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Jens Matheuszik — 23. Juni 2007, 18:41 Uhr

die tageszeitung (taz) in NRW steht unmittelbar vor dem Aus


die tageszeitung (taz): nrw muss sein.Geschichte wiederholt sich:

Vor zwei Jahren schrieb ich hier im Pottblog:

„[…] da sonst aus wirtschaftlichen Gründen die taz in NRW wohl eingestellt werden muss. Daher unbedingt den Link taz NRW retten besuchen – und ein Abonnement bestellen, denn wer weiterhin geniale Schlagzeilen, gepaart mit intelligenten Artikeln und konzernunabhängig lesen will, sollte die taz NRW lesen und abonnieren!“

Plötzlich landete ich damit auf der NRW-Titelseite und im Endeffekt konnte die taz NRW halbwegs gerettet werden.

Zwei Jahre später droht nun das selbe Schicksal erneut, worauf die aktuelle Ausgabe der taz (NRW-Ausgabe) auf Seite 1 aufmerksam macht (siehe das obige Bild):

nrw muss sein.
Nordrhein-Westfalen braucht kritischen Journalismus, der die regierenden „Arbeiterführer“ entlarvt.
Nordrhein-Westfalen braucht eine unabhängige Tageszeitung, die die Energieriesen anschwärzt.
Nordrhein-Westfalen braucht eine linke Stimme, die soziale Missstände benennt.
Nordrhein-Westfalen braucht die taz!

Die taznrw braucht Ihre Solidarität.
Die taznrw braucht dringend neue AbonnentInnen.
Mindestens 500. Bis zum 30. Juni.

Es bleibt noch eine Woche. Für die taznrw.

taz-Cover (Bundesausgabe 23.06.2007)Während also die nicht-NRW’ler innerhalb der taz-Leserschaft eine „normale“ Titelseite heute erblicken (siehe Abbildung) wird man gleich auf dem Titelbild der taz NRW auf die schlechte Lage aufmerksam gemacht.
Grafisch wird im taz NRW-Teil schon ein wenig der fallende Vorhang simuliert – aber noch ist ja Zeit den Vorhang wieder aufzuziehen. Im taz NRW-Blog heißt es (wie auch in der gedruckten taz) unter der Ãœberschrift Letzte Aufforderung:

Die taz nrw steht unmittelbar vor dem Aus. Den LeserInnen bleibt nur eine Woche, um per Abo das Wunder von Düsseldorf zu ermöglichen.

[…] das Projekt lebt von der Hand in den Mund. Doch so knapp wie jetzt, war es noch nie. Am 2. Juli werden Aufsichtsrat und Vorstand der taz-Genossenschaft beraten, ob die nrw-Beilage noch zu finanzieren ist. 1.000 neue Abos sollte eine seit April in NRW laufende Kampagne bringen. Nur rund 500 sind bisher zusammen gekommen. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird die taz nrw den Sommer nicht überleben.

Damit würde nicht nur die taz ein paar ihrer Seiten verlieren und ein gutes Dutzend Mitarbeiter ihren Job. Auch der Presselandschaft an Rhein und Ruhr ginge ein einzigartiges Medium verloren. Eine Zeitung, die dem selbst ernannten Arbeiterführer Jürgen Rüttgers (CDU) auf die Finger schaut. Die der SPD erklärt, warum sie in der Opposition sitzt. Die die Grünen kritisch begleitet, “Die Linke” nicht links liegen lässt und sogar erwähnt, dass die FDP mit auf der Regierungsbank sitzt. Wer bei der Landespolitik in NRW auf dem Laufenden bleiben will, muss taz lesen. Das sehen auch die Politiker so: Allein in der letzten Landtagsdebatte wurde die taz neun Mal zitiert – von Rednern aller Fraktionen.

[…]

Weil wir die ökonomisch notwendige Auflagenhöhe noch nicht erreicht haben – und das wird noch Jahre dauern -, bleibt der taz nur ihr einzigartiges Kapital: ihre LeserInnen – als AbonnentInnen oder Mitglieder der Genossenschaft. Ihr Profit ist einzig das Erscheinen der taz. Vor allem in NRW mussten wir sie immer wieder um Hilfe bitten – mal drohend, mal bettelnd, mal spielerisch. So oft, dass viele nicht mehr an die besondere Dramatik der jetzigen Situation glauben wollen.

Nun bitten und betteln wir nicht mehr. Aber wir sagen ganz offen: die Zukunft der taz nrw liegt in den Händen unserer LeserInnen. Nur wenn bis zum 30. Juni noch rund 500 neue Abonnenten hinzukommen, hat die Redaktion in Düsseldorf überhaupt noch die Chance, Aufsichtsrat und Vorstand der taz umzustimmen. Denn den obersten taz-Gremien reichen die bisher eingegangenen Abos vorne und hinten nicht. Kritischer Journalismus hat seinen Preis. Und wenn wir den nicht durch den Verkauf unserer Zeitungen einspielen können, muss die taz ihre Berichterstattung in und über Nordrhein-Westfalen einstellen.

500 Abos in einer Woche – das klingt utopisch. Aber die taz war von Anfang an ein utopisches Projekt. Zudem gibt es vorsichtig positive Meldungen aus unserer Abo-Abteilung. Deshalb glauben wir bis auf weiteres an das Wunder von Düsseldorf.“

Ich lese gerne die taz, wie man auch alleine an der Anzahl von Pottblog-Artikeln mit dem Stichwort „taz“ sehen kann.

Manchmal ärgere ich mich auch über die taz und an manchen Tagen freue ich mich über so viele Artikel wie in keiner anderen Zeitung.
So gibt es in der heutigen Ausgabe ein interessantes Interview mit dem ex-Spieler von Borussia Dortmund namens Rudi Assauer oder aber einen sehr schön geschriebenen Abgesang auf Sabine Christiansen und die nach ihr benannte wöchentliche Fernsehsendung. Vorher wußte ich z.B. zwar schon, dass Sabine Christiansen bei der Wahl von Angela Merkel auf der Gästetribüne des Bundestages saß – das sie sich jedoch so sehr über die Wahl Merkels gefreut hatte, dass die Saaldiener sie maßregeln mußten war mir nicht bekannt (hätte man sich aber angesichts mancher Sendungen denken können…).

Ich fände es schade, wenn es die taz NRW nicht mehr geben würde – daher empfehle ich allen NRW-Besuchern des Pottblogs einfach mal für 10,- Euro das fünfwöchige Probeabonnement zu bestellen. Direkt hier. Direkt jetzt!


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Christian Werthschulte @ 23. Juni 2007, 18:57 Uhr

    Lieber Jens,

    vielen Dank für die Unterstützung. Wir glauben auch an das Wunder von Düsseldorf.

    Liebe Grüße,
    C.Werthschulte


  2. (2) Kommentar von Jens @ 23. Juni 2007, 19:01 Uhr

    @Christian:
    Deute ich das als ein JA auf meine Mail?


  3. (3) Kommentar von Tapedeck @ 24. Juni 2007, 19:13 Uhr

    Ich mag die TAZ auch aber für mich als Schüler ist sie einfach zu teuer :( Und Student bin ich dadurch ja auch nicht =/


  4. (4) Kommentar von Jens @ 25. Juni 2007, 01:38 Uhr

    @Tapedeck:
    Da gibt es ja jetzt ’ne Möglichkeit…


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