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Jens Matheuszik — 15. Juni 2007, 16:32 Uhr

Warum Sevenload für mich keine Alternative zu flickr ist


Da flickr immer noch nicht eingelenkt hat (in der aktuellen Zensurdebatte, wo flickr sich an Erich Mielke (Stasi) orientiert, sollte man sich langsam mal Alternativen überlegen.

Nachdem vor einigen Monaten mein bezahlter flickr PRO-Account auslief, hatte ich schon die Frage gestellt:

flickr oder Sevenload?

Doch die Gründe die damals gegen Sevenload sprachen, sprechen auch jetzt noch gegen Sevenload – jedenfalls für mich:

Zwar gibt es meines Wissens immer noch keinen flickr-Import, wobei man das Problem dank Tools wie flickrbackup (JAVA; lauffähig u.a. auf Windows/Mac/Linux) lösen könnte.

Doch die mobile Integration die flickr bietet, gibt es bei Sevenload nicht.
Sprich: Ich kann nicht so einfach von unterwegs Bilder zu flickr laden bzw. von unterwegs mit Bildern bloggen. Das ist sehr schade, denn gerade flickr hat da einige nette Möglichkeiten – so ist z.B. beim Nokia N80 Internet Edition (mein derzeit aktuelles Handy) ein flickr-Zugang quasi ab Werk dabei.

Was mich jedoch noch viel mehr stört sind die meiner Meinung nach unfreundlichen AGBs von Sevenload:

Vor rund einem Jahr überlegte ich mir erstmalig Sevenload zu nutzen, stellte jedoch nach der Lektüre der Nutzungsbedingungen fest, dass ich ungefähr 250.000 Euro Strafgebühr damals hätte zahlen müssen, denn damals konnte man aus den Nutzungsbedingungen herauslesen, dass man u.a. auch für Inhalte „mit Bezug zu politischen Tätigkeiten, wie Parteiversammlungen, Demonstrationen, Flugblatt- oder Unterschriftenaktionen sowie die Abbildung von politischen Symbolen“ eine Vertragsstrafe von jeweils 5.000 Euro zu zahlen. Bei damals rund 50 Bildern (z.B. von einem Wahlkampfauftritt Gerhard Schröders wären das mal eben 250.000 Euro gewesen.

Doch Ibrahim Evsan, der Gründer von Sevenload, reagierte dann auf meinen Blogeintrag via eMail und teilte mit, dass das nicht so gemeint gewesen sei. Er schrieb (siehe hier):

„Wir werden niemals gegen ehrliche und gutgesinnte Nutzer/innen vorgehen – diese Bestimmungen sind dazu gedacht, sevenload und seine Nutzer vor volksverhetzenden und diskriminierenden Inhalten zu bewahren. Wir sind dir sehr dankbar für deine Hinweise in Bezug auf diese schwammig formulierten Bestimmungen und werden unsere Nutzungsbedingungen in den nächsten Wochen grundlegend überarbeiten.

Die 5000 Euro beziehen sich nur darauf, dass der Nutzer keine Daten versenden darf oder auf einem Datenträger von sevenload speichern, die nach ihrer Art oder Beschaffenheit (z.B. Viren), Größe oder Vervielfältigung (z.B. Spamming) geeignet sind, den Bestand oder Betrieb der Services und Datennetzes von sevenload zu gefährden.“

Das klang damals (im Juli 2006) wirklich gut. Die zwischenzeitlich aktualisierten Nutzungsbedingungen (derzeitiger Stand: 26. September 2006) haben das mit den 5.000,- EUR anders formuliert. Nichtsdestotrotz heißt es immer noch:

Ebenfalls ist das Einstellen von Inhalten mit Bezug zu politischen Tätigkeiten, wie Parteiversammlungen, Demonstrationen, Flugblatt- oder Unterschriftenaktionen sowie die Abbildung von politischen Symbolen nicht gestattet.

Natürlich kann ich verstehen, dass man keine volksverhetzenden Inhalte haben will, aber die dürfte man auch anders als mit dieser AGB-Keule verhindern können. Da beklagt alle Welt Politikverdrossenheit und eines der bekannten Web 2.0-Startups hierzulande verbietet politische Inhalte… man könnte daher nicht nur bei flickr von Zensur sprechen/schreiben.

PS: Bei Don Dahlmann gibt es eine schöne Zusammenstellung von flickr-Alternativen – und Sevenload ist aus denselben Gründen wie bei mir keine Alternative.

PPS: Gut, dass der Sprecher der NRWSPD auf dem Video in diesem Beitrag das rote NRWSPD-Logo überdeckt. Ist ja schließlich auch irgendwie ein politisches Symbol.

PPPS: Darf man eigentlich Fotos mit Bildern von Politikern bei Sevenload veröffentlichen?

PPPPS: Peer Steinbrück kennt flickr – siehe hier


9 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Frank Tentler @ 15. Juni 2007, 17:33 Uhr

    …alleine das Suchwort „SPD“ ergibt für Videos in sevenload 54 Beiträge…das wird teuer ; )!


  2. (2) Kommentar von Andreas @ 16. Juni 2007, 08:59 Uhr

    Nee, ich würde bei Sevenload nicht von Zensur sprechen. Vermutlich wollen Sie sich nur nicht die Finger verbrennen und die Investoren vergräzen, weshalb sie das für sie selbst anscheinend heisse Thema komplett ausschliessen wollen. Vielleicht ja auch eine Art „vorauseilender Gehorsam“, ähnlich wie bei flickr?

    Gängige Praxis ist übrigens (bei Knebel-AGBs), dass man bei Beschwerden sagt „aber wir meinen das doch nicht so extrem, wie das da steht, wir müssen uns doch nur schützen…“, und die AGB unverändert lässt. Womit das Risiko auf den Kunden/Nutzer abgewälzt wird.

    Aber mal ne andere Frage: Warum holst Du Dir nicht klassisch irgendwo nen billiig webspace (wenn Du den nicht eh schon hast) und packst da ne phpgalerie/album (o.ä.) Software drauf? Mehr Flexibilität, das Teil nach Deinen Wünschen zu „pimpen“ gibts doch nicht.


  3. (3) Kommentar von Ibrahim Evsan @ 16. Juni 2007, 09:14 Uhr

    sevenload wird niemanden anklagen, der politische Bilder oder Videos hochlädt. Ich lasse die AGB´s bald überarbeiten. Wir werden uns aber vorhalten nicht korrekte politisch Bilder und Videos (Volksverhetzend etc.) jederzeit zu speeren.

    LG

    Ibo


  4. (4) Kommentar von Dirk @ 17. Juni 2007, 20:18 Uhr

    Hi Jens,

    komm doch mal bei uns (zeec.de/zeec.net) vorbei. Dort findest Du ein paar Features für Deine mobile WUnschliste ;) Vielleicht interessiert Dich auch der Lifeblog Support? Und unser Upload Tool. Sag uns doch einfach wo wir Deiner Meinung nach noch finetunen sollten – wir nehmen feedback immer herzlich gerne an.

    Beste Grüße, Dirk


  5. (5) Kommentar von Jens @ 17. Juni 2007, 20:31 Uhr

    @Frank:
    Ich glaube ja nicht, das da was passieren wird (das glaubte ich auch, bevor es Ibos Kommentar hier gab).

    @Andreas:
    Mir ist klar, das man hier schlecht von Zensur sprechen kann – auch nicht der im Sinne von flickr für ihre Kunden aus Hong Kong, Korea, Singapur und Deutschland (sowie denen aus Österreich und der Schweiz, die ja sippenhaftmäßig zu Deutschland gezählt werden), aber toll ist das dennoch nicht.

    Auf dem eigenen Server die Bilder hosten wäre natürlich grundsätzlich kein Problem, nur wäre das a) nicht so komfortabel, b) gäbe es keine Community-Funktionen und c) meines Wissens nicht alle Features, die es z.B. bei flickr gibt.

    @Ibo:
    Ich bin auf die neuen AGBs gespannt. Und ich kann Eure Bedenken absolut verstehen. Volksverhetzenden Kram will man nicht sehen – aber es muß doch auch eine juristisch wasserdichte Formulierung geben, die Inhalte von Parteien von A (wie APPD) bis Z (wie Zentrum) ermöglicht.

    @Dirk:
    Ich schaue mir das sehr gerne mal an!


  6. (6) Kommentar von Dirk @ 17. Juni 2007, 20:45 Uhr

    Hi Jens, hier noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Mobile Picture Blogging. Alle (mobilen) Möglichkeiten findet man bei uns unter „tools“. Gruss, Dirk


  7. (7) Kommentar von Jens @ 17. Juni 2007, 20:51 Uhr

    @Dirk:
    Auf den ersten Blick sieht das nur so aus, als ob man via Handy Bilder zwar mobil bei zeec speichern kann, aber nicht auch direkt hier bei mir im Blog veröffentlichen. Oder habe ich da was übersehen?


  8. (8) Kommentar von Dirk @ 18. Juni 2007, 10:34 Uhr

    @Jens: man kann momentan mobil auf alle möglichen Arten hochladen und browsen (Audio, Video, Pics). Wir veröffentlichen kurzfristig eine Mediastream API, mit der man seinen Mediastream im Blog embedden kann. Was wären weitere Anforderungen, die Du für DIch siehst?


  9. (9) Kommentar von Jens @ 20. Juni 2007, 18:01 Uhr

    @Dirk:
    Ich glaube da mach ich mal einen eigenen Blogeintrag ‚raus, das wäre schade, wenn das hier in den Kommentaren untergehen würde.


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