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Jens Matheuszik — 9. Juli 2007, 17:28 Uhr

taz nrw keine Geschäftsgrundlage der tageszeitung


taz vom 09.07.2007Heute morgen schaute ich etwas verwundert in meinen Briefkasten – denn ich sah die tageszeitung (taz) – siehe auch das Bild links.

Dabei wunderte ich mich nicht über die Titelbildmontage mit Wolfgang Schäuble bzw. seine Pläne die meiner Meinung nach immer mehr den Kernbereich des Grundgesetzes in Frage stellen, sondern über die taz an sich.

Nach der Einstellung der taz nrw habe ich nicht nur einen Leserbrief an die taz in Berlin geschickt, sondern auch meine Sonderkündigung zum 7. Juli 2007 (die Samstags-Ausgabe wollte ich noch haben) aufgrund des Wegfalls der taz nrw. Ich bat außerdem um Bestätigung meiner Kündigung.

Doch die Bestätigung bekam ich nicht und stattdessen war heute wieder eine taz bei mir im Briefkasten. Ich rief beim Abo-Service an und fragte nach, ob ggf. meine Kündigungsmail nicht angekommen sei. Doch das wäre sie, wurde mir von einer freundlichen Mitarbeiterin gesagt. Die Kündigung wäre zum 28. Juli 2007 vorgemerkt, da ich bis dahin schon bezahlt hätte.

Ich fragte nach, warum mein Kündigungswunschdatum nicht berücksichtigt wurde, worauf man mir erklärte, dass man bekanntlich auch Fristen einzuhalten habe.

Ich entgegnete, dass aufgrund des Wegfalls der taz nrw die Geschäftsgrundlage für mein Abonnement weggefallen sei und ich somit eine Art Sonderkündigungsrecht genutzt hätte. Die freundliche Mitarbeiterin erklärte, dass so etwas für die taz natürlich eine neue Situation sei, man dort aber der Meinung sei, dass man ein solches Sonderkündigungsrecht nicht habe. Außerdem sei für die taz in Berlin die taz nrw keine Geschäftsgrundlage – insofern sei die Geschäftsgrundlage auch nicht weggefallen und daher hätte ich auch keine Möglichkeit aus der fristgebundenen Kündigung ‚rauszukommen.

Ah ja… liebe taz in Berlin: Ob das so stimmt, das kann ich spontan nicht sagen, jedoch denke ich, dass das nicht unbedingt eindeutig so ist. Ich erinnere mich noch gut daran wie ich einige Zeitungs- bzw. Zeitschriftenabonnements mit genau den selben Argumenten fristlos kündigen konnte, eben weil dort jeweils die bisherige Geschäftsgrundlage weggefallen war (eine Zeitschrift hatte sich von der Zielgruppenausrichtung komplett gewandelt und die andere war die Süddeutsche Zeitung deren NRW-Ausgabe wegfiel… kommt mir irgendwie bekannt vor…).

PS: Meine geäußerte Vermutung, dass der Beitrag Die letzte Debatte im taz nrw-Blog die Diskussion dort „abwürgt“ scheint sich bewahrheitet zu haben. Nur ein neuer Kommentar im gesamten Blog und auf meine Fragen an die dort bisher mitschreibenden Vorstandsmitglieder gab es auch keine Reaktionen.


9 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von HerrHeu @ 9. Juli 2007, 22:32 Uhr

    Vielleicht wollten die sich einfach die Arbeit des Ausbuchens sparen?! ;-)

    Ich habe ja die Theorie, dass die Aufgabe der NRW Ausgabe damit zusammenhing,dass man in NRW so kein ausreichendes Vertriebsnetz aufbauen konnte. Für die Zustellung wäre die TAZ auf das Zustellernetz der lokalen Tageszeitungsverlage angewiesen gewesen. Die möchten sich ja ungern bei der schlechten Auflagenentwicklung noch eine – wie auch immer geartete – Konkurrenz ins Haus holen. (von der WAZ Gruppe nun mal abgesehen.)

    Schade. Bei mir kam heute die erste Ausgabe der „Rettungsbestellung“ an. Weiterbeziehn werde ich sie aber nach diesen Erklärungen nicht mehr.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 9. Juli 2007, 23:20 Uhr

    @HerrHeu:
    Wenn der Abo-Abteilung die Arbeit des Ausbuchens nicht gefällt, können sie ja den Vorstand um Hilfe bitten. Die sind ja schuld.

    Vielleicht wäre auch mal ’ne Marketingkampagne sinnvoll gewesen. Das WAZ/TAZ-Kombiabo hätte nicht erst vor wenigen Wochen starten sollen.


  3. (3) Kommentar von cw @ 9. Juli 2007, 23:38 Uhr

    Also, bevor hier spekuliert wird: Die taz kommt über die Trägerdienste der verschiedenen anderen Regionalzeitungen ins Haus, u.a. auch der Ruhr-Nachrichten, die im NRW-Teil nun wirklich keine gute Presse erhalten haben.

    Ansonsten erzählst du gerade die Geschichte des NRW-Teils der SZ, die mit sehr hohen Vertriebskosten zu kämpfen hatte.


  4. (4) Kommentar von Jens @ 10. Juli 2007, 00:01 Uhr

    @cw:
    Du meinst Herr Heu, oder?


  5. (5) Kommentar von HerrHeu @ 10. Juli 2007, 19:32 Uhr

    @ cw war nur eine Mutmaßung, die sich auf die Probleme der SZ bezog. Ich weiß nicht, wie sich z.B. die Ruhrnachrichten die Zustellung der TAZ bezahlen lassen und ob die mehr verlangen, wenn die TAZ einen NRW Teil hat. (Mir ist schon klar, dass die TAZ keine eigene Zustellstruktur aufbaut)
    Hätte es mir auf Grund der SZ nur als Erklärung vorstellen können.


  6. (6) Kommentar von Jens @ 10. Juli 2007, 20:17 Uhr

    Die SZ war sich wenigstens bewußt, dass deren Abonnenten bei einem Wegfall des NRW-Teils kündigen konnten…


  7. (7) Kommentar von Hans @ 14. Juli 2007, 01:28 Uhr

    Also ich habe nicht den Eindruck, dass die etablierten Zeitungen ein Problem mit der taz hatten. Ich wurde jedenfalls von den selben Zustellern beliefert, die auch die Ruhrnachrichten liefern (also dem direkten Konkurrenten der WAZ). Damit und mit der WAZ ist schon das gesamte Ruhrgebiet abgedeckt.


  8. (8) Kommentar von Hans @ 14. Juli 2007, 01:28 Uhr

    Oh, das schrieb schon jemand. Mea culpa.


  9. (9) Kommentar von Jens @ 15. Juli 2007, 15:28 Uhr

    @Hans:
    Ist ja nicht schlimm… ;)


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