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Jens Matheuszik — 23. Juli 2007, 13:23 Uhr

Nachtrag: WAZ-Rahmenabkommen mit der IJF – Kerngrundsätze der Zusammenarbeit


WAZ-IJF Rahmenabkommen
Vor rund zwei Wochen berichtete ich, dass die WAZ-Mediengruppe und die Internationale Journalistenvereinigung (IJF) ein Rahmenabkommen unterzeichnet haben (einen Auszug sieht man beim obigen Bild).

Zwischenzeitlich habe ich auch die Erlaubnis erhalten das Rahmenabkommen hier zu veröffentlichen, was ich jetzt hiermit nachhole: WAZ-IJF: Rahmenabkommen

Ich bleibe dabei – ich halte es für gut, dass Deutschlands größte Regionalzeitung sich solche Regeln selber setzt. Natürlich haben einige Kommentatoren hier recht, das Papier manchmal geduldig sei – aber es ist immerhin ein erster Schritt wenn solche Punkte klar und deutlich kodifiziert werden, die jeder nachlesen kann und auf deren Einhaltung man auch mehr oder weniger ggf. pochen kann.

Nachfolgend auch eine Dokumentation der Kerngrundsätze der Zusammenarbeit zwischen WAZ-Mediengruppe und der IJF:

  • Grundsatz Eins: Verteidigung der Pressefreiheit
    Ohne Pressefreiheit und unabhängigen Journalismus können Demokratie und Machtausübung im öffentlichen Leben nicht kontrolliert werden.
  • Grundsatz Zwei: Qualitätsjournalismus ist die Grundlage der Pressefreiheit
    Die Pressefreiheit ist abhängig von der Qualität der Informationen, die sachkundige und gut ausgebildete Journalisten liefern, die verpflichtet sind, korrekt und glaubhaft zu bleiben und ethische Normen einzuhalten.
  • Grundsatz Drei: Unabhängigkeit der Medien und Informationspflicht
    Während Journalisten nicht dem unangemessenen Einfluss politischer, wirtschaftlicher und sozialer Kräfte unterliegen, sind die Medien verpflichtet, Menschen über politische Vorgänge (politics), die Politik im Allgemeinen (polity) und den Einfluss der Politik auf ihr Leben (policy) zu informieren.
  • Grundsatz Vier: Medien sind ein Eckpfeiler der Demokratie
    Medienpluralismus ermöglicht es den Menschen, durch die Darstellung verschiedener Meinungen Entscheidungen zu treffen und ihre Lebenswelt zu begreifen.
  • Grundsatz Fünf: Globale Medien haben lokalen Einfluss
    Globale Kommunikation und die Weiterentwicklung von internetbasierten Informationsdiensten, die sich an ethische Grundsätze halten sollten, bringen Menschen einander näher und haben lokalen Einfluss. Sie bieten den Medien neue Möglichkeiten, kulturelle, soziale und politische Unterschiede zu überbrücken.
  • Grundsatz Sechs: Transnationale Medien und die Verbreitung demokratischer Kultur
    Transnationale Medienunternehmen sollten der demokratischen Kontrolle unterliegen und sich eindeutig für redaktionelle Unabhängigkeit, Pluralismus und journalistische Freiheiten aussprechen, um interkulturelle Dialoge zu fördern und verbindende Werte zwischen Ländern mit unterschiedlichen kulturellen und politischen Traditionen zu stärken.

Warum jedoch diese Thesen, für die sich Bodo Hombach auf Seiten der WAZ-Mediengruppe und Aidan White von der IJF ausgesprochen haben, nicht so direkt im Kontext der Rahmenvereinbarung finden kann ich mir nicht erklären.


3 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Andreas @ 23. Juli 2007, 15:44 Uhr

    Zählen für die WAZ einige/alle Blogs auch unter die „Medien“ aus dem Grundsatz 4? Darstellung von Meinungen ist ja eine besondere Stärke von Blogs. :-)


  2. (2) Kommentar von .peter @ 23. Juli 2007, 16:22 Uhr

    bah, ist aber nicht gerade augenschonend


  3. (3) Kommentar von Jens @ 23. Juli 2007, 21:53 Uhr

    @Andreas:
    Frag mal einen gewissen Herrn Holthoff-Pförtner. ;)

    @.peter:
    Du meinst die PDF-Datei? Ja, aber das ist wohl eine Art „Schmuckurkunde“.


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