Eva Herman und Bastian Sick
Eigentlich ist über Eva Herman schon genug gesagt und geschrieben worden. Dennoch greife ich das Thema noch einmal kurz auf:
Erst einmal möchte ich festhalten, dass ich das Verhalte von Johannes B. Kerner in seiner Sendung gar nicht so souverän fand – schließlich mußte er erst noch zum Jagen getragen werden und hatte Eva Herman erst formvollendet hinauskomplimentiert, nachdem seine anderen Gäste erklärten, dass sie gehen wollten.
Aber der eigentliche Anlass für diesen Beitrag ist ein ungefähr ein Jahr altes Interview mit Bastian Sick, dem Autor von Büchern wie Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
In der Welt äußerte sich Bastian Sick unter anderem wie folgt:
WELT.de: Es soll aber auch Menschen geben, die Angst vor Ihnen haben.
Sick:Es gibt einige, die sagen: „Ach, Herr Sick, jetzt, wo ich mit Ihnen spreche, muss ich ja aufpassen, was ich sage!“ Zum Beispiel hat das kürzlich Eva Herman in einer Talkshow zu mir gesagt. Und ich habe mich gewundert und gedacht: Passt die sonst nicht auf, was sie sagt? Gerade diejenigen, die die Sprache beruflich nutzen, sollten sich eigentlich zu jeder Zeit genau überlegen, was und wie sie etwas sagen.
„Passt die sonst nicht auf, was sie sagt?“ – irgendwie treffend, ein Jahr nach dem Welt-Gespräch…
Und *zack* macht Sick einen ordentlichen Satz auf meiner Beliebtheitsskala von „nervig“ zu „okay“. Was für eine weise Frage das aber auch ist.
@Lukas:
*grins*
Der Beitrag hatte vorher ein PS was inhaltlich ungefähr genau so lautete wie Dein Kommentar… ich hatte es jedoch weggelassen, weil ich das für sich sprechen lassen wollte.
Klasse Artikel, der rundet das nervige Thema wirklich ab und gibt dem Ganzen einen Endpunkt. Dennoch werden tausende wieder wie bekloppt das Buch dieser Frau kaufen, so das sie ein weiteres schreiben wird.
Zeit hat sie ja jetzt.
Ja ja, da meint das politisch-korrekte Gespür des Autors mit miskroskopischer Wahrnehmung Parallelen ausgemacht zu haben, mit denen es jetzt – haargenau wie im Dritten Reich! – stolz eine „Profilananyse der Hermanschen Gesinnung“ erstellt. Dabei konnte man – bei genauem Hinsehen und tatsächlichem psychologischen Gespür – z. B. im „Nachtstudio“ des ZDF sehr schön beobachten, wie verkrampft die Runde wurde, als sie sich genötigt sah, in eine Art „grammatikalischen Brillanzwettbewerb“ mit Sick treten zu müssen. Sick besitzt vielleicht wie Sie ein fast schon pathiologisches Sensorium für sprachliche Feinheiten, ihm fehlt jedoch das politisch-unkorrekte Rückgrat zum entschiedenen Handeln! („Wenn’s drauf ankommt, wird der Henkel weich!“) Die „Tatkraft“ erschöpft sich in angelesenem rhetorischen Kniffen, mit denen man sich „Ansehen verleihen“ und von der eigenen „Geschicklichkeit“ überzeugen möchte, oder, um mit Georg Stefan Troller zu sprechen: „Intellektuell sein heißt: mit viel Hitze über Dinge reden, von denen man keine Ahnung hat.“ Partei ergreifen kann sprachlich nämlich auch ganz simpel bedeuten: „Soll ich jetzt auf den Boden kacken, nur weil Adolf Hitler eine Toilette benutzte?“ Das trifft den Nagel ins Zentrum. Ich selbst halte mich übrigens ebenso wenig für einen Nazi wie den anständig gebliebene Teil unserer Bevölkerung, der nicht onkelhaft am Rande steht un den dümmsten Scheiß abnickt. Nur schizoide Monster empören sich nicht darüber, wenn Einzelne gedemütigt werden! Ein unausrottbarer, alter Brauch in diesem Lande: andern Leuten etwas in die Schuhe zu schieben, was man um’s Verrecken selber gerne selber täte! Wer von den lesenden Besuchern Courage besitzt, kann dies hier gerne kundtun: http://www.evaherman.net/
http://tkurbjuhn.blogspot.com/2007/10/eva-herman-die-nazimrder-in-meiner.html
Da muss ich jetzt doch mehr als schmunzeln.
diese kerner-sache war so mit das lächerlichste was ich je gesehen habe… und die faz traf es per kommentar noch am besten. auch wenn man da dann nicht direkt sagen wollte, dass ein saal voller idioten die kulisse bot. -.-
http://evahermanfanclub.foren-city.de
So, weitere Eva Herman-Links werden hier gelöscht.