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Jens Matheuszik — 7. Oktober 2007, 14:37 Uhr

Der öffentliche Personennahverkehr im Ruhrgebiet ist viel zu teuer


VRR-TicketIch bin kein Freund des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Das liegt daran, dass ich mit den Errungenschaften des ÖPNV nie wirklich aufgewachsen und daher warm geworden bin, was „historische“ Gründe hat, da der ÖPNV in meiner Heimatstadt Olfen nicht wirklich gut ausgebaut war und man nicht wirklich gut z.B. in die Städte des Ruhrgebiets fahren konnte (bzw. abends wieder zurück). Insofern war und ist man immer gut beraten, wenn man in Olfen ein Auto zur Verfügung hat/te.

Bei meinem Studium in Berlin habe ich dann die Vorzüge des ÖPNV einer Metropole kennengelernt – zwar fand ich 75,- DM für ein Monatsticket etwas teuer, aber dafür konnte man damit wirklich gut fahren (auch spätabends/nachts) und nur in Ausnahmefällen brauchte man noch das Auto.

In Bochum hingegen habe ich den ÖPNV bisher kaum genutzt und als ich jetzt zuletzt den ÖPNV nutzen mußte, fand ich das ganze einfach nur teuer: Ich mußte abends von Bochum nach Essen (und hinterher wieder zurück). Angesichts meiner ÖPNV-Unerfahrung habe ich mir ein Tagesticket (das abgebildete) geholt und mußte dafür dann 9,70 EUR zahlen! Hinterher erfuhr ich, dass ich wahrscheinlich mit zwei Einzeltickets zu je 4 Euro und ein paar zerquetschte wohl etwas günstiger weggekommen wäre, aber nichtsdestotrotz finde ich das für eine S-Bahn-Fahrt über eine handvoll Stationen und anschließende Straßenbahn-Fahrt etwas teuer. Hätte ich das vorher gewußt, wäre ich doch mit dem Auto gefahren. Mag ja sein, dass die Fahrt Bochum < -> Essen mich mit dem Auto rechnerisch gesehen mehr kostet, aber einerseits werden einem diese Kosten nicht direkt offenbahrt und andererseits hat man da auch meistens mehr Komfort.

Aber ein Lob an die Website-Macher von bus-und-bahn.de: Gut, dass dort neben der Streckenauskunft nicht auch direkt prominent ein Link auf die Preise steht oder gar die Preise für Einzeltickets direkt daneben stehen. Wäre dem so, wäre ich nicht mit der Bahn gefahren.

PS: Und jetzt höre ich von meinen ÖPNV-fahrenden Bekannten, dass der VRR die Preise weiter erhöhen will… das macht die nicht wirklich attraktiven S-Bahnen hierzulande nicht wirklich attraktiver…


3 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von 50hz @ 8. Oktober 2007, 09:32 Uhr

    Man kann das natürlich auch anders sehen: Viele Züge sind übervoll, die finanziellen Defizite sind enorm, nirgendwo ist ÖPNV günstiger als im VRR. Ergo – offenbar ist der ÖPNV zu billig.
    Ich kann dieses Gejammer – übrigens genau wie das Gejammer über zu hohe Kraftstoffpreise – nicht mehr hören.


  2. (2) Kommentar von Steffi @ 8. Oktober 2007, 14:17 Uhr

    Ich muss gerade schmunzeln – 75DM erschienen Dir teuer? Ich zahle aktuell knapp 67€ für mein Monatsticket im Abo.
    Einerseits ist das nicht gerade wenig Geld, andererseits kann ich damit ziemlich weit fahren (Preisstufe C), in der Woche kann ich ab 19h jemanden mitnehmen, am Wochenende sogar ganztägig.
    Würde ich die Strecken, für die ich das Ticket benötige, mit dem Auto fahren, würde ich weitaus mehr Geld als 67€ im Monat für Mobilität ausgeben müssen.


  3. (3) Kommentar von Jens @ 9. Oktober 2007, 05:39 Uhr

    @50hz:
    Ich dachte eigentlich immer, dass man mit dem ÖPNV auch Anreize schaffen will, dass man auf das Auto verzichtet. Für 9,70 Euro (oder 8 Euro irgendwas) für die Fahrt Bochum-Essen-Bochum in der S1 werden jedoch keine Anreize geschaffen, eher im Gegenteil. Da fahre ich lieber mit dem Auto und jammere dabei nicht über die Spritpreise.

    @Steffi:
    Das war im Jahr 2000. Wahrscheinlich gibt es demnächst denselben Preis wie in 2000 – nur mit Euro statt DM dahinter. Die Monatstickets (Ticket 1000, Ticket 2000 usw.) sind ja auch umgerechnet gesehen günstiger als normale Tickets, nur hole ich mir doch kein Monatsticket um mal eine Fahrt pro Monat zu machen.


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