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Jens Matheuszik — 17. September 2007, 08:23 Uhr

HotSpotRuhr: Das Ruhrgebiet soll zum größten WLAN-Hotspot Europas werden


Durch den heise-Newsticker wurde ich auf die Initiative HotSpotRuhr aufmerksam.

HotSpotRuhr

HotSpotRuhr hat es sich zum Ziel gesetzt das Ruhrgebiet zum größten WLAN-Hotspot Europas zu machen. Auf der offiziellen Seite, von der auch das obige Logo stammt, heißt es:

Kulturell ist das Ruhrgebiet längst ein Hot Spot. Bis 2010 soll die Region jetzt auch noch der größte Hot Spot Europas für drahtlose Internetzugänge werden. Um dieses Ziel zu erreichen, machen der Verein pro Ruhrgebiet, die RUHR.2010 GmbH und die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH mit dem Kommunikationsunternehmen FON gemeinsame Sache.

Damit die Metropole Ruhr technisch in Führung geht, hat der Verein pro Ruhrgebiet eine Initiative gestartet: Das Unternehmen FON wird im Rahmen der FON-City-Initiative 1.000 Router zur Verfügung stellen, damit ein flächen-deckendes Netz installiert werden kann.
[…]
Und so soll der „HotSpotRuhr“ Realität werden: Städte und Gemeinden, Gaststätten und Restaurants, Unternehmen und andere Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr, aber auch Privatleute erhalten einen Router, ein Gerät, das den drahtlosen Internetzugang über WiFi (WLAN) ermöglicht.
[…]Helmut an de Meulen, Vorsitzender von pro Ruhrgebiet: „Mit HotSpotRuhr könnte das Ruhrgebiet eine Vorbildfunktion übernehmen und etwas bisher Einmaliges schaffen, nämlich die Vernetzung mehrerer Millionen Nutzer von beinahe jedem beliebigen Punkt der Region aus. Ganz entscheidend ist dabei der Gemeinschaftsgedanke: Jeder stellt seinen Router der Allgemeinheit zur Verfügung. Das passt zum Ruhrgebiet und seinen Menschen“.
[…]
Und so funktioniert der „HotSpotRuhr“: Besitzer eines Breitbandanschlusses können diesen mittels eines FON-Routers („La Fontera“) zu einem FON Hotspot umwandeln. Der Router wird mit dem Internetanschluss verbunden und stellt gleich 2 drahtlose Netzwerke zur Verfügung – eines für den Betreiber und eines für die Gäste. Außerdem werden sie Mitglied einer so genannten „Community“ und können überall in der Welt kostenlos ins Internet gehen. Die Community-Mitglieder stellen ihre Router darüber hinaus anderen Nutzern zur Verfügung, um sich ins World Wide Web einzuwählen. Diese „externen Nutzer“ zahlen drei Euro pro Tag.

Kein Router-Anbieter muss Angst davor haben, dass andere Nutzer auf seine Da­ten zugreifen können. Diese sind verschlüsselt und mit einem Passwort geschützt. Außerdem kann sich niemand völlig anonym per Router ins Internet einwählen. Jeder externe Nutzer kann per Handynummer oder Kreditkartennummer identifi­ziert werden, somit soll ein Missbrauch ausgeschlossen werden.

Das klingt ja alles schön und gut. Ich persönlich finde die Idee, die hinter FON steht auch gut. Rechtlich gesehen gibt es jedoch einige Probleme, so dass ich derzeit (und auch schon vor einem Jahr) FON nicht nutzen werde. Schon damals schrieb ich:

[…] Viel gravierender ist die rechtliche Situation: Wenn über meinen Internet-Zugang mit meiner IP-Adresse Schindluder getrieben wird ist erstmal meine IP-Adresse dafür verantwortlich. Da die Provider hierzulande solche Daten a) lange speichern und b) auf richterliche Anordnungen schnell herausgeben, wäre das mein Name, der damit in Verbindung steht.
Natürlich könnte man ggf. der anrückenden Polizei erklären, daß man ja gar nichts selber gemacht habe, aber wenn man denen Fon erstmal erklärt hat, ist der PC wahrscheinlich schon erst einmal als “Beweismittel” einkassiert worden. Da Fon die Nutzung durch die (angemeldeten und verifizierten) Benutzer auch speichert, käme man ggf. auch an deren Daten – nur ist man selber erstmal der augenscheinlich Schuldige.
Ich verstehe übrigens nicht, warum man mittels Fon nicht einfach ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN) aufbaut – dann wäre meines Wissens sichergestellt, daß ein Fon-Nutzer zwar ggf. über meine IP in das Fon-VPN geht, aber von dort aus mit eine Fon-IP ins Internet. […]

Inzwischen gibt es ja auch mindestens ein Urteil (siehe auch hier) zur Thematik, so dass mir das momentan aufgrund der unklaren Rechtslage noch zu unsicher wäre.

Spannend ist die Idee von HotSpotRuhr dennoch – vor allem wenn man auch bestehende WLAN-Netzwerke einbezieht. So gibt es z.B. im Bochumer Bermudadreieck die Initiative Kabel Ab, die im Bermudadreieck eine kostenlose WLAN-Versorgung bereitstellt.


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Andreas F. @ 17. September 2007, 09:19 Uhr

    Naja,wie ich gestern schon schrieb: Die lokalen Klein-Betreiber müssen sich zwar an deutsche Gesetze halten, kommen aber selber bei FON kaum weiter, weil für die Vertragsbeziehung als Gerichtsstand England und ausschliesslich englische Gesetze gelten sollen.

    Ein kostenloser WLAN-Hotspot als Planung für für die ruhr2010 Veranstaltung hätte ja wirklich was. Wenn die Organisatoren das versucht hätten, hätte ich gerne mitgemacht. Aber leider ist FON ja nicht kostenlos. So scheint es eher ein billiger PR-Gag zu sein, von dem hauptsächlich die Firma FON profitiert.


  2. (2) Kommentar von Mathias @ 17. September 2007, 10:43 Uhr

    Hi!

    Die Initiative selbst finde ich super. Soetwas sollte es m.E. aber nicht nur für Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte geben, sondern auch und gerade dort, wo es beispielsweise keine Breitband gibt.

    Der Sicherheitsaspekt ist natürlich ein anderer. Da sollte Fon! und da muß sich jeder Betreiber eines Hotspots überlegen, was sie tun wollen, um Problemfälle zu verhindern. Dies gilt im Übrigen auch für Leute die Ihren Internet-Anschluß sharen.


  3. (3) Pingback von fapeg.com » Blog » links for 2007-09-19 @ 19. September 2007, 18:24 Uhr

    […] HotSpotRuhr: Das Ruhrgebiet soll zum größten WLAN-Hotspot Europas werden » Pottblog (tags: ruhrgebiet wlanhotspot) […]


  4. (4) Kommentar von Jens @ 20. September 2007, 20:50 Uhr

    @Andreas:
    Vor allem ist FON gar nicht frei für alle.

    @Mathias:
    Da müssen sich meiner Meinung nach vor allem die Organisatoren drum kümmern. Wer wenn nicht die?


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