daher, dass sich wahrscheinlich ein Besuch bei der großen Bastian Sick-Schau im Rahmen der "Happy Aua"-Tour 2008, die Sick im kommenden Jahr durch die ganze Republik führt, eher lohnt als dieses Bilderbuch.


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