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Jens Matheuszik — 2. September 2007, 18:38 Uhr

CDU in NRW startet schulpolitische Kampagne


Die einen nennen es Schulkrieg, die anderen schulpolitische Kampagne.

Hintergrund sind die Beschlüsse des außerordentlichen SPD-Parteitages in Bochum zur Bildungspolitik. Dort hat die SPD in Nordrhein-Westfalen sich dafür entschieden in der Schulpolitik eine radikale Wende einzuleiten um dadurch die beste Bildung für die Schüler hierzulande zu erreichen.

Inzwischen hat die CDU ihre peinlichen Fehler auf der Website korrigiert (vielleicht wurden sie ja durch das Pottblog darauf aufmerksam?) und laut CDU NRW Aktuell (nur echt mit dem Deppenleerzeichen *) plant die Landes-CDU unter Führung des aus dem Münsterland stammenden Generalsekretärs Hendrik Wüst eine Kampagne gegen die Beschlüsse der Landes-SPD.

Demnach sollen die einzelnen CDU-Stadtverbände vor Ort gegen die SPD-Pläne Stimmung machen und dafür von der Landespartei spezielle Kampagnenpakete erhalten:
Vor Ort soll man z.B. an den Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien Plakate anbringen, denen zufolge die SPD die jeweilige Schule schließen will. Abgesehen davon, dass das mit der angeblichen Schließung ein großer Nonsens ist, frage ich mich, was z.B. die CDU in meiner münsterländischen Heimatstadt Olfen mit dem Kampagnenpaket machen will. Mit den Stimmen der CDU-Mehrheitsfraktion wurde nämlich schon Anfang der 90’er Jahre die ehemalige Hauptschule in Olfen durch eine Gesamtschule ersetzt. Eine Gesamtschule übrigens, die nach unabhängigen Stichproben durchaus gymnasiales Niveau besitzt.
Die Fortführung einer Hauptschule vor Ort wurde von allen politischen Parteien als nicht zielführend angesehen – und diese Sichtweise scheinen einige CDU-Politiker in Düsseldorf leider selbst Jahrzehnte später nicht zu kennen.

Spannend wird es auch sein, was die CDU-Politiker in den münsterländischen Kommunen Horstmar und Schöppingen mit dem Kampagnenpaket machen werden. Wahrscheinlich in die nächste Mülltonne werfen – denn die mit deutlicher CDU-Mehrheit regierten Kommunen wollen anstelle von künstlich am Leben gehaltenen (da zusammengelegten) Hauptschulen die erste Gemeinschaftsschule in NRW gründen.

Vielleicht sollte CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst nicht so sehr in Düsseldorf agitieren, sondern sich in seiner münsterländischen Heimat informieren… denn nicht nur in Olfen gab und gibt es CDU-Beschlüsse für Gesamtschulen, sondern auch in zahlreichen anderen Kommunen des Münsterlandes.

*: Laut Wikipedia-Eintrag wird das Deppenleerzeichen wie folgt definiert:

„Deppenleerzeichen ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für den Rechtschreibfehler, bei dem ein Kompositum in einzelne, durch Leerzeichen getrennte Wortglieder zerlegt wird. Im Deutschen werden Komposita jedoch entweder zusammengeschrieben, oder die einzelnen Wortglieder werden durch Bindestriche gekoppelt.“


2 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von SoziGegner @ 4. September 2007, 23:10 Uhr

    Ohne die ganzen Sperenzchen der Parteien im einzelnen zu diskutieren: Die Einheitsschule ist nur die umbenannte Gesamtschule, und wohin dieses Experiment geführt hat, ist wohl auch der SPD bewußt.

    CDU + FDP kann nichts besseres passieren, als eine SPD-Kampagne für die Einheitsschule 2010. Weil die Bevölkerung sie nämlich ablehnt, wird davon allein die amtierende Landesregierung profitieren.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 5. September 2007, 05:32 Uhr

    @SoziGegner:
    Interessant finde ich aber schon, dass rund 40 % hierzulande jetzt schon die Gemeinschaftsschule unterstützen – obwohl es noch keinerlei Kampagne pro Gemeinschaftsschule gab. Insofern wäre ich mir da nicht so sicher, bei dem was Du schreibst.


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