Hertie und Karstadt: Warum haben die sich eigentlich getrennt?
Die KarstadtQuelle AG, Europas größter Warenhaus- und Versandhandelskonzern hatte sich vor einiger Zeit von rund 70 Karstadt-Filialen getrennt.
Diese Filialen, die vor allem aufgrund ihrer (relativ) geringen qm-Größe aussortiert wurden, wurden an einen Investor verkauft, der diese Filialen (einige davon im Ruhrgebiet wie z.B. in Datteln und Herne) anfangs unter dem Namen Karstadt Kompakt führte.
Seit Anfang März 2007 firmieren diese Läden jetzt unter dem neuen/alten Namen Hertie, einem traditionsreichen Namen, der im Rahmen einer Übernahme der alten Hertie Waren- und Kaufhaus-GmbH durch Karstadt (damals noch ohne Quelle) in den Besitz von Karstadt kam.
Inzwischen sind einige Monate vergangen und sowohl Karstadt als auch Hertie sind jetzt eigenständige Firmen. Heute morgen lagen u.a. dann folgende Prospekte bei mir in der Zeitung:
Sowohl Hertie (links) als auch Karstadt (rechts) bieten beide den gleichen Inhalt. Ob nun auf der abgebildeten Titelseite oder im Inneren (Highlight: ein Schwert für die Nintendo Wii-Fernbedienung… *grins*), wo – wenn ich mich nicht irre (ich habe das ganze nur überflogen) – alle beworbenen Sachen sowohl bei Hertie als auch bei Karstadt zu den gleichen Preisen verfügbar sind.
Da hätte man sich dann auch nicht trennen müssen…
A propos Karstadt: Es gibt Gerüchte, wonach u.a. die Karstadt-Filiale in Recklinghausen ihre Rentabilität beweisen muss. Ansonsten könnte es sein, dass diese Filiale auch „abgestoßen“ wird. Nun ja, würde vielleicht gut zu Hertie passen – deren Firmensitz liegt ja in Gladbeck, welches auch im Kreis Recklinghausen liegt…
Die Trennung (die hundertausende Euro verschlang) hat in meinen Augen nur einen vernünftigen Grund: Es ist weniger verwirrend. Denn die kleinen Karstadt-Filialen, die jetzt Hertie sind, waren ja „Karstadt Kompakt“. Hießen zwar Karstadt, hatten aber nicht das Karstadtangebot. Wie oft bin ich fluchend aus meinem Kleinstadt-Karstadt-kompakt gestiefelt, weil der supersonderrabatt natürlich doch nur im Karstadt Dortmund gilt.
Jetzt haben wir einen Hertie. Bloß gibt es keine Supersonderangebote mehr.
@tobe:
Och, das Nintendo DS gbt es (siehe Bild) sowohl bei Karstadt als auch bei Hertie. Und erst recht das tolle Wii-Schwert. ;)
Stimmt, Hertie und Karstadt hätten sich auch Konkurrenz machen können, als sie noch zusammen waren, dafür wäre keine Trennung notwendig gewesen.
Zeigt ja das Beispiel „Saturn“ / „Media Markt“. Die machen sich beide ja auch starke Konkurrenz, obwohl sie eigentlich „eins“ sind und zum gleichen Konzern gehören…
@Andreas:
Oder Polo und Hein Gericke…
Hey, ich mag dein wiioptimiertes Blog. Hätte ich gestern auch gerne schon geschrieben, aber meine Wii fand deinen spamschutz nicht.
Nun ja, das Schwert finde ich auch richtig geil. Und wenn ich es recht bedenke, haben wir dank Hertie wieder ein richtiges Karstadt und kein Karstadtkompakt mehr. Irgendwie bin ich verwirrt.
@Andreas:
Und sie machen das ja wirklich erfolgreich. Wobei Media-Markt und Saturn offiziell unterschiedliche Zielgruppen beliefern.
@tobe:
Ups… ich glaube ich sollte mir das Wii-Theme mal ansehen. Genau wie das Nintendo DS-Theme, das Sony PSP-Theme und das PDA-Theme. Denn dort habe ich überall den mathematischen Spamschutz noch nicht eingebaut…
@Jens: Bestimmt. Denn alleine schon durch die Slogans „Geiz ist Geil“ und „Ich bin doch nicht blöd“ werden ja auch ganz klar unterschiedliche Zielgruppen selektiert. .-)
@Andreas: ;)
Nein, im Ernst: Offiziell haben die andere Zielgruppen: Während offiziell meines Wissens Saturn die urbanen Flaneure in den Innenstädten ansprechen soll (weswegen viele Saturn-Geschäfte mitten in der Innenstadt (wenig Parkplätze!) sind), wird Media-Markt eher „auf der Wiese“ etwas außerhalb der Stadtkerne gebaut (viele Parkplätze, viel Publikum von weit außerhalb).
Das das inzwischen nicht mehr immer stimmt ist mir aber auch bewußt.
[…] von einem Beitrag von Jens (Pottblog), verfolge ich die Karstadt-Hertie-Geschichte in Recklinghausen Innenstadt. Es ist […]