taz-Bericht: Grimmes Krimskramskiste
Nach der ungeplant vorzeitigen Veröffentlichung der Gewinner des Grimme Online Awards hat inzwischen das Grimme-Institut die entsprechende Seite anscheinend gelöscht.
Wer sie noch nicht gesehen hat – zahlreiche Screenshots sind in diversen Blogs veröffentlicht, zur Not hätte ich da auch noch ein, zwei Abbildungen…
In der heutigen Ausgabe der taz findet sich der oben abgebildete Bericht namens Grimmes Krimskramskiste.
Dieser ist natürlich inzwischen nicht mehr aktuell (das ist das Los, wenn man auf totem Papier veröffentlicht), dennoch geht er anschaulich auf die teilweise merkwürdigen Begleitumstände des Grimme Online Award im Jahr 2007 ein.
Der Artikel zitiert dabei auch Uwe Kammann, den Direktor des Grimme-Instituts: Demnach will man im Marler Institut „eine Änderung des Statuts erörtern“.
Erörtern… das klingt ähnlich schwammig wie das „ernsthaft in Erwägung ziehen“ in Sachen Klimaschutz beim G8-Gipfel in Heiligendamm.
Doch nicht nur in Sachen Nominierungspraxis schlägt die taz Änderungen vor (damit verdiente Preisträger wie Mario Sixtus‘ Elektrischer Reporter nicht zu unrecht in die Kritik geraten), sondern auch allgemeiner Art:
So wird z.B. von der taz auch kritisiert, dass Ein-Mann-Projekte wie das Blog von Stefan Niggemeier in Konkurrenz mit Angeboten z.B. der ARD treten müssen, hinter denen eine (gebührenfinanzierte) Redaktion steht.
Diese Unverhältnismäüigkeit kann man zwar – wie es seitens des Grimme-Instituts gemacht wird – dahingehend erklären, dass man alle Angebote aus Sicht des Zuschauers/Besuchers betrachtet, nichtsdestotrotz dürfte sich der Besucher der jeweiligen Seiten auch dafür interessieren, ob er ein entsprechendes Angebot selber mitfinanziert oder nicht.
Insofern schließe ich mich dem Vorschlag der taz an und halte z.B. eigene Kategorien für Blogs und Podcasts sinnvoll.
Wenn man also die Regeln für 2008 überarbeitet, dann bitte auch in diesem Bereich.