Glück Auf oder Glück Ab für Jürgen W. Möllemann?
Vorab:
Einen Link auf das sogenannte Jürgen W. Möllemann-Video, welches anscheinend illegal (da gegen den Willen des Urhebers) veröffentlicht wurde, wird es hier nicht geben. Ich habe Jürgen W. Möllemann als einen Politiker in Erinnerung, der seiner eigenen Partei oft voraus war und die politische Landschaft sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Deutschland selbst bereichert hat. Das natürlich seine letzten politischen „Aktionen“ (z.B. der berühmt-berüchtigte Flyer, der – kleine Anekdote am Rande – in dem kleinen münsterländischen Ort hergestellt wurde, in dem ich mein Abitur gemacht habe) indiskutabel waren, versteht sich von selbst.
Dennoch finde ich es schade, wie sein Leben und seine politische Karriere endete.
Im BILDBlog wird berichtet, wie die BILD das alte Möllemann-Video ausschlachtet, drüben bei Stefan Niggemeier erklärt BILDBlog-Autor Christoph Schultheis wie sich die traditionellen Medien wie die Lemminge auf eine irreführende dpa-Meldung dazu gestürzt haben, ohne Mal in die eigenen Archive zu schauen.
Merkwürdig finde ich folgendes: In der BILD-Zeitung steht folgendes zum Möllemann-Video:
Mit gehobenem Daumen macht er das Glück-auf-Zeichen, lächelt.
Nun ist Möllemann ja Schalker gewesen, was ein Grund für ein „Glück-auf-Zeichen“ (was auch immer das sein soll) sein könnte, in der Wikipedia heißt es dazu aber:
In der Luftschifffahrt wird der entgegengesetzte Gruß „Glück ab!“ verwendet. Dieser Gruß ist heute der offizielle Gruß im Fallschirmsprungwesen und ferner der offizielle Schlachtruf der Luftlandetruppen der Bundeswehr.
Tja, da wird beim schreiben irgendein Praktikant was verwechselt haben. Wir haben bei den Fallschirmjägern auch immer „Glück ab“ gerufen, logisch. Kann mir also nicht vorstellen dass JM das „Glück auf“ gerufen hat.
@Valentin:
Und von einem Glück auf-Zeichen habe ich auch nie gehört.
Also ich hab mal nen Bergmann gefragt, der es wissen müsste: Es gibt kein Glückauf-Zeichen, das ein Bergmann zum anderen macht. Wenn, dann sagte man sich nur „Glück auf“, meistens verwendet man nur die Kurzform und sagt „Auuf!“.
Als Symbol stehen gekreuzte Schlägel und Eisen für „Glück auf“ (und halt für den Bergbau). Mit etwas Phantasie kann man das durch zwei gekreuzte Unterarme symbolisieren. Das wird aber nicht als Gruss o.ä. benutzt.
Ein gehobener Daumen hat damit aber nichts zu tun. Also doch eher nen Praktikant oder Chefredakteur, der davon keine Ahnung hatte.